Beim besten Willen wer das Trauerspiel schon mehr als ein Jahrzehnt ausgehalten hat, hat nur noch wenig Humor was Fannie und Freddie betrifft. Was hier abgeht ist ...???
Anti Lemming
: Dies könnte auch für die Kursrücksetzer
bei Fannie und Freddie in der letzten Woche (als die roten Kerzen länger wurden) mit verantwortlich sein.
Fannie und Freddie haben zwar direkt nichts mit Chinas Immo-Markt zu tun. Da die Immo-Verkäufe in China aber bereits um über 30 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind...
...droht Chinas BIP dieses Jahr um 4 % einbrechen oder könnte sogar schrumpfen. Dies könnte die gesamte Weltwirtschaft - inkl. USA - in Mitleidenschaft ziehen, was sich dann auch im Kaufverhalten von US-Hauskäufern niederschlagen dürfte.
Die große Frage ist somit, ob die geplanten billionenschweren Haushaltsausgaben von Biden (Infrastrukturprogramme usw.) diese negativen Fernwirkungen kompensieren können.
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Ein positiver Aspekt wäre: Wenn Biden, der ja bekanntlich etwas langsamer ist ;-), mitbekommt, dass "wegen China" auch im US-Immo-Markt Schieflagen drohen, könnte er ungeahnte Eile bei der Freilassung/Rekapitalisierung von FnF an den Tag legen. Seine Berater werden ihm flüstern, dass man Tanzen muss, solange (im US-Hausmarkt) noch die Musik spielt.
Versäumt es Biden, über die KE beizeiten eine ausreichend dicke private Kapital-Pufferschicht bei Fannie/Freddie hereinzuholen, würde der US-Staat schnell selber zum Zahlmeister. Nämlich dann, wenn in einer neuen Housing-Krise (Preise sind ja auch in USA auf Blasenhoch) die zurzeit noch dünne EK-Decke von FnF aufgebraucht ist. Danach haftet der Staat in vollem Umfang für den Ausfall der von FnF herausgegeben MBS-Anleihen, deren Wert zurzeit bei knapp 7 Billionen Dollar liegt.
Ist das dünne EK aufgebraucht (Stämme und JPS würden dabei übrigens wertlos), stünde eine echte Pleite (receivership) an, und die 7 Billionen aus den MBS müssten der US-Staatsschuld zugeschlagen werden. USA drohen dann Bonitätsabstufungen, und der Dollar könnte absacken.
All dies wäre riskant und höchst unbequem für Biden.
Hinzu kommt, dass auch die SPS im Pleitefall nichts mehr wert wären. Biden würde die 50 bis 100 Mrd. $ verlieren, die unter aktuellen Bedingungen noch aus den SPS noch "rausschlagen" könnte (via Warrantsausübung oder SPS-Swap).
Einen Wert haben die SPS somit nur, wenn die Regierung sie beizeiten "monetarisiert" - d.h. eine Freilassung/KE durchführt, die den Altaktien überhaupt erst wieder wirtschaftlichen Wert verleiht. Mit der Freilassung würde auch die FHFA überflüssig und HERA würde nicht mehr gelten.
"Eile" ist für den langsamen Biden daher angesichts der China-Krise alternativlos.
aus dem Industriebereich. Was macht der Imobiliensektor? Gibt es noch Auswirkungen auf unsere F&F oder kann mit steigenden Kursen gerechnet werden? Infos aus den USA fehlen komplett.
In D ist seit vielen Tagen (ja "Wochen") zu beobachten, dass die Stämme gut nach oben gehen. Das setzt sich auch bei Handelsbeginn in New York fort, um kurz vor Schluss wieder den "52-Wochen-Tief-Kurs" zu zeigen. Nichtsdestotrotz (wie auch heute) steigen die Kurse in D wieder.
Ellenlange Rede. Unter der mMn entscheidende Absatz daraus.
Prepared Remarks of Sandra L. Thompson, Acting Director, FHFA, at the 2021 Mortgage Bankers Association Annual Convention and Expo
Monday, October 18, 2021
...As a veteran of many financial crises, I can assure you that I have a strong appreciation for the importance of loss-absorbing capital at financial institutions. The Enterprises are now rebuilding their own capital to ensure that they have the resources to fulfill their mission to keep housing finance markets liquid, in both good times and bad.
D.h. Biden will den NWS offenbar nicht wiedereinführen, sondern den Kapitalaufbau fortsetzen, was auf Freilassung (irgendwann) hindeutet.
Ich sehe das auch kritisch. Leider muss ich warten, bis ich wieder Land sehe. Wäre schon froh, die Investition mit Null Verlust zurück zu bekommen. Man darf sich aber auch mal über die letzten Tage freuen, da sind ein paar tausend Euro zurück geflossen