Ich habe das Management von Cliq und auch den Investor Relation mehrfach live gesehen, konnte mich aber nicht überwinden zu kaufen. Ich finde das Businessmodell ist schwer zu verstehen. Man kauft scheinbar Kontent ein und bündelt ihn und verkauft relativ günstige Pakete. Vergleiche mit Netflix und anderen Streamingdiensten sind unangebracht. Cliq hat im Gegensatz zu Netflix und Co. keinen eigenen Content. Und damit natürlich keine lange Kundenbindung. Und damit muss der Bewertungsansatz ein anderer sein, sprich muss deutlich tiefer sein. Ohne eigenen Content dürfte das Wachstum langfristig begrenzt sein; ggfs. auch irgendwann drehen. Denn wer mal wieder weg ist kommt auch nicht so schnell wieder. In einem langfristigen Modell würde ich also mit negativem Wachstum rechnen bzw. mit hohen Marketingaufwendungen, die den Profit auffressen. Man sieht ja auch bei den letzten Zahlen, dass der Aufbau der Eigenmarke nicht wirklich gut vorankommt. Ich kenne übrigens keinen, der ein ABO bei einem Noname- Streamingdienst abgeschlossen hat, aber Cliq´s Hauptmärkte liegen wohl im Ausland. Was mir auch auffällt. IR.mäßig macht man ziemlich viel. EK-Konferenz, Frühjahrskonferenz und viele andere Dinge. Eigentlich ungewöhnlich viel. Was allerdings nicht passt ist, dass man mit Montega nur ein Researchhaus hat, das bekannt dafür ist bezahlte Studien zu schreiben und auch Firmen vor dem Konkurs betreut/betreut hat. Die Gesellschaft sollte sich die vielen IR-Auftritte sparen und lieber ein renommiertes Researchhaus engagieren. Tut man das nicht weil man befürchtet, dass gute Analysten etwas finden könnten? Ich persönlich bin immer sehr vorsichtig bei Aktien wo Montega das einzige Researchhaus ist. Vorstandsgehälter: Vollkommen übertrieben bei einer Gesellschaft mit immer noch überschaubaren Umsätzen und einer Marktkapitalisierung von unter 100 Mio. Warum soll ein Vorstand mehr Gehalt als ein Abteilungsleiter bei einem großen Konzern erhalten wo ein Abteilungsleiter bisweilen einen Milloiardenumsartz verantwortet, aber selten ein Gehalt von mehr als 300.000 Euro erhält. Es entsteht hier der Eindruck, dass der Vorstand absahnt solange es geht. Was man auch nicht vergessen darf: Die Aktie war lange Zeit im Bereich von 1-2 Euro zu kaufen. Hier sitzen immer noch viele auf fetten Gewiinen, auch auf diesem Kursniveau. Und wenn es immer weiter bröselt verkauft man dann trotz einer oberflächlich niedrigen Bewertung. Die Dividende ist hoch. Die Frage, die man sich stellen muss ist ob die Dividende tatsächlich so lange gezahlt werden kann bis der Kapitaleinsatz reingeholt ist oder ob das Businessmodell deutlich früher zusammenbricht. Das muss jeder selbst entscheiden. Ich bleibe hier weiter draußen. Auch ohne anzunehmen, dass es hier Unregelmäßigkeiten geben könnte. |