Die Klimaritter, eine antikapitalistische Revolte

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neuester Beitrag: 27.12.22 12:49
eröffnet am: 01.05.16 00:56 von: lumpensamm. Anzahl Beiträge: 3949
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06.02.17 09:22
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerKlimaschützer leben gefährlich

06.02.17 09:40
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144480 Postings, 9190 Tage seltsamnur mal so am Rande

ich lese hier sehr gern mit. Danke.  

06.02.17 14:12

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerDie versch. historischen Klimazustände der Erde

aufgetragen über den Breitengrad. Wie man an der Grafik sehr schön erkennen kann, spielt sich die Erwärmung/Abkühlung hauptsächlich in den hohen Breiten ab. Hier sind die spiegelbildlichen Gradienten gezeigt. In der heutigen Realität ist der Gradient für die Südhalbkugelt deutlich steiler, weil die Antarktis durch die geographische Trennung von den Hauptmeeresströmungen deutlich kälter ist. (Grafik darunter)

Der Äquator bleibt aufgrund der schwerlich über 32° zu hebenden Meerestemperatur und der rel. konstanten Sonneneinstrahlung konstant. Von da weg transportieren die Luft- und vor allem Meeresströmungen die Wärme zu den Polen. Auf dem Weg dahin sorgen diese Strömungen für unser Wetter/Klima in den gemäßigten Breiten. Aufgrund der deutlich höheren spezifischen Wärmekapazität und des deutlichen höheren spezifischen Gewichts von Wasser im Vergleich zur Luft, sind die Meerestemperaturen der bestimmende aber auch trägere Faktor für unsere Temperaturen. Winde können warme Luft schnell zu uns bringen. Die geringe mitgeführte Wärme wird aber schnell wieder abgegeben. Das sind vorrangig Wetterkapriolen.

Hat sich hingegen das Meer einmal erwärmt oder abgekühlt und wird diese Wärme mit entsprechendem Zeitverzug auch zu uns transportiert, sorgt es für deutlich mehr Effekt. Der Wärmetransport läuft lokal in unterschiedlichen Mechanismen und Zyklen ab, im Atlantik (AMO) anders getaktet als im Pazifik (PDO). Je nachdem, in welchem Zyklus man sich befindet, wird viel oder wenig Wärme zu den Polen (v.a. Nordpol) transportiert. Seit 1970 in etwa sind beide Strömungen im Erwärmungsmodus, nicht etwa wegen des höheren CO2 Gehalts sondern einfach, weil das ihr Rhythmus ist. Seit 1990/2000 hat der PDO gedreht und tendiert jetzt zur Abkühlung, wahrscheinlich mit ein Grund, wieso die Temperaur in den letzten 20 Jahren nicht mehr gestiegen ist (zumindest nach den Satellitendaten). Der AMO ist gerade dabei, auf Abkühlung umzuschalten und dürfte für die kommenden Jahrzehnte eher kühlere Temperaturen bereithalten. Die Sonnenaktivität geht aktuell zu allem Überdruss auch noch zurück, was den Prozess der Abkühlung stützen dürfte. In ca. 20-30 Jahren dürften wir dann sehen, was vom CO2 Effekt tatsächlich übrig bleibt. Sind wir wieder in einer kleinen Eiszeit, kann man das Thema vermutlich endgültig abhaken. Ich glaube aber nicht, dass wir wieder dahin kommen. Wir sollten etwas darüber liegen, und zwar eben um den Beitrag, den CO2 und Konsorten beitragen.

Da das CO2 rel. wenig im Meer bewirkt, bleibt die Sonne (sehr langsam und direkt über ihre Zyklen mit Hilfe des Meeresspeichers und/oder indirekt über die Bewölkung) als einzig maßgebende Kraft für große Schwankungen in den Meerestemperauren übrig. Die Tatsache, dass die Antarktis im Gegensatz zur Arktis nicht wärmer geworden ist, sondern eher mehr Eis angesetzt hat, obwohl auch dort das CO2 wirkt, spricht ebenso dafür, dass das Meer in Verbindung mit Sonne/Wolken die treibenden Kräfte sind. Im Prinzip atmet das Klima über Äquator (einatmen, erwärmen) und Nordpol (ausatmen).  
Angehängte Grafik:
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07.02.17 12:28
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerTemperaturskandal NOAA

In den einschlägigen Blogs brennt die Luft wegen der "Enthüllung" der Temperaturzimmerei (s. #550). Die Skeptiker und Denier überschlagen sich nach dem Motto "Hängt sie am nächsten Galgen", die Klimaritter führen alles Mögliche ins Feld, wieso sie hier die weißeste aller Westen haben. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie so oft dazwischen, oder besser gesagt ganz woanders.

Erstens sind die harten Fakten des Vorwurfes rel. überschaubar: Die NOAA Wissenschaftler rund um Tom Karl, die die Temperaturdatensätze zusammenbasteln, hätten sich nicht an wissenschaftliche Qualitätssicherungsstandards für die SW-Erstellung zur Anpassung und Veröffentlichung der Daten gehalten. Konsequenterweise hat die veröffentlichte Version einige Bugs, die das System nicht reproduzierbar machen. Das ist anscheinend bestätigt und ein gerade in Arbeit befindliches Papier behebt diese bugs und kommt tatsächlich zu etwas geringerer Temperaturerhöhung. Ein weiterer, nicht belegter Vorwurf lautet, Karl und Kollegen wären bei ihren Entscheidungen einer Tendenz zu Daten mit größerer Erwärmung erlegen. Das war's dann.

Das mit den Qualitätssicherungsleitlinien und den wissenschaftlichen Standards zur Datenbereitstellung und Archivierung würde ich als formalen Krimskrams und Schluderei abtun. Nicht schön, aber solche Fehler können im Eifer des Gefechts passieren, das gestehe ich jeder Seite zu. Im Gegenteil, da arbeiten sich die Skeptiker an denselben Argumenten ab, die ihnen von den Klimarittern immer vorgeworfen werden, wenn behauptet wird, eine Kritik sei nicht zulässig, wenn sie nicht formal veröffentlicht und reviewed ist. Sich auf diese formale Diskussion einzulassen, nimmt einem die fachlichen Argumente an anderer Stelle. Sie ist auch nicht der Kern des Problems, auch wenn der Whistleblower darauf herumreitet wie ein Berseker.

Die fehlende Reproduzierbarkeit ist schon ein anderes Kaliber. Das ist zumindest grob fahrlässig. Das sollte auch keinem Wissenschaftler passieren (obwohl es mittlerweile in der Wissenschaft eher Regel als Ausnahme ist), noch dazu bei einem Thema, das so weit reichende Auswirkungen hat. Denn diese Untersuchung, wäre sie korrekt, entkräftet das Argument der Skeptiker, dass es trotz extrem steigender CO2 Emissionen seit 1998 keine Temperaturerhöhung mehr gab. Da sollte die technische Basis schon sitzen. Das wird gerade korrigiert und anscheinend wird die neue Erwärmung etwas geringer ausfallen. Also auch abgehakt. Darauf herumzureiten, macht wenig Sinn. Der Rauch verfliegt schneller, als er aufgezogen ist. Und wahrscheinlich werden ihn die Klimaritter dazu nutzen, um zu sagen: "Seht her! Hier ist alles transparent, und wir haben einen kleinen Fehler gemacht und der wird korrigiert! So what?"

Der wichtigste Vorwurf ist jedoch der, dass hier bei den Anpassungsalgorithmen und Begründungen dafür getrickst worden wäre. Allerdings ist das auch die Kritik, die am wenigsten belegt ist und zu dem es (natürlich von den Beteiligten) entsprechend laute Gegenstimmen gibt. Hier steht letzten Endes Wort gegen Wort und man ist, wie vor der Affäre auch, auf eigene Plausibilitätschecks und Beurteilung angewiesen.

Ich glaube, das wird schwer zu beweisen sein, schon allein, weil es soviele Klimaritter gibt, die die NOAA Vorgehensweise gegenüber einer potenziellen neutralen Instanz bestätigen werden. Das müssen sie auch tun, denn sie arbeiten mit denselben Methoden. Und so würde eine Untersuchung der Thematik wahrscheinlich ausgehen wie die Untersuchung der Klimaskandale (Climategate oder Hockeystick) zuvor auch: Eine Rüge und das wars.

