Bei einer langfristigen Betrachtung sieht man im Chartbild recht gut wo die eigentliche Problematik liegt. Der langfristige schwarze Abw.trend deckelt seit über 20 Jahren oben. Gleichzeitig ist man vor ca. einem Jahr aus dem längerfristigen roten Aufw.trendkanal rausgekippt und hat anschließen nur Break-bestätigende Pullbacks / Kissbacks daran gemacht anstatt wieder darüber zu laufen. Entsprechend braucht man nun eine neue längerfristige Aufw.trendlinie die tiefer liegt /flacher verläuft. Und da ist eben die große Frage, ob die blaue Trendlinie sich wirklich dafür nun länger etablieren kann. Da man seit geraumer Zeit eher seitwärts läuft und oben zuletzt schon wieder daran gescheitert ist die Region um ca. 17,50/18,00 nordwärts zu verlassen, kommt man eben dieser steigenden blauen Linie wieder schleichend stetig näher. Ein Break dieser blauen Linie, die in den letzten 12 Monaten ja mehrfach angetestet wurde, würde wieder neue Enttäuschung im Markt auslösen, da man dann wieder eine noch tiefer liegende Aufw.trendlinie erstmal finden müßte. Ein nachhaltiges überwinden der Region 17,50/18,00 Euro wäre zumindest eine Chance vielleicht doch mal zumindest wieder den Weg bis zur oben deckelnden schwarzen Abw.trendlinie zu finden. Da diese Linie aber stetig fallend ist, liegt dadurch auch diese Grenze immer tiefer. Hier fehlt einfach seit ca. 5 Jahren nun eine echte längere Dynamik in eine Richtung. So ist es eigentlich eher nur für kurzzeitig denkende Trader interessant gewesen gewisse kürzere Swings zu traden. Und als Anleger auf Suche nach Chancen geht es ja ohnehin nicht darum sich völlig isoliert nur Kontron anzuschauen, sondern auch stetig abzuwägen, ob es nicht andere Aktien/Investments gibt, die bereits klarere Tendenzen aufzeigen nach oben zu laufen. Von daher bin ich hier noch immer relativ neutral eingestellt gegenüber dem Wert solange hier nicht mal gewisse Marken rausgenommen werden.
Der Konzernumbau ist ja auch erst zum Teil vollzogen worden. Man wollte ja den Bereich IT Service völlig verkaufen, um eben diese Gemischtwarenladen- bzw. Konglomeratabschlag nicht mehr zu haben, wo zu viel Intransparenz auch noch hinzukam. Anstatt vollständiger Fokusierung auf IoT hat man es lediglich geschafft einen Teil der IT Sparte zu verkaufen an Vinci und hat den Rest (Österreich, Rumänien und Ungarn) noch immer an der Backe. Gleichzeitig hat man ja die Gelder, die man aus dem Teilverkauf bekommt, nicht vollständig reinvestiert. Somit fehlt operativ künftig natürlich ein gutes Stück nun beim Gewinn, durch die Teil- Abgabe der IT Sparte. Da wäre es wichtig möglichst bald das Geld zu reinvestieren, um dann auch die Gewinnseite wieder stärker anzukurbeln bzw. diese Lücke zu schließen. Gleichzeitig sollte möglichst auch der kursschädigende Margenverfall sein Ende finden, unter dem man laut Unternehmensmeldung durch Kostenanstiege / Teileknappheit leidet.
Von daher muß hier noch einiges sowohl im Chart wie auch auf operativer Seite passieren, um wieder interessanter für viele Anleger auszusehen. Und gleichzeitig sollte natürlich auch der Gesamtmarkt nicht nochmal in ein tieferes Loch fallen, wo dann die ganzen Tech-Werte wieder mit in den Sog geraten. Von daher bin ich mal gespannt was sich besonders im 1.Hj. 2023 ergeben wird. Wäre natürlich schön, wenn das Ganze sich bullish nach oben aufgelöst würde im Chart. Aber da bin ich eben emotionslos unterwegs und warte erst mal ab bis die Signale wirklich zu sehen sind und nicht nur als Wunsch erhofft. |
Angehängte Grafik:
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