Die Laufzeitverlängerung war ein Fehler, Schwarz-Gelb hat damit die Gefahren der Atomkraft verharmlost. Die Zeit ist gekommen für neue Brückentechnologien auf der Basis von Erdgas und für die erneuerbaren Energien. Plädoyer für eine europäische Revolution. Die Kündigung des Atomkonsens durch die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke im vergangenen Jahr war ein Fehler. Die Laufzeitverlängerung hat die Gefahren der Kernkraft verharmlost: die Möglichkeit terroristischer Angriffe, das Restrisiko von Großunfällen, die mit der friedlichen Nutzung verbundene Gefahr der Weiterverbreitung von Nuklearwaffen und die ungeklärte Endlagerproblematik. Die Energie- und Umweltdebatte in Deutschland wurde unnötig polarisiert. Gerade die großen deutschen Energieversorger können mit dem Ergebnis kaum zufrieden sein. Die zu Recht angemahnte Berechenbarkeit der Energiepolitik hat sich nicht eingestellt. Im Gegenteil war die Frage, ob die Laufzeitverlängerung das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes und die nächste Bundestagswahl übersteht, von Anbeginn ungeklärt - hinzu kommt nun die verschärfte öffentliche Akzeptanzdebatte nach der japanischen Atomkatastrophe. Zusätzlich sehen sich die Energieversorger wegen der CO2-Zertifikate und der Brennelementesteuer mit neuen Belastungen konfrontiert. Die furchtbaren Ereignisse in Japan sollten nun endgültig dazu führen, alles für einen neuen Energiekonsens in Deutschland zu tun. Die Ziele sind eindeutig: - Versorgungssicherheit
- Klimaverträglichkeit
- Sicherheit
- Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
- Akzeptanz bei den Bürgern
Es geht um eine europäische Revolution bei Energieeffizienz, erneuerbaren Energien, dem Ausbau der Netze, vor allem intelligenter Netze, und technologischer Speicherfähigkeit. Das geht nicht von heute auf morgen. Angesichts der in der Tat großen Sicherheitsstandards der deutschen AKW ist eine begrenzte Laufzeit, wie sie 2002 von Regierung und Energieversorgern gemeinsam beschlossen wurde, vertretbar. Selbst die größten Anstrengungen im Blick auf "grüne Technologien" aber reichen nicht aus, wenn unsere Wettbewerbsfähigkeit als Industrieland nicht leiden und Energie bezahlbar bleiben soll. Erdgas als Brückentechnologie Deshalb benötigen wir eine Brückentechnologie, die aber nicht die Kernkraft, sondern der risiko- und emissionsarme Primärenergieträger Erdgas sein sollte: Hier haben wir für viele Jahrzehnte ausreichend Ressourcen (denn das weltweite Gesamtpotential an konventionellem Erdgas liegt laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bei 466 Terakubikmetern), mit Russland einen langjährigen, berechenbaren Lieferanten (selbst in den Phasen des Kalten Krieges) und darüber hinaus zusätzliche Reserven aus Zentralasien, Aserbaidschan, dem Irak (Kurdistan) und später einmal Iran. So haben wir einen beachtlichen Diversifizierungsspielraum bei Erdgas (im Gegensatz zur hundertprozentigen Importabhängigkeit von Uran), den die EU mit einem klaren Bekenntnis zur Nabucco-Pipeline schnell und entschieden vorantreiben sollte. Zusätzlich steht dem Weltmarkt verstärkt verflüssigtes Erdgas (LNG-Gas) aus Nordafrika und dem persischen Golf zur Verfügung, ganz zu schweigen von den enormen Ressourcen beim "unkonventionellen Gas" wie dem Schiefergas, in welchem sich das Gas in Kohleflözen, porösen Sandschichten oder unterseeischen Methanhydraten einlagert, das die Energieversorgung in den USA und Kanada bereits revolutioniert hat. Die Gastechnologie ist bekannt, beherrschbar und Risikoarm, damit ist sie das ideale Rückgrat für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die modernen Gaskraftwerke können sich sehr schnell und flexibel an die Leistungsausschläge, etwa von Wind- und Solarenergieträgern, anpassen. Und in Zukunft soll es die Möglichkeit geben, aus regenerativ erzeugtem Strom per Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. In einem zweiten Schritt kann aus dem Wasserstoff und Kohlendioxid Methan, der Hauptbestandteil von konventionellem Erdgas, entstehen. Damit lässt sich das Speicherproblem von erneuerbaren Energien lösen und die vorhandene Erdgasinfrastruktur nutzen. Damit komplementiert Erdgas den Ausbau von erneuerbaren Energien. Die Alternativen zu einer Verlängerung der Laufzeiten sind nicht, wie uns im vergangenen Jahr eingeredet wurde, realitätsferne und wettbewerbsfeindliche romantische Spinnereien, sondern ein Energiekonzept, das auf den Säulen Ausbau der erneuerbaren Energien, Effizienz, Netzausbau und Gas ruht. Quell:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,751036,00.html Es werden sich neue Techniken durchsetzten . Die Frage ist nur welche!!! Ich behaupte nicht das es die von AQUA werden, es gibt zahlreiche Anbieter. Sicher ist nur der Markt ist da! |