Für mich ist klar, dass die Stationsdatensätze (NOAA, GISS, HadCrut, BEST) höchst unzuverlässig sind. Die Messmethoden, gerade der in diesem Fall wichtigen Meeresoberflächentemperaturen, sind so spärlich, so technisch unterschiedlich, so variabel über die Zeit und mit so großen Unsicherheiten belastet, dass daraus jeder einen Datensatz zimmern kann, wie er es gerade braucht. Eine Begründung für die ein oder andere Anpassung lässt sich immer finden.

Konkret: Die gerade genannten Datensätze zeigten bis vor der magischen K15 Anpassung in 2015 in Übereinstimmung mit den Satellitendatensätzen auch eine Pause in den Temperaturen seit 1998, die allgemein anerkannt war und die auch das IPCC in 2013 konstatierte. Das war natürlich vielen Klimarittern ein Dorn im Auge. Ich glaube aber nicht, dass man bewusst tricksen wollte. Es ist m.Meinung nach viel schlimmer. Man hatte sich wirklich gefragt: Wie kann es sein, dass die Temperaturen trotz CO2 am Anschlag einfach nicht steigen wollen? Da muss irgendwo ein Fehler sein! Das Gruppendenken und die felsenfeste, unverrückbare Überzeugung, der simplizistische Bottom Up CO2-Ansatz muss sich auch in der Praxis genauso manifestieren, wie man ihn berechnet, brachte sie zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wenn die Theorie also 100%ig stimmt, dann müssen die Daten falsch sein! Und genau deshalb wurden sie auch fündig. Die eigene Einstellung wurde ihnen m.Mn. nach bei den Anpassungen zum Verhängnis.

Was haben sie konkret getan? Zunächst einmal wurden die unzuverlässigen Schiffsdaten (wo teilweise Eimer eingeholt und manuell gemessen werden) mit den Daten der ab Ende der Neunziger weiter verbreiteten Bojen anders verheiratet. D.h. weil die Schiffsdaten tendenziell wärmer als die Bojen  messen (um 0,12 Grad), wurden die Messdaten der Bojen um 0,12 Grad nach oben angepasst. Das ist sehr fraglich, da die unzuverlässigen Messdaten der Schiffe eine katastrophale Toleranz von plus minus 1,7 Grad haben, die Bojen aber nur plus minus 0,1 Grad. Gleichzeitig wurde, eben wegen der höheren Genauigkeit der Bojen, deren Gewichtung im Datensatz angehoben, was prinzipiell zu begrüßen ist, aber durch den Umstand der dubiosen Anhebung um 0,12 Grad eine Erwärmung zur Folge hatte. Das ist die eine Hälfte der Geschichte. Die andere Hälfte ist m.E. nach noch dubioser. Anscheinend zeigten die unzuverlässigen Schiffsdaten vor dem Jahr 2000 einige Ungereimtheiten im Vergleich zu einem anderen Datensatz namens NMAT. Letztere ist auch ein Schiffsdatensatz, allerdings wird da nur nachts gemessen und es werden andere Anpassungenalgorithmen vorgenommen. Im Vergleich der beiden Schiffsdatensätze wurde der Hauptdatensatz nun auf den NMAT Datensatz angepasst. Wie es der Zufall will, zeigte der NMAT Datensatz aber gerade im Zeitraum des 1998er ElNinos deutlich geringere Temperaturen an. D.h. die Hauptschiffsdaten wurden in diesem Zeitraum deutlich abgekühlt. Der nächste Zufall wollte es, dass der NMAT Datensatz in 2010 endet. D.h. sollte z.B. ein El Nino der Grund für die Abweichung in den beiden Datensätzen sein, wird der zweite starke El Nino im Jahr 2015/16 nicht mehr durch diese Anpassung datenmäßig "gekühlt". Daraus ergibt sich in Summe eine Abkühlung der Daten vor dem Jahr 2000 und eine Erwärmung nach 2000 und voilà, die Pause war beendet. Der Vergleich der Satellitendatensätze mit den Stationsdatensätzen (Anhang) zeigt das sehr deutlich. Hier sieht man, wie die El Ninos in 1998 und 2016 bei den Satellitendaten zu Ausschlägen führen und wie der 1998er El Nino in den Stationsdaten ein Non-Event wird, während der 2016er plötzlich explodiert.

Um das Ganze aber noch ohne Erklärungsnöte verkaufen zu können, waren noch weitere Anpassungen nötig. Denn die Meeeresoberflächentemperaturen enthielten bis 2015 auch einen guten Teil Satellitendaten, um die globale Abdeckung zu verbessern und die Plausibilität der anderen Daten zu gewährleisten. Diese zeigten aber in 1998 den El Nino noch deutlich an und danach eine Abkühlung. Das war aber jetzt plötzlich und logisch im Vergleich zu den anderen angepassten Schiffs- und Bojendaten ein Ausreißer. Also hat man die Satellitendaten komplett gestrichen (NOAA und GISS) oder deutlich reduziert (z.B. HadCrut), weil sie als Außenseiter einen "Kältebias" erzeugten. Das ist, na ja, ...

Dubios sind und bleiben nicht nur die Begründungen zu den jeweiligen Anpassungen sondern auch die Tatsache, dass bisher fast alle Anpassungen an diesen Datensätzen die Tendenz zu mehr Erwärmung (ab 1910 und ab 2000) und weniger Abkühlung (1950 bis 1980) hatten. Verdächtig ist auch, dass sich solche Änderungen am Berechnungsalgorithmus regelmäßig im fast jährlichen Abstand wiederholen. Irgendwann, möchte man meinen, müsste man doch eine Datenbasis für die Vergangenheit haben, die sitzt. Und wenn nicht, müsste es schon rein aus Gründen der Wahrscheinlichkeit auch genausoviele Anpassungen geben, die eine Abkühlung zur Folge hätten, so dass am Ende nur ein anderer Verlauf, aber nicht unbedingt eine so deutliche Tendenz da wäre.

Man entscheide selbst, ob diese Temperaturanpassung getrickst ist. Es wird für jede obige Anpassung im Detail Begründungen geben und die Sachlage mit den riesigen Unsicherheiten und der löchrigen globalen Abdeckung erlaubt es den Produzenten, ihre Anpassungen zu machen, wie es ihnen beliebt, solange jede Kritik am Kern vorbei geht oder in einem Meer aus Gegenargumenten ersäuft wird. Aufgrund der permanenten Erwärmungstendenz und der m.E. sehr zweifelhaften Begründung halte ich persönlich zumindest diese Anpassung für eindeutig künstlich, auch wenn sie alle Datensätze umgesetzt haben und diese gegenseitig auf sich als unabhängige Bestätigung verweisen.

Datenvergleich von Bob Tisdale: https://bobtisdale.files.wordpress.com/2017/01/...surface-and-tlt.png
 
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07.02.17 13:26

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerKorrektur

Oben habe ich bzgl. der Anpassung der Bojendaten geschrieben:

"Das ist sehr fraglich, da die unzuverlässigen Messdaten der Schiffe eine katastrophale Toleranz von plus minus 1,7 Grad haben, die Bojen aber nur plus minus 0,1 Grad. "

Das ist nicht korrekt. Korrekt muss es lauten:

"Das ist sehr fraglich, da die der Unterschied zwischen Schiffs- und Bojentemperaturen von 0,12 Grad eine katastrophale Toleranz von plus minus 1,7 Grad hat (d.h. er streut wegen der unzuverlässigen Schiffsdaten um das 14 fache um seinen Mittelwert, also vollkommen außer Rand und Band), und damit eigentlich gar keine Anpassung gemacht werden dürfte, bzw. Schiffsdaten prinzipiell ad acta zu legen wären. Aber dann hätte man historisch gesehen gar keine Temperaturbasis mehr."

 

07.02.17 14:01

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerWährenddessen

kühlt Grönland nach dem El Nino im letzten Jahr wieder ab und sammelt rekordverdächtig Eis. Komisch nach hottest year ever und auch jetzt noch angeblichen Temperaturen kurz unterhalb Oberkante.

Natürlich wird das nirgends berichtet. In den Schlagzeilen wird nur der vollkommen unbedeutende (weil Meereseis) Arktiseisverlust gehypt.

