Der Goldpreis hat am Donnerstag weiter zugelegt. Zeitweise stieg die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London über 3.400 US-Dollar und damit in Richtung des Rekordhochs, das zuletzt im April bei 3.500 Dollar (Dollarkurs) erreicht worden war. Nachdem der Preis für das Edelmetall ein Tageshoch bei 3.403 Dollar erreicht hatte, fiel die Notierung am Nachmittag aber wieder auf 3.378 Dollar zurück und damit etwa auf das Niveau vom Vortag. Bis zum Mittag profitierte der Goldpreis von der Spekulation auf sinkende Zinsen in den USA. Nach zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA wird am Markt stärker auf eine Senkung des Leitzinses durch die US-Notenbank Fed im weiteren Verlauf des Jahres gesetzt. Da Gold (Goldkurs) keine Marktzinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf sinkende Zinsen zum Beispiel für Staatsanleihen die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Zudem zeigen sich am US-Arbeitsmarkt erste Anzeichen einer Schwäche. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend auf den höchsten Wert seit über einem halben Jahr gestiegen, wie aus Daten vom Donnerstag hervorgeht. Generell spielen Arbeitsmarktdaten eine wichtige Rolle bei Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte der Fed Spielraum für sinkende Zinsen liefern.
Während in den USA stärker auf eine Zinssenkung spekuliert wird, lieferte die Europäische Zentralbank (EZB) am Nachmittag Hinweise, die auf ein Ende der Zinssenkungen hindeuten. Der Goldpreis musste nach dem Tageshoch im Mittagshandel wieder einen Teil der frühen Gewinne abgeben. "Die EZB kommt beim Zinssenkungszyklus zum Ende", sagte Lagarde auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung. Zudem sei die Notenbank mit dem aktuellen Leitzins schon gut positioniert.
Quelle: dpa-AFX |