Die auffallendste Parallele zwischen dem Chart der DB und den Charts anderer DAX-Banken (unten CBK, HRE - Letztere inzwischen im MDAX) ist der - bei jeder Verstaatlichung drohende - L-Boden, bei dem sich die Preiskurve mit der Zeit asymptotisch an die Null-Linie anschmiegt. Das ist die gleiche Kurve, die man auch in der Natur bei exponentiellen Zerfallskurven (z. B. beim Uranzerfall) beoachtet. Ackermann hatte lange Zeit dementiert, überhaupt irgendeinen Abschreibungsbedarf zu haben. Dann waren es plötzlich 5 Milliarden. Das erinnert an die Hypo Real Estate, die auch in 2007 noch steif und fest behauptet hatte, fast keinen Abschreibungsbedarf zu haben. Dann wurde der "Bedarf" schrittweise immer größer - wobei jedes Mal behauptet wurde, nun sei aber "wirkliche Alles" angegeben. Inzwischen ist die Summe bei der HRE auf 92 Mrd. angewachsen. (Auch bei der IKB wurden aus einer "Anfangs-Milliarde" mit der Zeit - exponentiell anwachsend - am Ende 64 und mehr Mrd.). In der Folge wird die HRE vermutlich die erste Bank in D werden, die komplett vom Staat übernommen wird. Für Aktionäre bedeutet eine Verstaatlichung mit ziemlicher Sicherheit Totalverlust. In England drohen übrigens SÄMTLICHE Banken verstaatlicht zu werden - die Charts von Lloyds, RBS und Barclays sprechen für sich! Die Commerzbank/Dresdner wird mittelfristig wohl auch in Staatshand enden. Allein die jährlichen Zinszahlungen (9 %) auf die 18 Mrd. an SOFFIN-Krediten liegen höher als der höchste je erreichte Gewinn der Commerzbank. Sie darf als Zombie-Bank weiterbestehen, aber nur um die Arbeitsplätze zu retten und damit der Staat im Laufe von vielen Jahren die 18 Mrd. Zuschuss zurückbekommt. Vorher wird er aber wohl noch mehr nachschießen müssen. Für Commerzbank-Aktionäre wird es fast egal sein, ob der Kurs wegen Verstaatlichung auf Null geht oder ob er jahrelang unter 2 Euro dümpelt. Das macht nach Höchstkursen von 45 Euro den Kohl nicht mehr fett. Gleiches gilt für die HRE (aktuell: 1,50 E). Allein die BAFIN hat ausgerechnet, dass bei deutschen Banken noch 300 Mrd. an faulen Krediten in den Büchern schlummern. Experten befürchten sogar, dass es eher 600 bis 800 Mrd. sind. Wer soll die eigentlich verbraten haben wenn nicht (zu einem erheblichen Teil) die Deutsche Bank? Etliches davon geht sicherlich auf die Konten der unsäglichen Landesbanken. Diese und die Commerzbank/Dresdner/HRE sind aber sicherlich zusammen nur für einen kleineren Teil dieser Riesensumme verantwortlich. Als Faustregel kann man davon ausgehen: Je größer das Rad ist, das eine Großbank drehen wollte, desto höher ist ihre Verschuldung und ihr Bestand an (jetzt) faulen Krediten. Und war Ackermann nicht immer derjenige, der mit einer EK-Rendite von 20 % rumprahlte? Hebel haben bekanntlich zwei Richtungen... Ich gehe stark davon aus, dass ein erheblicher Teil dieser bis zu 800 Mrd. bei der DB abgeschrieben werden muss. Ackermanns Salami-Taktik, die Schulden in kleinen 5-Milliarden-Häppchen "zuzugeben" (deren Größe mit der Zeit zunimmt), ist die branchenübliche Verschleierung, der sich auch die HRE bis zu ihrem (fast) bitteren Ende bediente. Ackermann MUSS auch so vorgehen, weil er sonst eine Panik lostreten würde, die einen Run auf die Konten der DB zur Folge hätte und damit den Niedergang zur Self-fulfilling prophecy machte. Lügen zählt bei den meisten Großbanken zum schmutzigen Geschäft. |