Quelle: Dänisches Meteorologisches Institut, DMI
https://www.dmi.dk/en/groenland/maalinger/...eet-surface-mass-budget/
 
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08.02.17 13:07

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerDas Doppel-Paradoxon der E-Mobilität

PARADOXON 1: Umweltfreundliche Mobilität führt zu mehr Umweltbelastung

Wenn man CO2 überhaupt als Umweltbelastung definieren kann - m.E. ist das falsch, aber die Politik tut das - dann werfen wir einen Blick auf die Realität. Ich hatte weiter vorne schon einmal eine Rechnung vorgestellt, nach der die CO2-Emissionen durch die Umstellung des Verkehrs auf E-Mobilität nichts bringen wird. In der Rechnung waren die CO2-Emissionen bei der energiehungrigen Herstellung und Entsorgung der Batterien noch gar nicht miteingerechnet. Trotzdem hatte der Verbrenner schon leicht die Nase vorne. (170g/km ggü. 175 g/km). Rechnet man die Energie zur Herstellung der Batterie (umgerechnet 1 Tonne CO2 pro 10 kWh) noch mit dazu, verschiebt sich die Bilanz eindeutig zu Gunsten des Verbrenners (170 g/km ggü. 190 g/km).
Nimmt man überschlagsweise die CO2-Emissionen als Basis für die anderen Schadstoffemissionen, dürften diese ebenso um in etwa 12% steigen. Das ist eher die Untergrenze, da gerade Biomasse und Braunkohle erheblich mehr Schadstoffe in die Welt setzen als moderne Autos.

PARADOXON 2: Investment in umweltfreundliche Energie vernichtet Arbeitsplätze und Investitionen

Obwohl in Deutschland gigantische Summen in die EE investiert wurden und knapp 380.000 Menschen im Bereich EE beschäftigt sind, sieht der weitere Ausbau bis 2050, wenn 80% der Energieerzeugung über EE laufen sollen, nur einen Zuwachs von 120.000 Beschäftigten vor. Wahrscheinlich benötigen und bekommen wir keinen 80% EE Anteil sondern "nur" 50% aber bei einem insgesamt um 25% wachsenden Energiebedarf wegen der E-Mobilität. Wohlwollend gerechnet kommen dann ca. 100.000 Arbeitsplätze dazu. In der Automobilbranche arbeiten 800.000 Beschäftigte. Ca. 1/3 der Wertschöpfung und Entwicklung entfallen auf den Powertrain (Motor / Getriebe / Nebenaggregate). Das Gros dieser Beschäftigten dürfte entfallen. Geschätzt 25% aller Beschäftigten. Das bedeutet einen Verlust von 200.000 Arbeitsplätzen. Unterm Strich also ein Minusgeschäft von 80.000. Daimler hat das gerade angekündigt. VW und andere streiten sich ebenso bereits mit ihren Betriebsräten, obwohl das Geschäft noch gar nicht angelaufen ist. Bei den Investitionen sieht es nicht viel anders aus. Im Schnitt investiert die EE-Branche ca. 10 Milliarden pro Jahr und damit in etwa die Hälfte des Automobilsektors, der für ca. 40% aller deutschen Industrieinvestitionen (direkt und indirekt über den Maschinenbau) sorgt. Die EE-Investitionen sollen bis 2030 auf 28 Milliarden steigen, macht ein Plus von 18 Milliarden. Dem gegenüber stehen Deinvestments in den Bereichen Automobil und konventioneller Energieerzeugung von 8 bzw. 4 Milliarden. Am Ende bleiben wir bei einem Plus von 6 Milliarden Euro sitzen. Noch nicht eingerechnet sind Industriedeinvestitionen wegen der höheren Strompreise und wegen dessen Sekundäreffektes im privaten Bereich. Auch nicht eingerechnet sind Investitionsrückgänge, wenn ein deutscher Automobilhersteller z.B. wegen fehlender Unterscheidungsmerkmale die Grätsche macht. Am Ende dürfte man heilfroh sein, mit einer schwarzen Null herauszukommen.

Ich sage das alles nicht, weil ich mich kategorisch gegen die E-Mobilität wehren möchte. Im Gegenteil, sie ist m.E. nicht mehr aufzuhalten, weil die Investitionen der Hersteller schon auf dem gelände oder in den Büchern stehen. Ich sage nur, sie macht derzeit und auf absehbare Zeit keinen Sinn, weder aus Umweltgesichtspunkten noch aus gesamtwirtschaftlichen Überlegungen heraus. Die Werbung für die E-Mobilität mit Umwelt- und Wirtschaftargumenten ist m. Meinung nach eine Milchmädchenrechnung. Sie sähe natürlich ganz anders aus, wenn unser Strom zu 70% oder 80% aus neuer Kernenergie erzeugt würde oder die Wasserstofferzeugung so günstig wäre, dass man auf Brennstoffzellentechnik umstellen könnte.

 

09.02.17 00:09

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerIndoktrination grüner Ideologie im Kindergarten

Wie zum Henker kann man so etwas zulassen? Hier wird der Greenpeace Nachwuchs für die nächsten Generationen gezüchtet. Die lernen dann quasi mit der Muttermilch, dass nur Sonne und Wind den guten Strom liefern. Dass er nicht ausreicht, erfahren sie dann 30 Jahre später, wenn die Hütte kalt bleibt.

Am besten finde ich die Stelle mit dem Fahrrad, das einen Generator mit Glühbirne antreibt, und wo die Erzieherin erstaunt feststellt, dass man verdammt viel Kraft braucht, um das Ding zum Leuchten zu bringen. Danach sagt eine andere Erzieherin: "Wir wollen, dass es Klick macht"

Anscheinend reicht das Fahrrad mit der Glühbirne nicht aus, um zu verdeutlichen, dass wir sehr energieintensive Energieträger brauchen und die Regenerativen das ihr Lebtag nicht werden leisten können, ohne unseren Planeten komplett zu verwüsten. Aber das wäre dann ja böse, nicht nachhaltige Physik. Also lieber ausblenden und den Kinderchen grüne Märchen erzählen. Ist viel angenehmer und man ist mit dabei beim Society engineering für die Weltenrettung.

 

09.02.17 23:05

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerPrimärenergieverbrauch weltweit

Hier angegeben in Mtoe (Millionen Tonnen Rohöleinheiten). Nicht erfasst sind hier Solar, Wind und die Feuerstellen der dritten Welt. Hier dürften noch einmal ca. eine Mtoe dazukommen.  
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09.02.17 23:43

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerEnergiewende, Projektion

Die o. g. Primärenergie durch die Bevölkerungszahl geteilt ist ein Gradmesser für den Wohlstand. Bildet man diesen über die Zeit ab, erfährt man in etwa den Entwicklungsstand der jew. Bevölkerung. D. h. soviel Energie hat jeder Mensch im Schnitt zur Verfügung, um seinen Alltag zu meistern (Kochen, Waschen, Heizen, Mobilität, Entertainment, etc.) und physikalische Arbeit in seinem Job zu verrichten (Hausbau, Konstruktion, Tellerwaschen, Umformen von Karosserieteilen etc.). Selbstverständlich ist der pro Kopf Verbrauch in einem industrialisierten Land (z. B. 45 MWh/a) höher als in einem Entwicklungsland (z. B. 0,3 MWh/a).

Legt man die von unserer Regierung beschlossenen Maßnahmen und Ziele zugrunde, ergibt sich für D der orangene Verlauf bis 2050. Dabei wird in 2050 eine 80%ige Dekarbonisierung vorgeschrieben. D. H. 80% unserer jetzigen Energie (nicht nur Strom sondern alles wie Gas, Benzin, Kohle, etc. !) wird regenerativ erzeugt. Deutschland wäre nicht mehr wiederzuerkennen. Das begreifen sogar die gehirnamputierten Aktivisten, die diese Idee verbrochen haben. Deshalb wird einfach befohlen, dass der Energieverbrauch halbiert werden muss von derzeit knapp 14 Exajoule auf dann 7. Bis dahin sterben zum Glück einige Leutchen und den Verbliebenen ist der Appetit auf Kinder abhanden gekommen, so dass von den knauserigen 7 Exajoule nur noch 73 statt 82 Millionen zehren müssen. Nichtsdestotrotz katapultiert uns diese Sparmaßnahme wohlstandsmäßig ins Jahr 1960 zurück.

