... ./ Kapitalmarktkommunikation: ich habe diese bereits im Juli stark kritisiert (glaube nicht zu unrecht). Der CMD war aus meiner Sicht jedoch sehr informativ und aufschlussreich. Was ich mir jedoch erwarte ist eine transparentere Information zu Grossotec und deren Ziele ("es werden ausschließlich ökonomische Zwecke verfolgt" ist sehr wenig, dass sie keine wohltätigen Zwecke verfolgen ist auch klar). Geschäfte (auch Investments) mit nahestehende Personen sind immer extrem heikel und verlangen eine besondere Transparenz (siehe auch ISA und IFRS...), die sollte HN aus dem Deloitte-Bericht zu den "fraud-Vorwürfen" wissen. Ich würde mir bspw. eine Information erwarten, was beabsichtigt wird insgesamt zu investieren (jener Betrag aus dem Teilangebot vom März '22?), teilweise werden Kaufvolumina gemeldet, die deutlich über den Tagesumsätzen liegen (Info hierzu) usw; all das würde für mehr Klarheit und Transparenz sorgen... Es darf nicht vergessen werden, dass E. Grossnig als in letzter Stufe zweiter wesentlicher Gesellschafter der Grossotec mit der AR-Vorsitzenden der Kontron AG Mag. Claudia Badstöber in einem Unternehmen sitzt. Kontron ist kein "Familienunternehmen" des Herrn Grossnig/Niederhauser sondern eine an der Börse notierende Kapitalgesellschaft (es sind mE nicht nur die gesetzlichen Vorschriften des AktG etc. einzuhalten). ./ Interesse Grossotec vs. sonstige Aktionäre (Kleinanleger) derzeit: habe auch bereits im Sommer diesen Jahres darauf hingewiesen, dass die Interessenslage von Grossotec und den übrigen Aktionären DERZEIT leider nicht deckungsgleich ist, diese wird sich erst dann wieder decken, wenn die Grossotec ihre geplanten Anteile eingesammelt hat oder das ARP startet (hier ist aus meiner Sicht nur mehr ein wenig Geduld gefragt). Für Grossotec ist der jetzige Kurs von deutlich unter 15 natürlich ein "Traum", aber es steht natürlich jeden frei (sofern Liquidität vorhanden) jetzt noch nachzukaufen (ich habe dies diese Woche nochmals in kleinem Umfang gemacht) ./ Wachstum auf 2 Mrd Umsatzerlöse in 2025 und EBITDA-Marge: dies soll zur Hälfte organisch und anorganisch erfolgen (siehe earnings call presentation); basierend auf einem Umsatz von 1,1 Mrd per Ende 2022, sollte dies bei 2 größeren M&A Transaktionen in zwei Jahren machbar sein, wie auch die rd. 450 Mio organisch bei dem derzeitigen Auftragsstand und auch Rückstau von mehr als 124 Mio zum 30.09.22 (not delivered orders). Als schwieriger sehe ich die EBITDA Marge von 13% in 2025, wenn man entweder "restructuring targets" (= no profit) kauft oder "high synergies mit > 10% EBITDA Marge within two years" (siehe S. 13 der ec presentation), dann werden die geplanten Akquisitionen in den nächsten Jahren und auch 2025 aus meiner Sicht sich "negativ" auf die geplante EBITDA Marge von 13% auswirken, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich die operative performance (Steigerung der Margen) in den derzeitigen Bereichen massiv verbessern muss (es gibt nur den Hinweis, dass man im Bereich "Software und Solutions" stärker wachsen will). ./ Rolle und Position von Ennocon: diese sind mit über 25% deutlich größter Aktionär: Für mich wäre interessant, ob Ennocon im Bereich der Chipknappheit irgendwie beim Einkauf/Bezug helfen konnte (der bekannt schwierigen Situation zu beurteilen nach eher nicht), inwieweit kann Ennocon beim geplanten Wachstum in China helfen/unterstützen, oder ist Ennocon einfach "nur Aktionär" ohne strategischen support. Ich hoffe auf ein closing bis Ende November und dann klare Aussagen zum bilanziellen Gewinn aus dem Verkauf der IT-Service Sparte (hier waren die Aussagen von HN im Zuge des Earnings Call eher "peinlich"), dem Startzeitpunkt des ARP und konkret geplanten Dividende (siehe zB. gestern Erste Bank Group: konkret EUR 1,90) Wünsche und freue mich über kritisches Feedback zu meinen Ausführungen und wünsche ein schönes Wochenende.
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