"Markus Braun versteht die Aufregung offenbar auch nicht so recht. Der Wirecard-Chef wirkt fast erschrocken, als er Anfang April bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das Jahr 2015 auf die Zatarra-Berichte angesprochen wird (...) Nervös dreht er den Kugelschreiber permanent in seiner Hand. 'Der Job des Vorstands ist es, das operative Geschäft zu entwickeln', sagt er. Die anonymen Berichte betrachte er als Börsenspekulationsthema, 'auf das sich ein kleiner Personenkreis im IR-Bereich konzentrieren muss'. Ab und an entkopple sich der Börsenkurs eben von der Entwicklung des Unternehmens in der realen Welt. 'Das ist normalerweise aber nur etwas Kurzfristiges'."
Dafür, dass es nicht seine Sache ist, hat er sich aber - ebenso wie Burkhard Ley - doch recht deutlich geäußert: "Jeder einzelne Punkt ist falsch"
Wenn ich DAS als CEO behaupte, muß ich dies als CEO verantworten. So einfach ist das.
Wenn Zatarra etwas behauptet, z.B. dass die vorliegenden Beweise A, B und C bedeuten, dass die Interpretation X zutrifft, dann kann ich diese Interpretation als falsch bewerten. Aber ich lkann nicht hergehen und sagen, dass die Beweise A, B und C falsch sind.
Das war ein Fehler - das ist meine Überzeugung. Und obwohl Monate Zeit waren, wurde dieser Fehler nie korrigiert. Braun tat plötzlich einfach so, als ginge ihn das alles nichts an. Das scheint bisher ganz gut zu funktionieren. Er verhält sich, wie die Figur in dem Lied. Und ich behaupte, dass er längst ahnt, dass er damit nicht alle überzeugen kann. Vielleicht sogar am Ende genug leute, mag sein. Das wissen wir derzeit alle nicht. "Kurzfristig" ist ein dehnbarer Begriff. Für einen Aktionär mit einem langen Anlagehorizont war Zatarra ja quasi erst gestern. Also reden wir mal nächste Woche weiter.
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