Für den Rest der Welt siehts nicht wesentlich besser aus. Obwohl denen noch wachsender Energieverbrauch bis 2030 zugestanden wird, fertilisieren sie sich trotzdem in die Armut zurück.

Damit dürfte auch klar sein, wieso man so eine Selbstverstümmelung im Kindergarten an den Nachwuchs zu bringen ist. Wäre er erwachsen, würde den Mist keiner mehr verinnerlichen, außer nach einem chirurgischen Eingriff in die Schaltzentrale natürlich.  
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10.02.17 00:28

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerKorrektur

In #559 muss es richtig heißen: "Hier dürften noch einmal ca. 1000 Mtoe dazukommen."  

12.02.17 14:49

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerSarewitz & Pielke zu unserer Klimapolitik

Climate policy robs the poor of hope

"A recent report from the non-profit Center for Global Development estimates that $10bn invested in renewable energy projects in sub-Saharan Africa could provide electricity for 30m people. If the same amount of money went into gas-fired generation, it would supply about 90m people – three times as many. In Nigeria, the UN Development Programme is spending $10m to help “improve the energy efficiency of a series of end-use equipment ... in residential and public buildings”. As a way of lifting people out of poverty, this is fanciful at best. Nigeria is the world’s sixth-largest oil exporter, with vast reserves of natural gas as well. Yet 80m of its people lack access to electricity. Nigerians do not simply need their equipment to be more efficient; they need a copious supply of energy derived from plentiful local sources.

Or consider Pakistan, where energy shortages in a rapidly growing nation of 180m have led to civil unrest – as well as rampant destruction of forests, mostly to provide firewood for cooking and heating. Western development agencies have refused to finance a project to use Pakistan’s Thar coal deposits for low-carbon natural gas production and electricity generation because of concerns over carbon emissions. Half a world away, Germany is building 10 new coal plants over the next two years.

These examples emerge from a larger, uglier background: a widely shared assumption that poor nations need not aspire to the sort of energy consumption seen in North America, western Europe and other wealthy regions. For example, the World Bank’s action plan for energy access fails to foresee that residents of a poor nation such as Chad might eventually aspire to use more than, say, a 10th of the energy consumption enjoyed by a middle-income nation such as Bulgaria.

Aspirations are critical here. If two lightbulbs, a fan and a radio are the goal – a standard measure of “energy access” used by the UN’s Sustainable Energy for All initiative – then a couple of solar panels or windmills might do the job. But if the rapidly urbanising poor are to have any chance of prosperity, they need access to energy on the same scale as all modern economies.

Climate activists warn that the inhabitants of poor countries are especially vulnerable to the future climate changes that our greenhouse gas emissions will cause. Why then, do they simultaneously promote the green imperialism that helps lock in the poverty that makes these countries so vulnerable?

If, in coming decades, Africa was to achieve rapid economic growth of the kind that China has experienced, it would lift hundreds of millions of people out of poverty. But as the rich world can attest, economic growth both requires energy consumption and leads to more of it – most of which must be provided by fossil fuels.

Last year China’s 1.4bn people were responsible for more than 10bn tonnes of carbon dioxide emissions, while the 1bn people on the entire African continent emitted just a 10th of that amount. Africa’s population could exceed China’s within a decade; it could be double China’s by the middle of the century. The prospects of these billions of people depend in large part on growth in their energy production and consumption."

https://www.google.de/amp/s/amp.ft.com/content/...ab7de?client=safari  

12.02.17 22:39

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerThis is what energy poverty looks like

 
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12.02.17 23:33

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerTemperaturskandal NOAA - Nachlese

In #550 habe ich erstmalig darauf hingewiesen und in #554 habe ich geschrieben, dass die Vorwürfe lächerlich bzw. unbelegt sind und die Klimaritter am Ende davon profitieren werden.

Genau so ist es gekommen. Der whistleblower Bates konnte seinen schwersten Vorwurf nicht belegen und beim lächerlichen, formalistischen Rest hat er klein beigegeben. Die Klimabande wird natürlich nicht müde, diesen Sieg breitzutreten. Und sie hat alles Recht dazu. Ad acta.  

13.02.17 00:13

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerNOAA Temperaturen - GHCN Datenbasis Land Dez. 16

Das ist die bereits angepasste GHCN Datenbasis der ca. 1000 Messpunkte auf Landflächen. Man beachte die großen grauen Flächen, die bedeuten, dass dort keine Daten verfügbar sind.  
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13.02.17 00:24

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerNOAA Temperaturen - Land & Seedaten Verwurstung

Zu den o. g. Landdaten kommen dann noch ein paar Bojendaten aus den Meeren und ein paar Schiffsdaten dazu. Danach wird kräftig interpoliert und nochmals angepasst. Die Lücken sind am Ende rechnerisch geschlossen. Ob man das Ergebnis verlässlich nennen will, überlasse ich dem Betrachter. Ich bezweifle, dass ein ganzer unvermessener Kontinent wie z. B. Afrika durch ein paar ihn umkreisende Bojen und Schiffe so berechnet werden kann, dass am Ende für jeden Punkt eine genaue Durchschnittstemperatur angegeben werden kann.

Quelle: jeweils NOAA: https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/  
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17.02.17 16:18
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerKonsequenzen der Energiewende, Teil 1

Die Energiewende hat laut Bundesregierung zum Ziel:

  • Der Anteil von Strom aus Wind, Sonne etc. am Bruttoendenergieverbrauch soll von rund 11 Prozent im Jahr 2010 auf 60 Prozent im Jahr 2050 steigen.
  • Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung soll bis 2020 mindestens 35 Prozent und 2050 gut 80 Prozent betragen.
  • Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2020 um 40 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent sinken.
  • Bis 2020 soll der Primärenergieverbrauch um 20 Prozent, bis 2050 um 50 Prozent gegenüber 2008 zurückgehen.
  • Das erfordert pro Jahr eine Steigerung der Energieproduktivität um durchschnittlich 2,1 Prozent bezogen auf den Endenergieverbrauch.
  • Der Brutto-Stromverbrauch soll bis 2050 um 25 Prozent gegenüber 2008 gemindert werden; bis 2020 soll er bereits um 10 Prozent sinken.
  • Weiterhin soll die Sanierungsrate für Gebäude von derzeit jährlich etwa 1 auf 2 Prozent des gesamten Gebäudebestands bis 2020 verdoppelt werden.
  • Der Wärmebedarf des Gebäudebestands soll bis 2020 um 20 Prozent reduziert werden. Ihr Primärenergiebedarf soll bis 2050 in der Größenordnung um 80 Prozent gemindert werden, mit dem Ziel, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu haben. Neubauten sollen bereits ab 2020 "klimaneutral" sein.
  • Der Endenergieverbrauch im Verkehrssektor soll bis 2020 um 10 Prozent und bis 2050 um rund 40 Prozent gegenüber 2005 zurückgehen.

Das ist natürlich starker Tobak. Die Haupteinsparung soll also im Wärmebereich stattfinden, d.h. in 2050 sollen alle Gebäude nur noch ein Fünftel der Heizenergie benötigen und, da das klimaneutral sein soll, erzeugt aus Erneuerbaren statt aus Öl und Gas. Bereits in 2020 sollen alle Neubauten klimaneutral sein. In der Realität dürfte beides katastrophal scheitern. Die bisherigen Ansätze zur Sanierung ersticken in Rechtsstreitigkeiten, weil die Mieter nicht bereit sind, den saftigen Aufpreise der Sanierung zu bezahlen. Bei Neubauten gibt es heute noch nicht einmal eine Regelung, wie das klimaneutral aussehen soll, geschweige denn eine praktikable Lösung, wie erneuerbare Versorgung sicherzustellen soll. Und selbst wenn es diese gäbe, wird sich unweigerlich die Frage stellen, wer zu diesen Konditionen überhaupt noch bauen will.

