06:25 14.08.09
Quelle: www.geldanlage-report.de
Der übersehene Mietwagen-Boom
Lesen Sie, warum sich Autovermietungen wie Avis der Krise so gut schlagen und warum die Aktie selbst jetzt noch nicht zu teuer ist.
Wer in den USA in den letzten Monaten versucht hat, ein Auto oder einen Van von Avis Budget zu mieten, der musste deutlich mehr bezahlen als im letzten Jahr. Diese Mehrkosten hätte er aber locker wettmachen können, wenn er gleichzeitig ein paar Aktien der Autovermietung ins Depot gelegt hätte. Seit den Allzeit-Tiefs im März dieses Jahres gewann die Aktie nämlich um kaum glaubliche 1.200 Prozent an Wert.
Dabei handelt es sich bei Avis Budget um keinen geringeren als den zweitgrößten Fahrzeugvermieter der USA. Wie ist es aber möglich, dass das Unternehmen mitten in der Krise in der Lage ist bzw. war, die Preise zu erhöhen? Ganz simpel: Die Nachfrage durch Privatkunden im Freizeit-/Urlaubsbereich hat sogar zugenommen. Gleichzeitig wurde die Flotte gezielt verkleinert, um dem Nachfrageausfall im Geschäftskundensegment Rechnung zu tragen.
Urlaub zu Hause
Der Hintergrund: Viele US-Bürger machen dieses Jahr Urlaub im eigenen Land und das Mieten eines Autos ist häufig - trotz der Anhebung der Tarife - preislich immer noch sehr attraktiv. Das heißt: Im Privatsegment trifft die steigende Nachfrage auf ein kleiner werdendes Angebot. Durch den steigenden Mietpreis kann ein Teil der Ertragseinbußen werden.
Daher überrascht es auch nicht, dass die am Mittwoch veröffentlichten Quartalszahlen von Avis Budget zwar die Umsatzschätzungen der Analysten leicht verfehlt haben, dafür aber unter dem Strich nur zwei Cent je Aktie statt wie prognostiziert 15 Cent je Aktie verloren hat. Damit zeigt das Unternehmen, dass man sich auch in diesem Marktumfeld behaupten kann. Viele Investoren hatten das Avis Budget nicht zugetraut.
Ein weiteres Mittel, um die Gewinne kurzfristig kräftig zu steigern: Die Fahrzeugflotte wird einfach länger gehalten. Der operative Chef von Avis Budget, F. Robert Salerno, sprach in der Analystenkonferenz Klartext: „Solange die Autos gut aussehen, gut riechen und auch ansonsten nicht negativ auffallen, werden sie im Bestand gehalten.“ Gleichzeitig befindet man sich beim Kauf neuer Wagen in einer guten Verhandlungsposition, weil die Autobauer zuletzt unbedingt die auf Halde produzierten Fahrzeuge los werden wollten.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen in den letzten Wochen. Autovermieter sind wegen des enormen Kapitalbedarfs zur Finanzierung der Fahrzeugflotte auf attraktive Kreditzinsen angewiesen. Das Risiko hoher Kosten für diese Kredite in Folge restriktiverer Kreditvergabe durch die Banken ist zuletzt deutlich gefallen.
Mein Fazit:
Das Unternehmen hat sich gesundgeschrumpft und ist für den Aufschwung gerüstet. Die hohe Schuldenlast bleibt jedoch nach wie vor ein Risikofaktor.
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Ihr Armin Brack Chefredakteur Geldanlage-Report www.geldanlage-report.de ----------- Man wird nicht reich, durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt |