Dein Einschiessen auf Westerwelle nimmt manische Züge an.
Zum Teil hast Du Recht. Zum Teil wieder nicht. Bitte bedenke, die FDP ist Juniorpartner in der jetzigen Regierung. Bitte bedenke, sämtliche Gesetze die die Finanzkrise möglich gemacht haben, kommen von der SPD, von Gerhard Schröder und den Grünen kommt die Agenda mit Hartz, von der großen Koalition kommen ebenfalls Lügen, so wurde von den einen die Mehrwertsteuererhöhung gämzlich abgelehnt, die anderen wollten nicht so viel, was heraus kam, wissen wir.
Fazit daraus kann sein, daß alle die jetzt in den Regierungen hocken IMMER einen Wahlsieg ergaunert haben. Das an einer einzelnen Person festzumachen, mutet lächerlich an.
So ist es auch mit den Amerikanern, meine Kritik ist bekannt, nur, es gehören auch da andere Staaten dazu, die das mitmachen. Da hat Schröder genauso mitgemacht, wie alle anderen. Das Einzige was Schröder gut geschrieben wird, ist die Enthaltung Deutschlands im irak, was aber grundgesetzmäßig nicht anders ging und wo er aus der Not eine Tugend gemacht hatte und das auch politisch so gut verkauft, daß die Leute drauf reinfallen. Heute hocken wir in Afghanistan und auch das ist verfassungswidrig, weil es ein Krieg ist, aber so nicht definiert wird, kann man es politisch durchziehen. Das geschah mit einer SPD Regierung.
Was die Steuermodelle angeht, da muß man schon genau hinsehen, man kann nicht geringe Verdienste und die Einsparung mit großen Verdiensten und der Einsparung vergleichen. Das ist purer Populismus. Die Freigrenzen untenrum hat ein jeder, arm wie reich. Danach steigt es heftig an und alles über 50.000 Euro wird heftigst besteuert, wo bei Einzelunternehmern dann noch die Gewerbesteuer draufkommt, über den Daumen, je nach Hebesatz, nochmals 15 % für den wahrhaft wirklich selbstverantwortlichen Unternehmer, während große Konzerne 25 % bezahlen. Das ist wettbewerbsverzerrend, aber nicht durch die FDP zu verantworten.
Viele wirklich gute Einwände der Linken, man mag dazu stehen wie man will, wurden von allen großen Parteien nicht ernst genommen. Maches dann später umgesetzt und auf die eigenen Fahnen geschrieben.
Westerwelle muß zurücktreten? Dann nimm Merkel gleich mit und davor Schröder, auch Kohl, mit seinen blühenden Landschaften und die Bezahlung über die Abgaben, weniger über die Steuern und noch heute begleitet uns der Soli, den ja Ost und West bezahlen muß. Wird noch in 100 jahren auf dem Zettel stehen.
Gelackmeiert waren nach den Wahlen IMMER die Wähler, die keine Lobby hatten. Das wird sich auch nicht ändern, solange wir uns auf einzelne Personen konzentrieren, wo ich den Eindruck habe, daß ist gewollt, damit die jetzige Diktatur der Großkonzerne und des Geldes nicht durchschaut wird.
Tatsächlich ist auch der Finanzmarkt ein Problem, mit der Abschlagsteuer von 25 % + Soli beteiligt sich der Teilnehmer weder an den Sozialkosten im Land, noch entsprechend seines Einkommens nach der Einkommenssteuertabelle. Fair wäre, die Einkünfte am Jahresende als normales Einkommen zu versteuern. Das verstehe ich unter Erleichterung, auch wenn es mich mehr kostet, es wäre fair. Letztendlich sparen hier die Leute, die gar nicht am Bruttosozialprodukt beteiligt ist, auf gut Deutsch, der Zocker steht über dem Arbeiter und Unternehmer.
Das ist nicht Westerwelles Entscheidung, da sind die großen Parteien eingeknickt vor der gleichen Lobby, die die Finanzmarktgesetze gelockert haben, ausgehend von der Clinton Regierung in den USA, nachfolgend begleitet von der Politik des lockeren Geldes eines Alan Greenspan, wo die Menschen nix von hatten, sehr wohl aber die Reichen und Banken. Was haben die Banken draus gemacht? Sie haben einen auf Gewinnmaximierung gemacht, die Nummer bis zum Erbrechen getrieben und der Chart bis 2000 / 2001 spricht ja Bände, wie da agiert wurde. Die Verlierer waren damals zum Großteil die "normalen" Bürger, denen vorgegaukelt wurde, daß man an der Börse reich werden könne und die BAnken haben das befeuert und dran verdient, es wurden Firmen an die Börse gebracht, die nichts wert waren. Gelackmeiert durch die SPD, die in der Zeit an der Regierung war.
Heute stehen wir genauso da. Die alte Nummer konnten die Banken nicht fahren, haben sie eine neue Nummer verpackt und das Geld über den Umweg Staat bekommen, diesmal nicht direkt vom Bürger. Letztendlich zahlt auch der die letzte Finanzkrise, wir sehen es an den Staatsverschuldungen.
Jetzt geht die Nummer in die nächste Runde, die Banken haben in kürzester Zeit alles abgegrast, wohlgemerkt, daß Geld fließt an die Manager, die es im Sack haben, egal ob die Bank später pleite ist oder nicht.
Die nächste Runde ist der Angriff auf die Staaten, die entweder falsch gewirtschaftet haben, oder sich vor den Karren der Banker haben spannen lassen, die sind jetzt dran und damit erneut der Bürger, zum dritten Mal.
Holldriho, auch dafür ist der Westerwelle verantwortlich?
Sosehr ich auf Abstand zur FDP gegangen bin, sosehr sehe ich die alternativlosigkeit in Deutschland und der Parteienlandschaft. Vereinzelt wehren sich kluge Menschen, so wie jetzt gegen einen Bail Out Griechenlands, zu Recht. Nur können die sich durchsetzen? Meist läuft es vor das Verfassungsgericht, da erhält die Politik ne Watschen und dann wird ein bißchen zurückgerudert, vielleicht auch gar nicht, Gesetze werden geändert, usw., aber der Rest bleibt.
Zurücktreten müßten sie alle. Darauf können wir uns einigen. |