Das zweite Standbein der Energiewende ist die Elektrifizierung des Verkehrs. Im Prinzip sind ja beide Ansätze richtig, denn die Wärmeerzeugung und der Verkehr sind die größten Energiesenken (s. Bild). Bis 2050 soll der Energieverbrauch im Verkehr um 40% gesunken sein. Wenn man annimmt, dass die Elektrifizierung durch Erzeugungs-, Speicher- und Übertragungsverluste unterm Strich keine deutliche Primärenergieeinsparung bringt (meine CO2 Rechnung weiter vorne legt das auch nahe), muss diese Einsparung durch eingeschränkte Mobilität erkauft werden (Carsharing, daheimbleiben). Kann man machen, muss einem aber nicht gefallen.

Komischerweise wird auf den offensichtlichsten Punkt kein großer Bezug genommen. Durch unsere Rückwärtsgewandtheit und die damit einhergehende Vergreisung unserer Industrie wird die Deindustrialisierung vorangetrieben. D.h. veraltete, industrielle Energiesenken werden ins Ausland verlagert, moderne kommen durch falsche Dogmen und unzureichende Bildung nicht mehr nach. Dadurch dürften wir anfangs 0,5% in 10 Jahren locker 2% unseres Primärenergieverbrauchs jährlich exportieren. Das heißt aber auch, diese Energie ist global nicht eingespart, sie wird nur woanders erzeugt und verbraucht. Ein weiteres halbes Prozent habe ich den Energieeffizienzgewinnen zugesprochen. Am Ende komme ich beim selben Verbrauch raus wie die Energiewendespezis. Allerdings sehen diese im Jahr 2050 noch eine eifrige Industrie und grüne Männchen in klimaneutralen Häuschen. Das ist m.E. vollkommen unrealistisch. Ein Großteil unserer heutigen industriellen Zugpferde wird in 30 Jahren im Ausland gefertigt werden. Dass jemand großartig unsere Dienstlesitung in der ferneren Zukunft bei neuen Technologien einfordern würde, sehe ich auch nicht. Da sind schon zuviele Züge ohne uns abgefahren. D.h. die Lücke durch die Deindustrialisierung wird durch Dienstleistung nicht zu schließen sein. Wir werden auf einem anderen Niveau landen. Das ist noch lange keine bittere Armut, aber es wird definitiv auch weit vom heutigen Schlaraffenland entfernt sein.

 
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17.02.17 16:43
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerKonsequenzen der Energiewende, Teil 2

Die obigen Ziele der Bundesregierung auf unseren Energieverbrauch angewendet bedeutet dies:

  • Wir halbieren den Energieverbrauch, ob jetzt verordnet oder wie von mir angenommen per Deindustrialisierung
  • 60% unseres Energieverbrauchs stammen von Erneuerbaren, damit wäre eine 80% Dekarbonisierung gegenüber 1990 erreicht, Kyoto und Paris im Freudentaumel

Weitere Annahmen von mir

  • Anteil Wind an EE: 60%
  • Anteil Solar an EE 30%  (in der Annahme, dass kein Hirn vom Himmel fällt)
  • Anteil Biomasse an EE: 5% (in der Hoffnung, dass etwas Hirn vom Himmel fällt)
  • Anteil Hydro an EE: 5%
  • Speicherwirkungsgrade bei Wind & Solar 70%
  • Kapzitätsfaktoren Wind & Solar bei 12,5% und 10%

Daraus ergeben sich:

  • 183.000 Windräder
  • 1 Windrad / km² oder ein mittl. Abstand von 1,2 km über ganz Deutschland verteilt
  • 5.708 km² Solarpanels
  • Alle 5 km ein 1 km² großes Solarfeld

Deutschland dürfte 2050 wie auf dem Bild aussehen. Wir werden uns dann gegenseitig die Fingernägel schneiden und uns ganz arg freuen, dass China Flüssigsalzreaktoren in Raumschiffe baut, um damit die Schwerreichen zum Mars zu schippern. Derweil vertickt der Hofreiter für 2500 Yuan seinen Haarzopf aus dem Jahr 2017 auf Ebay an Donald Trump Jr. und freut sich, dass ihm dieses Kapitalisten... das Essen für die nächsten 3 Tage sichert.

 
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17.02.17 17:40
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5270 Postings, 4392 Tage MotzerKlimawandel

Zumindest subjektiv sind die Horrormeldungen falsch: wärmster Sommer, wärmstes Jahr...Ich kann's kaum noch hören.

Was ist mit dem Sommer 2003, der eindeutig wärmer war als die letzten eher kühlen Sommer?

Aber zugegeben, mein subjektiver Eindruck beschränkt sich auf einen kleinen Bereich, der nicht repräsentativ für die "Welttemperatur" ist. Dass es keine "Welttemperatur" gibt aufgrund von riesigen Messlücken, Manipulationsmöglichkeiten usw., ist ein anderes Thema.

Ich frage mich, warum der Mensch die Klimaerwärmung bekämpft. In der Erdgeschichte ging es der Biosphäre in Warmzeiten besonders gut. Umgekehrt erwiesen sich Kälteperioden als besonders lebensfeindlich.

Ach so, da gibt es ja den Meeresspiegelanstieg. Der Kölner Dom unter Wasser! Natürlich alles Unsinn. Renommierte Wissenschaftler schätzen den Anstieg auf 0-20 cm in den nächsten Hundert Jahren. Was danach kommt, weiß sowieso niemand.

Ein langsamer Anstieg ist absolut unproblematisch. Der Mensch ist ja ständig am Bauen und Befestigen. Schlimmstenfalls muss man die Deiche erhöhen oder einfach die Städte weiter weg vom Ufer bauen, was ohnehin sinnvoll ist wegen Tsunamigefahr usw.

Der Mensch muss sich der Natur anpassen. Der Meeresspiegel war schon mehrfach um ein Vielfaches höher. Der Mensch kann nicht erwarten, dass die Natur nach seiner Pfeife tanzt.
 

17.02.17 19:23
2

10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerAbsolut richtig Motzer

Der Klimawandel ist gefahrenmäßig ein Non-Event. Selbst 20 m Meeresspiegelanstieg würde uns nichts ausmachen, da über Jahrtausende verteilt genügend Generationen Zeit haben werden, sich darauf einzustellen. Das wären nicht die ersten Städte, die im Meer versinken und sicher auch nicht die letzten. Und das ist praktisch der worst case. Am besten abee ist, dass wir so gut wie gar nichts dagegen machen können. Für was also sollen wir darben? Weil ein paar Hohlköpfe ihre extremistischen und menschenfeindlichen Triebe ausleben müssen?  

24.02.17 17:05
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerWir sind die Profiaussteiger

Nach dem Ausstieg aus der Atomkraft folgt bekanntlich der aus der fossilen Energieerzeugung. Jetzt verabschiedet man sich aus der Gentechnik bei Pflanzen. Hier wie dort steht der vermeintliche Umweltschutz als Motiv dahinter. Gar die Rettung der Erde soll, wie im Falle der CO2 Hysterie davon abhängen. Tatsächlich ist es eine Fortschrittsverweigerung, die den Menschen in ein für ihn angedachtes Biotop zurückdrängen soll. Dahinter steht eine zutiefst menschenfeindliche Einstellung, die, getrieben von persönlichen Ängsten der Protagonisten, die Tat- und Erfindungskraft des Menschen bändigen und - zumindest unterbewusst - zum Wohle einiger weniger steuern soll. Man ignoriert Fakten, wissenschaftliche Erkenntnisse sowie die natürlichen Gegebenheiten, um an deren Stelle ein Retroparadigma zu installieren, das eine heile Welt verspricht. Diese heile Welt aber existiert genauso wenig wie die schlechte Gegenwart oder die noch gefährlichere Zukunft, die von den Misanthropen in immer grelleren Farben an die Wand gemalt werden, um die Menschen für diesen Umweltterrorismus zu gewinnen.

Nicht nur das Schema, über wenig fundierte bis zu komplett erfundenen Problemen Panik zu schüren, auch der Effekt ist - von wenigen Ausnahmen abgesehen - immer derselbe: Kontraproduktiv. Beispiele gefällig?

Die Panikmache um das ungefährliche DDT zur Moskitobekämpfung hat wahrscheinlich Hunderttausenden von Menschen in Afrika das Leben gekostet. Die über Jahrzehnte proklamierte Krebsgefahr durch DDT wurde widerlegt, als das Kind schon im Brunnen lag und der Einsatz als Bekämpfungsmittel in Afrika untersagt wurde.

