Die NOx Reduktion beim Diesel geht prinzipiell zu Lasten des CO2 (und damit über Umwegen zu Lasten des Verbrauchs). Innermotorisch könnte man bei grenzwertigen Motoren die Einspritzung verzögern und/oder geringfügig höhere AGR-Raten fahren, um die Grenzwerte im Normzyklus zu erreichen. Das dürfte dann aber, wenn der Verbrauch in Grenzen bleiben soll, zu Lasten der Leistung (geringeres Drehmoment im kritischen Bereich, also geringere Fahrleistungen) gehen. Das träfe meines Wissens den 1,2L Diesel. Beim Rest dürfte es damit nicht getan sein. Da sind neben der SW-Änderung wahrscheinlich zusätzliche oder größere Katalysatoren, zusätzlich die SCR Technologie und deutlich höhere AGR-Raten mit größeren AGR-Kühlern erforderlich. Da sind pro Fahrzeug schnell mehrere Tausend Euro für die Umrüstung zusammen. Bei den US-Fahrzeugen glaube ich, hat man die SCR-Technologie komplett weggelassen, womit klar sein dürfte, dass zumindest dort HW nachgerüstet werden muss. Sollte es wirklich das komplette Paket sein, dürfte die Wandlung plus finanzielle Entschädigung wohl günstiger sein)
Wäre alles ohne Abstriche über die SW erreichbar, wäre diese SW bereits bei der Auslieferung im Fahrzeug gewesen. Wer betrügt und riskiert etwas ohne Zwang?
Aber wie schon mehrfach gesagt: Auch bei den anderen Herstellern wird diese Diskussion folgen. Selbst wenn die Werte im Normzyklus durch welche intelligenten Maßnahmen auch immer eingehalten werden, dürfte jetzt für jeden offensichtlich sein, dass Theorie und Praxis himmelweit auseinanderliegen (und auch müssen, da das einer Quadratur des Kreises entspricht). Ich glaube deshalb auch den Beteuerungen der Beteiligten nicht, dass da nur in der VW-SW die Erkennung des Fahrzyklus hinterlegt wäre.
Also werden bei den Dieseln in der Folge entweder - der Verbrauch steigen und/oder - die Kosten steigen und/oder - die Leistung zurückgehen
Oder man kehrt einfach weltweit zu Euro 3 oder 4 zurück (die Masse der Menschen lebt eh noch unter schlechteren Bedingungen) ;-) |