Tut mir leid, aber das wird nicht passieren, was du denkst und du scheinst nicht ganz informiert zu sein, was den Stellenwert des Unternehmens angeht und ebenso wenig über den Ablauf an Börsen. Dir wäre es egal, wenn es Shell passiert wäre, aber da es BP ist und 'der einzige große Ölgigant' damit gefährdet ist, der in Europa beheimatet ist, würde die 'Macht' des Öls vollends in die Hände der außereuropäischen Länder gelangen. Leider muss ich dir an dieser Stelle den kompletten Firmennamen von Shell verraten: Royal Dutch Shell. Genau! Shell ist ein niederländisches Unternehmen, dessen Führung zum Teil vom holländischen Königshauses ausgeht. Ebenso sind derart tiefe Notierungen praktisch ausgeschlossen. Wie bereits erwähnt, würde BP zu solchen Preisen bereits übernommen sein, was jedoch niemals passieren wird, da es von der britische Regierung gehütet und beschützt wird. Es ist zwar nicht zu vergleichen, aber bedenke, wie bereits die deutsche Regierung wegen möglicher Schließungen von Opelwerken reagiert hat. Im Falle von BP reden wir jedoch über DAS britische Unternehmen überhaupt, welches durch einen gigantischen Umsatz/Gewinn wirtschaftspolitisch unersetzlich für die britische Außen- und Innenpolitik ist. Dieser Stellenwert ist in Deutschland mit keinem Unternehmen vergleichbar. Auch Börsentechnisch ist es naiv zu denken, es würde in diese Richtung gehen. Die Börse berücksichtigt zukünftige Entwicklungen. Es gibt keinen allgemein nachvollziehbaren Grund, warum die Börsen postkatastrophal abstürzen sollten. Zunächst hast du die 'Panik' der Anleger, die den Kurs tiefer stürzen, als er 'fair' wäre. Hat sich der Kurs gefunden, so reagiert er auf Neuigkeiten. Dabei ist die Skepsis der Anleger meist größer als die Euphorie. Das bedeutet, der Kurs bleibt zunächst unterbewertet. Jedes misstrauenerweckende Momentum hat Kurzstürze zur Folge, was einem raschen Rebound entgegenwirkt (Der Kurs wird 'geprügelt'). Desweiteren beinhalten die Kurse in gewissen Maße den 'worst-case'-Fall. Um einen Kurs von 4,75€ auf unter 2€ zu bringen, bedingt es einem Auverkauf der noch stärker ist, als jener den wir nach dem Untergang der Bohrinsel erlebt haben. Unter rationalen Gründen, würde der Kurs wesentlich früher in eine Art 'Gleichgültigeit' übergehen, vergleichbar mit dem Ausverkauf der Börsen Anfang des Jahrtausends. Damit meine ich, dass der Kurs der Aktie ab einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr auf Nachrichten, egal welchen Maßes, reagieren würde. Und diesen Punkt sehe ich schon wesentlich früher als bei 2€ und ich sehe ihn schon gekommen. Als wir bei 3,60€ standen: Welcher Anleger hat sich bei diesem Wert noch drum gekümmert, ob das Öl eine Woche, einen Monat oder ein Jahr fließt? Wer hier noch drin war, der hätte alles mitgemacht! |