Die Energieerzeugung aus Biomasse belastet nicht nur die Umwelt um bis zu 50% mehr als die Erzeugung als Kohle, sie beschert uns auch Folgeschäden, indem sie zukünftig dringend benötigtes Agrarland für Energieerzeugung verschwendet, durch Abholzung Natur zerstört und last but not least die bestehenden Wälder durch den Entzug von Totholz langfristig schädigt. Die unsinnige Abholzung amerikanischer Wälder und Verschiffung der Holzpellets nach Europa zur Erfüllung der dortigen, hoch subventionierten EE-Quoten gar nicht erwähnt.

Obwohl klar ist, dass viele Hungersnöte an schlechte Ernten gekoppelt sind, verzichtet man vollkommen unbegründet (Es gibt keinen einzigen Beleg für eine schädliche Wirkung genmanipulierter Pflanzen) auf Gentechnik. D.h. man lässt wissentlich und aus einem falschen Prinzip heraus die Menschen verhungern. Zum Glück ist die EU nicht die Welt. Irgend jemand auf der Welt wird sich also der Sache annehmen, das Gute damit tun und Geld damit verdienen.

Die Antiatomkraftbewegung ist wahrscheinlich die vom Ausmaß her größte Propagandashow dieser extremen Umweltbewegung. Deshalb soll sie im folgenden etwas ausführlicher beleuchtet werden. Mit immer neuen, getürkten Studien und riesigen Desinformationskampagnen hat man über Jahrzehnte hinweg erfolgreich das Krebsrisiko durch radioaktive Strahlung und die Verbindung eines Kernkraftunfalls mit einem gedanklichen Super- GAU in das Unterbewusstsein der Menschen gebrannt. Die Fakten dazu sprechen eine gänzlich andere Sprache. Tatsächlich ist die Kernenergie immer noch die mit Abstand sicherste und ungefährlichste Form der Energieerzeugung. Sogar die statistisch berechneten Toten der Solarenergie sind höher. Denn insgesamt gibt es durch die zivile Nutzung der Kernenergie seit den 60er Jahren nur 3 ernste Atomunfälle: Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima. Die Todesopfer dazu lauten 0 / 62 / 0 (Details dazu von der UN). Gerade der Super GAU in Fukushima ist mit so gut wie gar keinen radioaktiven Auswirkungen trotz der drei Kernschmelzen das Paradebeispiel für die Sicherheit der Kernenergie, obwohl die Medien die 18.000 Opfer der Naturkatastrophe gerne der Kernenergie unterschieben. Und selbst die Kombination aus unsicheren Reaktoren ohne Betonhülle und grob fahrlässigem Testbetrieb in Tschernobyl hat uns "nur" 62 Opfer beschert. Das ist gleichzeitig auch die Gesamtopferzahl der Kernenergie. Im Vergleich dazu sollen laut Wikipedia im Kohlebergbau jährlich 12.000 Leute jährlich sterben! Diese Sterblichkeitsrate wird nur noch von der der grünen Wasserkraft übertroffen. Da passiert zwar seltener etwas, aber wenn ein Staudamm bricht, kann's schon auch in die Hunderttausende gehen (wie in China 1975 mit mehr als 200.000 Opfern). Selbst wenn man die Wikipedia Zahlen in Zweifel zieht, die belegten Kohleopfer alleine in Deutschland seit den 60er Jahren sind 13 mal so hoch wie die Zahl der weltweiten Atomopfer in derselben Zeit.

An dieser Stelle kommt das grüne Totschlägerargument der LNT (linear non threshold) Hypothese. Diese besagt, dass, wenn zu einer bestimmten Dosis das Krebs- oder Todesrisiko bekannt ist, von da ab linear heruntergerechnet werden darf, um das Risiko kleinerer Dosen zu bestimmen. Das ist der gängige Schmuh, um möglichst viele statistische Todesopfer zu allen möglichen Umweltgefahren zu bekommen. In Wirklichkeit sind für den Menschen die meisten Schadstoffe bis zu einer bestimmten Grenze vollkommen ungefährlich. Das ist bei Stickstoffkombis oder Kohlenmonoxid nicht anders als bei Strahlung. Die natürlich Hintergrundstrahlung liegt im Mittel bei 2,4 mSv. Bei einer Computertomographie bekommt man z. Vgl. 10 mSv ab. Wir können nichts dagegen machen und diese Dosen tun uns auch nichts. Es gilt hingegen als gesichert, dass sehr hohe Dosen von mehreren Gy (1 Gy (Gray) = 1000 mSv bei Gammastrahlung), wie sie z.B. die Notmannschaft in Tschernobyl (bis zu 16 Gy) abbekommen hat, direkt durch ARS (Strahlenkrankheit, Tod durch Organversagen) und später indirekt durch eine höhere Krebsrate lebensgefährlich sind. Mittlere und kleine Dosen von deutlich unterhalb einem Sievert, z.B. 100 mSv, wie sie Teile der direkt um Tschernobyl lebenden Bevölkerung oder weiter vom Reaktor entfernt stationierte Hilfskräfte abbekommen haben, hingegen sind ein komplett anderes Thema. Es gibt sogar eine unabsichtliche Großstudie am Menschen dazu. In den 80er Jahren wurde in Taiwan bei der Stahlerzeugung versehentlich radioaktives Kobalt 60 in den Stahl gemischt. Mit diesem radioaaktiv verseuchten Stahl wurden dann Wohnhkomplexe in Taipeh gebaut. Dort haben 9 bis 20 Jahre lang 10.000 Menschen gewohnt und waren im Mittel 400 mSv/a ausgesetzt. Ca. 1.000 Menschen darunter waren sogar eigentlich tödlichen Dosen von 4 Sv/a ausgesetzt. Als das Malheur 2003 bekannt wurde, wurden alle Bewohner untersucht und im folgenden auch weiter eng gesundheitlich getrackt. Entgegen den Erwartungen gab es um 95% weniger Krebsfälle (siehe Grafik) als in der vergleichbaren Bevölkerung, die keiner Strahlung ausgesetzt war. D.h. die Strahlung hatte hier eine positive Wirkung, und zwar nicht nur einen statistisch fragwürdigen sondern einen sehr eindeutigen. Der Effekt wird Radiation Hormesis genannt. Ebenso konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden, dass radioaktive Strahlung in kleineren und mittleren Dosen keine Schädigung der DNA bewirkt, obwohl die öffentliche Propagandamaschinerie inkl. der meisten Medien und Wikipedia nicht müde wird, das Gegenteil zu behaupten. Es gibt tatsächlich keine einzige wissenschaftliche Studie, die diese irrsinnige Behauptung beweisen würde. Natürlich zerstört Strahlung in sehr hohen Dosen auch DNA, so wie sie in solchen Extremfällen auch andere lebenswichtige Organe des Körpers zerstören kann. Der LNT Rückschluss ist aber auch da nicht gegeben. Natürlich steht das alles auf keinem "Atomkraft Nein, Danke!" Aufkleber. Statt die relativ harmlose Realität zu berichten, werden Horrorgeschichten von durch Genmutation entstellten Kindern, von per LNT berechneten Millionen von Krebstoten und von was noch alles in die Welt gesetzt.

Es ist aber nicht nur die vorgegaukelte maßlose Gesundheitsgefährdung, die man der Kernkraft unterschiebt, auch den positiven Umweltaspekt kehrt man vollkommen unter den Teppich. Der atomare Energieträger (Uran/Plutonium) ist um den Faktor 50.000 mal so energiereich wie Kohle. D.h. für eine Ladung eines Kohlekraftwerks muss man ganze Güterzüge Kohle abbauen, aufbereiten und ins Kraftwerk karren. Bei einem Kernkraftwerk reicht eine kleine Schubkarre. Heraus kommt am Ende nichts außer Wasserdampf (vom Problemmüll einmal abgesehen, aber das ist eine Geschichte für sich), wohingegen das Kohlekraftwerk mit Uran, Thorium, Ruß, Partikeln, Nox, Quecksilber und wenn man unbedingt will, CO2 zu kämpfen hat. Ja, richtig gelesen, Kohlekraftwerke emittieren auch das mit der Kohle abgebaute radioaktive Material und zwar nicht unerheblich Zukünftige MSR Kleinstatomkraftwerke könnten hingegen mit einer Lifetimebestückung an Brennstoff ausgeliefert werden und vom Hersteller wieder mit dann neuester Technologie upgedatet werden.

