... dass Du mit einer großen Zahl an Aktien im Depot bei einem schnellen Verkauf den Kurs runterziehst. Wenn ich 1.000 Tesla Aktien auf den Markt werfe, werden die inhaliert. Verkaufe ich eine Million, sackt der Kurs ab - und zieht womöglich Stop Losses nach sich. Man macht sich den Preis kaputt.
Was also tun? Vorher eine Put Option aufbauen, und ich komme auch mit einer Million kurzfristig auf den Markt geworfener Aktien heil heraus (ist natürlich nur vereinfacht) - und was den anderen passiert, ist mit egal. Und wenn ich 'fies' bin, mache ich in Erwartung dieses 'Durchsackers' erst mit zusätzlichen Puts, und danach mit Calls einen Reibach.
Weil ich ja weiß, wann die Aktion beginnt und endet. Positiv ausgedrückt 'Informationsvorsprung', negativ ausgedrückt: unfairer Informationsvorteil.
Praktisch gesehen gehen die großen Aktienpakete als Ganzes in den Besitz anderer Investoren über - siehe letztes Jahr, als der saudische Staatsfond ein großes Paket direkt von einem anderen Großinvestor übernommen hat - anhand der Größenordnung des abgestoßenen Aktienpaketes UND einer neuen, etwa gleich großen Position beim saudischen Staatsfond war das naheliegend.
Solche Verkäufe sollten den Kurs eigentlich nicht belasten, deswegen machen sie es ja so 'dezent', aber man kann natürlich anstelle von Käufer und Verkäufer flankierend Geschäfte machen, um diese Gelegenheit zusätzlich zu vergolden. Und mit der einen oder anderen leaked News wird das ein Kinderspiel.
And guess what? Wer wird dabei wohl über den Tisch gezogen?
A. Andere große Konzerne? B. Kleinanleger, die (enge oder weiter gefasste) Stop Loss Marken setzen? C. Börsen? Ach, streich das, die freuen sich über Volatilität, da das Börsengebühren bedeutet. D. Andere Marktteilnehmer, die die Gelegenheit ebenfalls nutzen, und ihre Algos darauf ansetzen - zusätzlicher boost?
Mein Tipp: B. Weil die davon erst was mitkriegen, wenn es zu spät ist, und weil diese emotional handeln - Algos kennen keine Gefühle.
A., C., D. profitieren insbesondere deswegen, weil solche Entwicklungen 'zufällig' auch so geschehen können, dass eine maximale Zahl zeitlich befristeter Derivate dabei verbrennen.
Solche Phasen starken Verfalls und Aufstiegs sind sehr nützlich, um den Einsatz von den Spieltischen zu neutralisieren, unf ein neues Spiel einzuleiten. Einmal kurz hinauf, und man vertreibt die Put, danach kurz runter, und die Call Besitzer suchen das Weite - und schon geht es in die nächste Runde.
Und alle freut es: Banken/Broker (Transaktionsgebühren), Börsen (Börsengebühren), Großinvestoren (neue Derivate verkaufen) ... nur der Kleinanleger, der hängt hinten dran.
___ PS: Ich hab im Apple Thread vor einigen Jahren mal grob abgeschätzt wieviele Aktien nötig wären, um selbst den Kurs einer Apple Aktie mit einer MK von damals (ich glaube, bin nicht sicher) 700 Mrd Dollar unter Druck zu setzen.
Das war wegen der damals überschaubaren Zahl an handelbaren Aktien erschreckend wenig. Da genügte es, wenn einige Große zufällig (natürlich) synchron größere Pakete bewegen, und schon wackelt der Kurs. Und da die Großen ihre Algos mit Sicherheit ähnlich gestrickt haben, und sich gegenseitig beobachten, wäre so eine Synchronisation nicht sonderlich schwer. Und mit einer geeigneten Nachricht wäre das auch kaum auffällig - ist ja ein Grund.
Lustigerweise gab es damals immer wieder skurrile Negativ-Meldungen über Apple, die aus Japan eingestreut wurden, und mehrmals in Japan zeitlich so lanciert wurden, dass sie an einem Freitag kurz vor US Handelsschluss in den USA einschlugen - japanische Zeit mitten in der Nacht am Samstag - und die Kurse machten dann faszinierende 5%-Durchsacker durch. Viele Calls wurden zufällig verbrannt. Und die Nachrichten verpufften danach einfach, die Kurse erholten sich in der Folgewoche.
Komisch, zu welchen Zeiten in Japan solche Nachrichten veröffentlicht werden. Und praktisch. ;-)
Bei Apple war das die japanische Nikkei Agentur, letztes Jahr hat Bloomberg eine offensichtliche Fake News zur Kampagne gegen mehrere Konzerne genutzt, aktuell betreibt die englische FTD eine Kampagne gegen Wirecard - und für alle hat das keine Konsequenzen - egal wie 'gut informiert' die Quelle in Wirklichkeit ist.
Es würde mich nicht wundern, würden diese Medien durch vermeintliche 'Informanten' instrumentalisiert.
Sprich: Zufälle gibt's.
Und um den Bezug zu Tesla herzustellen: brennende Büsche und etliche andere komische Storys, lanciert zu 'interessanten Zeitpunkten' scheinen mir doch ebenfalls suspekt zu sein. Da kann man durchaus auf komische Gedanken kommen. ;-) |