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 | ![]() | Zufriedenheit herrscht im Hauptquartier von Goldman Sachs in New York. Die weltgrößte Investmentbank steht weitaus besser da als die Konkurrenz. Foto: dpa |
NEW YORK. In Krisenzeiten können selbst Gewinnrückgänge ein Erfolg sein. Mit einem Reingewinn im zweiten Quartal von gut zwei Mrd. Dollar liegt Goldman Sachs zwar elf Prozent unter seinem Vorjahrsergebnis. Die Investmentbank hat jedoch einmal mehr die Erwartungen der Analysten an der New Yorker Finanzmeile übertroffen und steht damit weitaus besser da als die Konkurrenz. Konkurrent Lehman Brothers hatte am Tag zuvor einen Quartalsverlust von 2,8 Mrd. Dollar gemeldet. Die Goldmänner profitierten von guten Ergebnissen bei Aktienemissionen und im Geschäft mit Hedge-Fonds (Prime Brokerage). Zudem konnte der Branchenprimus Verluste mit Kreditprodukten durch Zugewinne im Rohstoff-, Devisen- und Zinsgeschäft teilweise ausgleichen. Die Aktie startet mit einem leichten Zugewinn in den New Yorker Handel. „Angesichts der schwierigen Marktbedingungen sind wir froh, im zweiten Quartal ein starkes Ergebnis vorlegen zu können“, sagte Goldman-Chef Lloyd Blanckfein in New York. Die Finanzkrise bleibe eine Herausforderung, biete aber zugleich auch Chancen. „Wir werden das weiterhin nutzen“, sagte Blankfein. Sein Finanzchef David Viniar betonte, dass sich die systemische Gefahr für das Finanzsystem seit März verringert habe. „Aber die Märkte stehen immer noch etwas unter Stress.“ Goldman verbuchte insgesamt Verluste von 775 Mill. Dollar, die zu einem Drittel auf das Konto von Abschreibungen für Übernahmekredite gehen und zu zwei Dritteln durch Absicherungsgeschäfte (Hedging) verursacht wurden. „Wir sind von den Hedging-Verlusten nicht überrascht“, sagte Viniar. Das gehöre zum Risikomanagement dazu. Beim Hedging handelt es sich um Gegengeschäfte, mit denen mögliche Wertverluste bei einzelnen Wertpapieren begrenzt werden sollen. Alle Investmentbanken haben deshalb in den vergangenen Monaten auf das weitere Absinken wichtiger Marktindizes im Hypotheken-und Kreditgeschäft gewettet. Diese Indizes haben sich jedoch schneller erholt als erwartet. Das stabilisiert den Wert des Portfolios, führt aber im Hedging zu Verlusten. So waren bei Lehman die Abschreibungen durch fehlgeschlagene Gegengeschäfte auf 3,7 Mrd. Dollar gestiegen. Global Markets |