Was machen wir stattdessen? Wir glauben den Käse von der bösen Atomkraft, weil ein paar dahergelaufene Anarchos ohne jegliche Bildung Brennstabtransporte blockieren dürfen, ohne dafür hinter Gitter zu wandern. Aufgrund dieser Transportproblematik gehen die Betreiber dazu über, die Brennstäbe nicht mehr aufzubereiten und direkt endzulagern. D.h. die Aktivisten erhöhen nicht nur den Problemmüll, sie erhöhen damit auch den Anteil des länger strahlenden Mülls und verhindern eine gesellschaftliche Unterstützung neuer Technologien (MSR Reaktoren, Molten Salt Reactors) mit so gut wie keinem Müll. Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen mit Todesopfern in den Tausenden könnte man die Umweltaktivisten mit Fug und Recht als Terroristen bezeichnen, würde aber nur Empörung ernten, da sie sich gesellschaftlich anerkannt als Weltenretter und Umweltengel aufführen dürfen. Man frage sie jedoch, ob sie genauso vehement für die real sterbenden Bergarbeiter unter Tage eintreten wie für die vorgegaukelte Gefahr der Atomkraft?

So kommt es, dass die sauberste und ungefährlichste Art der Energieerzeugung in Verruf gerät und der archaischen Form des Verbrennens von wenig energiehaltigen Bodenschätzen weichen muss. So kommt es, dass heute und bestimmt auch die nächsten 100 Jahre noch weiter viele Menschen sinnlos sterben müssen. So kommt es, dass wir Millionen von Tonnen Kohle täglich aus der Erde holen müssen und die paar Kilogramm Uran oder Thorium, die uns eigentlich reichen würden, links liegen lassen. So kommt es, dass wir in Deutschland unsere letzten Atomkraftwerke abschalten und 10 neue Kohlekraftwerke bauen. D.h. wir entscheiden uns wissentlich (im Sinne von: das Wissen ist da, es will nur keiner glauben) für mehr Tote, größere Gesundheitsgefährdung und mehr Umweltbelastung. Am besten dabei ist: Wir fühlen uns gut dabei und glauben tatsächlich, das Richtige zu tun. Noch irrer ist, dass wir glauben, mit dem Ausbau der Kohlekraft und dem Abschalten der Kernenergie einen sinnvollen Beitrag zur CO2 Reduktion zu leisten.

Gentechnik, Atomkraft, Fossile Energieträger, wer ist der nächste Kandidat, um den Fortschritt zu verhindern? Ich glaube, es muss und wird wahrscheinlich gar keinen nächsten Kandidaten geben. Die Drei reichen vollkommen aus, um uns vom modernen Leben zu verabschieden. Die romantische Vorstellung, wie vor Jahrtausenden von Lust, Liebe, Sonne und Wind leben und allen Herausforderungen inkl. den Naturgewalten trotzen zu können, wird eine Illusion bleiben. Das ist an einer Hand abzählbar, wenn man das dogmatische Brett vom Hirn nimmt. Es ist aber zu befürchten, dass diese Illusion erst real bewiesen werden muss, um von den selbst ernannten  Weltenrettern geglaubt zu werden. Und selbst dann werden sie wahrscheinlich einen anderen Schuldigen finden.

Ausstieg klingt gut, egal von was, Hauptsache raus! Man sollte sich aber nicht wundern, wenn man nach all den Ausstiegen irgendwann alleine in einer Höhle sitzt.

 
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27.02.17 23:44
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerDerweil

sammelt Grönland weiter emsig Eis. Und selbst die Eisbärenpopulation nimmt ungerührt von aller Propaganda weiter zu. https://wattsupwiththat.com/2017/02/27/...oppled-global-warming-icon/
 
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28.02.17 12:34
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerWas wir anderen mit unserer Energiewende zumuten

Die diskontinuierliche Windstromerzeugung in Verbindung mit ihrer Kapazitätskonzentration im windreichen Norden der Republik sorgt nicht nur in unserem Netz für Belastungen sondern zunehmend auch in dem unserer Nachbarn. Eigentlich sollten Stromtrassen gebaut werden, um überschüssigen Windstrom auch in den Süden transportieren zu können. Diese würden dann den Strompreis hierzulande weiter belasten. Da die Trassen aber durch Widerstände in Bevölkerung und Naturschutzverbänden nicht gebaut werden konnten, wird der Strom über das Netz unserer Nachbarn, allen voran Polen und Tschechien, in den Süden geleitet.

Wenn der Wind plötzlich stark weht und nicht ausreichend Abnehmer bzw. Blindleistung im Norden da sind, werden die polnischen und tschechischen Netzte, die das gar nicht verkraften können, plötzlich ungefragt mit unserem Windstrom geflutet.

Das hat Auswirkungen: erstens müssen die Polen und Tschechen in ihren Grid investieren, um einen Blackout durch unseren Exzessstrom zu vermeiden. zweitens ist in ihrem Netz keine Kapazität mehr frei für den Transport und Handel ihres eigenen Stroms, was diesen dann teurer macht. Kann gut sein, dass die Polen und Tschechen irgendwann die Nase voll haben und den Schalter umlegen, wenn Deutschland nicht dafür zahlt. Dann bleibt nur das Abschalten der Windräder.

Das WSJ berichtet in seinem Artikel "In Central Europe, Germany’s Renewable Revolution Causes Friction"

"... on windy and sunny days when Germany produces far more electricity than it needs. Excess power spills over the border into Polish and Czech territory, threatening their electrical grids with collapse, companies and governments there say.

It is “collateral damage of a purely political decision of the German government,” said Barbora Peterova, the spokeswoman for CEPS A.S., the Czech national grid. There has been “no consultation and no discussion about the impact.” German companies don’t deny that erratic power flows are a problem, but they argue that overloads are largely due to outdated grids on both sides of the border. "

To bear the weight of German power, Prague and Warsaw are now investing millions in higher voltage wires and installing transformers at the border to redirect the power back to German turf. CEPS and Polish grid-operator Polskie Sieci Elektroenergetyczne SA have spent about €115 million ($122 million) for the massive transformers, known as phase-shifters. Poland has invested $300 million last year to update its grid and substations, according to a spokeswoman for the country’s national grid.

Meanwhile, Czech and Polish customers have been left covering the costs. The fallout has become acute for Polish and Czech coal power companies. Because the grids are clogged up by German electricity, the companies’ ability to trade the power they produce has been impaired, in the same way that a congested tunnel prevents more cars from entering.

Vladimir Budinsky, head of foreign affairs at a mining subsidiary of CEZ Group, the Czech Republic’s biggest power company, said the group can’t trade electricity across its border to Poland, where megawatt-hours are €6 more expensive, because there is no space on the grid.

Andreas Jahn, a senior researcher at the Regulatory Assistance Project in Berlin, said that until Germany can finish outfitting its own network of power lines, its neighbors have few choices but to cope with the whims of Germany’s energy revolution.

“The only other option left,” he said, “would be to close the border.”

https://www.wsj.com/articles/...revolution-causes-friction-1487241180  
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28.02.17 13:37
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerDieser Zustand

dürfte sich die nächsten 8 Jahre noch verschlimmern, da 2025 frühestens (wenn alle Streckenplanungen und Genehmigungsverfahren ideal verlaufen) die Stromtrassen fertig sein werden und die Windenergie bis dahin noch weiter ausgebaut werden soll, siehe FAZ Artikel unten.

Cool aus diesem Artikel finde ich die Kritik der Grünen "Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte, der Populismus der CSU habe den Netzausbau um Jahre zurückgeworfen und um Milliarden teurer gemacht. Dafür zahlen müssten alle Stromkunden." „Es ist ein Stück aus dem Tollhaus dieser Bundesregierung, dass diejenigen, die den Netzbau gestoppt und teurer gemacht haben, Verzögerungen und Kostensteigerungen kritisieren“, sagte Krischer: „Wir erwarten von der CSU, dass sie sich angesichts der neuen Vorschläge ... für den Netzausbau im Dialog mit den Bürgern einsetzt - und nicht wieder populistisch den Netzausbau zu verhindern versucht.“

Das war, weil die CSU nach den Bürgerprotesten "populistisch" gefordert hatte, dass die Trassen unterirdisch verlegt werden sollen, auch wenn das bis zu 8 Milliarden mehr kostet. In einem totalitären grünen Gehirn gibt es natürlich keinen Platz für Widerstand gegen grüne Ideologie. Dort gibt es auch keinen Platz für die Vorstellung, dass jemand anderer Meinung sein könnte als sie. Folgerichtig erwartet ein Grüner auch, dass alle transformatorisch im Dienste der grünen Ideologie mit anpacken und den Bürger umerziehen statt ihn nach seinen Meinungen zu fragen. Auf die Idee, dass die Trassen überhaupt nur wegen der utopischen grünen Idee der Energiewende gebraucht werden, kommt er natürlich nicht.

