Es ist Grenkes KERNGESCHÄFT, mit Insolvenzwahrscheinlichkeiten zu handeln! Je höher die Unsicherheit, desto höher langfristig die Margen! Kurzfristig höhere Insolvenzwahrscheinlichkeiten schlagen sich langfristig in höheren Margen aus dem Leasinggeschäft nieder.
Das gleiche Prinzip wie bei Naturkatastrophen und deren Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung der Versicherungsprämien und Gewinne von Versicherungskonzernen. Komisch, dass bei Allianz und Munich RE das Prinzip vom Markt erkannt wird, bei Grenke indes nur auf die kurzfristige Kostenentwicklung gestarrt wird, nicht aber auf die absehbaren positiven Folgen höherer Risikoprämien für die langfristige Umsatz- und Gewinnentwicklung...
Ich bleibe dabei. Grenke unter 17 EUR ist ein Nobrainer und daher habe ich auch heute bei 16,38 € weitere Aktien nachgekauft.
Wenn Grenke die positiven Konsensschätzungen für 2025 und 2026 auch nur näherungsweise erfüllt, sehe ich die Aktie wieder deutlich über 30 EUR. Ein Wachstumsunternehmen, das aktuell bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis unter 60% notiert... solch eine Bewertung eines hochprofitablen, wachstumsstarken deutschen Topunternehmens nenne ich eine Frechheit!
Shortseller und Analysten haben einen derart guten Job gemacht, dass kaum ein Marktteilnehmer noch zu wissen scheint, was ein solches Unternehmen WERT ist!!! Es ist einfach lächerlich, sich auf etwaig höhere Insolvenzquoten eines einzigen Jahres zu fokussieren und den Wert der für 2026ff. erwarteten Cashflows völlig auszublenden.
Der Unternehmenswert wird maßgeblich durch die ewige Rente bestimmt. Was juckt mich da die Schwankung eines einzigen Jahresergebnisses um 10, 20 oder auch 50 Mio €, solange die zukünftig erwartete, nachhaltige Ertragskraft des Unternehmens unverändert bleibt oder bedingt durch ein bärenstarkes Neugeschäft und neue Kooperationen mit finanzstarken Partnern wie der Intesa Sanpaolo sogar signifikant steigt.?.
Grenke dürfte für Q4 2024 ein EPS von 0,30 bis 0,50 € melden. Für 2024 insgesamt 1,40 bis 1,60 € Gewinn pro Aktie. Für 2025 sieht der Analystenkonsens bereits einen Anstieg auf 1,74 € und 2026 auf 2,29 € Gewinn je Aktie.
Meine persönliche Gewinnschätzung für 2025 ist noch optimistischer und liegt bei einem EPS > 2 €, was einem KGV von ca. 8 entspricht und angesichts zweistelliger Umsatzwachstumsraten einfach nur spottbillig ist.
Meines Erachtens nach wird Grenke sowohl umsatz- als auch kostenseitig massiv von weiteren Leitzinssenkungen der EZB profitieren. Da man nahezu 100% des Geschäfts in Euroland macht, sollte Grenke sehr stark von der im Jahresverlauf erwarteten Wiederbelebung der deutschen und europäischen Industriekonjunktur profitieren, die wegen der hohen Kapitalintensität extrem zinssensitiv ist und mithin spätestens nach Durchführung der bis Jahresmitte erwarteten weiteren Leitzinssenkungen um 75 bis 100 Basispunkte deutlich an Fahrt gewinnen sollte.
Dass die Märkte weiterhin brutal US- und FED-orientiert agieren und nicht bemerken, dass sich die europäische Konjunktur- und Inflationsentwicklung überdeutlich von der US-Entwicklung entkoppelt hat und hochzinssensitive Geschäftsmodelle wie etwa Immobilien in Euroland längst eine Neubewertung hätten erfahren müssen, bietet value-orientierten Anlegern aktuell viele unglaublich unterbewertete Anlagemöglichkeiten, die einem Free Lunch nahekommen.
Grenke oder auch Grand City Properties sind derzeit m.E. Kaufgelegenheiten mit unerhört günstigem CRV, die an der Börse nur sehr selten zu finden sind. |