Supermicro ist der Mainboardhersteller, der die Platinen mit den chinesischen Schnüffelchips auslieferte. An der Börse ging es gestern 41 % südwärts, nachdem der Schnüffelchip-Skandal (# 350) publik wurde.
Supermicro stellt überwiegend Computer bzw. Hardware für Rechenzentren her. Das Unternehmen wurde 1993 vom Ehepaar Charles und Chiu-Chu Liu Liang im kalifornischen San José gegründet.
Heise (Link in # 350): Wie genau die von den Chips geöffnete Hintertür funktioniert, lässt sich aus dem Bericht von Bloomberg nicht ableiten. Die Beschreibung könnte darauf hindeuten, dass der Chip die Firmware des System-on-a-Chips manipuliert, das auf dem Server-Mainboard Fernwartungsfunktionen bereitstellt (Baseboard Management Controller, BMC). Der Beschreibung nach sehen die Chips aus wie SMD-Übertragerbausteine.
Der etwa reiskorngroße Spionage-Chip ist demnach an einer unauffälligen Stelle des Boards angebracht und interagiert mit Datenströmen auf eine Art, die es ihm erlaubt, seine Präsenz an Server der Drahtzieher zu melden. Zusätzlich soll er die Möglichkeit bereitstellen, auf den Opfer-Server zuzugreifen und so den Hackern die Möglichkeit geben, Daten abzuleiten.
....Bei Ermittlungen in China habe man nachverfolgen können, wie Agenten und Mittelsmänner der Militär-Geheimeinheit Fabrikvorarbeiter und -besitzer bestochen und bedroht hätten, um die Chips auf die Mainboards zu bekommen. Anschließend seien die Chips direkt in die Fabrik geliefert und dort unauffällig zwischen anderen Arbeitsschritten auf die Platinen aufgebracht worden. |
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