Diese Haltung zeigte Krischer auch, als die lächerliche Bürgerfinanzierung dieser Schnapsidee wegen Desinteresse in der Bevölkerung in Schall und Rauch aufging. Auch daran war seiner Meinung nach die Bundesregierung Schuld, wahrscheinlich weil sie den unwilligen Bürger zu wenig in die Richtung einer Zwangsfinanzierung gelenkt hatte. Das totalitäre Denken mit einem väterlichen Überstaat im Kreuz haben manche Grüne mit der Muttermilch aufgesogen. s. 2. Link BZ

Auf die Idee, dass Windräder und fette Stromtrassen hinterm Garten sowie generell höhere Strompreise einfach keiner haben will, kommt man erst gar nicht. Denn dass man den ganzen Unfug unbedingt braucht, um die Welt zu retten, steht für diese Art Politiker unverrückbar fest, da es im Parteiprogramm steht. Wollen sich die tatsächlich Betroffenen nicht damit arrangieren, werden sie als Systemfeind und Weltzerstörer abgestempelt.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...ssen-verlaufen-14455623.html

http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/...sen-nicht-bezahlen-46560
 

28.02.17 21:40
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10665 Postings, 7513 Tage lumpensammlerOff topic: Was Deutschland anderen zumutet

#573 etwas herausgezoomt.

Deutschland leidet an einer Wahrnehmungsdivergenz. Unser Selbstbild und das Fremdbild weichen zunehmend voneinander ab. Wir geben gerne den liberalen, großzügigen, umweltbewussten und trotzdem wirtschaftlich erfolgreichen Musterschüler. Das Mutter Theresa Titelbild ist quasi Programm unserer Selbstdarstellung geworden.

Doch, was wir als fortschrittlich, umweltbewusst, sozial und gut empfinden, muss für unsere Nachbarn oder Partner noch lange nicht das Gleiche bedeuten. Im Gegenteil: Deutschland tritt zunehmend wie ein Hegemon auf und oktroyiert die Konsequenzen seines Gutseinwollens anderen auf. Von außen betrachtet trampelt da ein Elefant auf den Befindlichkeiten seiner Partner und Nachbarn herum, auch wenn man partiell oder sogar überwiegend Gutes im Sinn hat.

Beispiele:

1. Die hanebüchene Austeritätspolitik, die wir anderen Staaten während der Schuldenkrise aufgezwungen haben. In vollkommener Unkenntnis des Kapitalismus und der Auswirkungen unilateraler Alleingänge in einem Korsett wie der EU verordnet man anderen, was man vorher zu Lasten eben dieser selbst durchgeführt hat. Mit der Konsequenz einer massiven Deflation, würde die Kur denn umgesetzt werden. Die Plakate von Merkel und Schäuble mit Schnurrbärten bzw. in Naziuniformen sprechen Bände. Selbst wenn man die deutsche Austeritätspolitik nicht nur als ordoliberalen Impuls sondern als systemische Abkehr von der Staatswirtschaft begreifen wollte (das einzige Szenario, in dem sie Sinn machen würde), wäre sie ein Fiasko. Denn diese Änderung wäre so gravierend, dass sie Deutschland unmöglich solitär innerhalb der EU abwickeln könnte und im Verbund mit der EU die halbe Welt in einen massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch stürzen würde. Da das sicher nicht beabsichtigt war, ist die Politik schlicht saudumm, kurzsichtig, kontraproduktiv und eigennützig.

2. Die Investitionsscheu und der Eurozwang. Entgegen der Wahrnehmung hierzulande, dass wir die Finanziers der EU wären, werden wir im Ausland - nicht ganz unberechtigt - als die Profiteure des Euros betrachtet. Mit dem für Deutschland unterbewerteten Euro konnte ein Teil der massiven Handelsbilanzüberschüsse überhaupt erst eingefahren werden. Den anderen Teil lieferten die europäischen Handelspartner, die im Gegensatz zu uns eben nicht sparten und sich weiter verschuldeten, um über ihre Defizite unsere Sparorgie zu finanzieren. Wenn dieses Argument dann berechtigterweise von den Handelspartnern vorgebracht wird, verweist man in Deutschland nur abweisend auf seine vorbildliche Wettbewerbsfähigkeit. Diese ist zwar prinzipiell da, aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit, denn ohne Euro und Ausland wären die Audis, BMWs und Mercedes teure Ladenhüter geblieben. Das pauschal vom Tisch zu wischen, ist arrogant und ignorant. Und wie gesagt, würden alle dem Beispiel Deutschlands folgen, hätten wir eine Deflation, die sich gewaschen hat.

3. Auch wenn man von der menschlichen Notwendigkeit offener Tore angesichts der damaligen Flüchtlingsströme überzeugt ist, sollte man nicht vergessen, dass von unserer Entscheidung alle EU-Staaten betroffen waren. Wir haben also, ohne sie zu fragen, für sie mitentschieden. Logisch, dass sich die Begeisterung über anschließend von Deutschland angeregte Lastenverteilung in Grenzen hielt. Die Hauruckentscheidung ist auch insofern fragwürdig, als noch 1 Jahr zuvor unser Asylrecht von der gleichen Regierung verschärft wurde und die damaligen betroffenen Südländer elendig mit den anströmenden Flüchtlingen im Stich gelassen wurden. Man muss deshalb nicht nur damit rechnen, dass ab jetzt nach jedem Terroranschlag in der EU der Finger in Richtung Deutschland wandert, sondern auch, dass Deutschland als Hegemon wahrgenommen wird, der nach seinem Belieben Politik für die EU macht.

4. Die Energiewende produziert nicht nur die aktuellen, oben beschriebenen Probleme mit dem Grid, sie wird von Deutschland auch massiv auf europäischer Ebene vorangetrieben. D.h. auch Bürger in anderen Ländern werden zunehmend mit höheren Stromkosten belastet, weil Deutschland hier ungefragt und wie ich meine, vollkommen grundlos, wie ein Berserker voranprescht. Wie in den Beispielen oben zeigt Deutschland wenig Interesse, ob andere damit einverstanden sind oder welche Konsequenzen selbst die deutschen Entscheidungen jetzt schon für sie haben. Man wähnt sich auf der guten Seite, der die anderen selbstverständlich zu folgen haben.

5. Die schrittweise Reduktion der militärischen Ausgaben haben natürlich auch Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Militärs innerhalb der Nato. Selbst wenn Deutschland wollte, könnte es unter den gegebenen Voraussetzungen gar nicht mehr tun. Eine NATO macht natürlich nur Sinn, wenn jeder seinen Beitrag leistet. Unabhängig davon, wie man zu den Aktionen der NATO steht (ich sehe sie mehr als kritisch), muss man damit rechnen, dass uns - mit der Trump Regierung allemal - Ärger ins Haus steht.

Summa summarum: Deutschland hat sich international in ein selbst definiertes Biotop zurückgezogen, das deutliche und zwar eindeutig negative Auswirkungen auf internationale Partner hat. Das Ignorieren dieser Probleme und das Kontern mit einem Vorschlag, dem deutschen Vorbild zu folgen, haben schon zu einer mehr als spürbaren Eintrübung unseres Images geführt. Sie werden zwangsläufig zu Ressentiments führen, wenn sich die jeweiligen Probleme verschlimmern. Und das werden sie nach Adam Riese, zumal gerade in vielen Ländern ein Rechtsruck am Laufen ist und ein deutscher Sündenbock wie gerufen kommt, noch dazu, wenn er tatsächlich so viel Dreck am Stecken hat wie wir.
 

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