Es kam die Frage des Vergleichs Speichertechnologien auf, speziell Batteriespeicher gegenüber Elektrolyse. Die Elektrolyse als technisches Verfahren speichert ja noch nichts, sie ist nur eine Komponente von mehreren in der Umwandlungskette elektrische Energie zu einem chemischen Zwischenträger, hier Wasserstoff. Diese spezielle auf Wasserstoff abhebende Technologiekette heisst Power2Gas in der Einspeicherung und Gas2Power in der Ausspeicherung. Man braucht für die Einspeicherung Elektrolyseure, Verdichter, ein Pipeline-Transportnetz, eine Netzanbindung und den eigentlichen Gasspeicher, also ziemlich viele Komponenten die in Summe sehr teuer sind. In der Ausspeicherung fallen die Elektrolyseure weg, dafür braucht man dann Brennstoffzellen oder Gasturbinen oder Verbrennungsmotoren. Alle diese Anlagen sind a) meist nicht vorhanden und b) in Summe sehr teuer im Capinvest und im laufenden Betrieb. Hinzu kommt ein furchtbar schlechter Wirkungsgrad in der gesamten Umwandlungskette. All diese Eigenschaften füren dazu dass P2G und G2P nicht wirtschaftlich sind, besonders im direkten Vergleich mit Batteriespeichern. Warum wird es dann doch gemacht ? Es ist der Skaleneffekt... Die gesamten P2G und G2P-Ketten sind nicht kapazitätsbegrenzt und haben eine theoretische Verfügbarkeit von 24/7 ohne nennenswerte Hochlaufzeiten etc. Sie können sehr gut leistungsskaliert und leistungsgeregelt werden d.h. es können sehr große Leistungen bis in den GW Bereich dargestellt werden. Also wichtig für Netzbetreiber und Industrien. Ein Batteriespeicher hat zwar auch eine projektierte Anschlussleistung (netztechnisch im hohen kW bis mittleren MW-Bereich), aber er hat eine sehr begrenzte Kapazität. Nach wenigen Stunden oder gar Minuten ist bei voller Leistung die Kapazitätsgrenze erreicht und der Batteriespeicher fällt für weitere Netzdienstleistungen aus. P2G oder G2P-Anlagen sind jedoch fast immer an ein Gasverbundnetz angeschlossen, das über sehr hohe Speicherkapazitäten bis in den TW-Bereich verfügt. Die Anlagen können so bei Bedarf bzw. Angebot quasi immer laufen und kompensieren so ihre Cap- und Wirkungsgradnachteile. Das hängt aber immer vom Marktumfeld ab und ist aufgrund der politischen volatilen Entscheidungslage langfristig nicht abschätzbar. Die Abkehr von fossilen Primärenergieträgern kann nur mit gigantischen Energiespeichern funktionieren, die nicht nur Tages- und Wochenpeaks sondern auch saisonale Spitzen dämpfen. Wir reden hier von Energiemengen jenseits von einigen Dutzend TWh. Solange aber die Bedeutung der SI-Präfixe k,M,G und T und die darausfolgenden Konsequenzen den meisten Politikern unbekannt ist wird es keine konzertierte Lösungsstrategie geben. Es wird weitergewurstelt und geschwurbelt. Auch deshalb ist China klar im Vorteil... |