BISCHOFSWERDA
Arise will ab Juni wieder produzieren
Bei Arise in Bischofswerda ruht augenblicklich die Produktion. Grund dafür sind hohe Lagerbestände und eine geringe Nachfrage nach Solarmodulen.
Der Oberlausitzer Erfinderclub wollte in dieser Woche denSolarzellen- und Solarmodulhersteller Arise in Bischofswerda besichtigen.Jedoch musste Klaus Petrasch den Termin kurzfristig absagen. Die Produktion stehe zurzeit still, teilt er zur Begründung mit. Leider konnte ihm von Arise kein neuer Termin für einen Besuch genannt werden.
Nicht nur Petrasch stellt sich deshalb die bange Frage: Was ist passiert?Was wird noch passieren? Schon seit Wochen kann man in Mitteilungen der Arise Technologies Corporation lesen, dass die Firma auf der Suche nach Investoren, Fördermitteln und weiteren Kreditgebern ist. Manche munkeln gar von Zahlungsschwierigkeiten. Im Gespräch kann Geschäftsführer Klaus Götsch von Arise Bischofswerda die Gerüchte entkräften.
Die Produktion wurde heruntergefahren, weil sich der Solarbereich im März nicht wie erhofft entwickelt hat. Normalerweise steige die Nachfrage im Frühjahr an, doch dies sei in diesem Jahr nicht passiert, erläutert Götsch. Deshalb müssen nun zuerst die hohen Lagerbestände bei Arise und seinen Kunden abgebaut werden, bevor man neue Solarzellen und Module produzieren kann. Ebenfalls hofft der Arise-Geschäftsführer, dass mit dem gerade verabschiedeten Gesetz zur Einspeisung von Strom aus Sonnenenergie, welches am 1. Juni in Italien in Kraft tritt, dort die Nachfrage steigt. Er rechnet deshalb damit ab Juni die Produktion im Schiebocker Werk wieder hochzufahren.
Bei Arise in Bischofswerda ruht augenblicklich die Produktion. Grund dafür sind hohe Lagerbestände und eine geringe Nachfrage nach Solarmodulen.
Weiterhin gibt es Pläne die Kapazitäten in Bischofswerda zu erweitern und zum Jahresende eine dritte, möglicherweise sogar eine vierte Produktionslinie aufzubauen. "Wir müssen gegen die chinesische Konkurrenz ankommen", erklärt Klaus Götsch. Nach der Krise 2009, die nicht nur Arise sondern alle Firmen der Dünnschicht-Branche stark gebeutelt habe, müsse nun wieder investiert werden.
Dafür ist zusätzliches Geld nötig. Es geht dabei um Bankkredite, neue Investoren und Fördermittel des Freistaates Sachsen. "Die Gespräche gestalten sich gut", so Götsch, "und wir hoffen, in der zweiten Jahreshälfte zu einem Abschluss zu kommen." Erste Gespräche mit Lieferanten wurden ebenfalls geführt. Innerhalb der nächsten zwei Monate muss die Entscheidung für die Erweiterung des Werkes fallen.
Der Umbau soll sinnvollerweise in den Monaten Dezember bis Februar stattfinden, wenn wegen der saisonal zurückgehenden Nachfrage, die Produktion mit geringerer Kapazität läuft. |