15:52 22.01.09
München (aktiencheck.de AG) - Weder die politischen Entwicklungen, noch die Bilanz, noch die Charttechnik geben mir irgendwelche Signale, dass die Deutsche Bank-Aktie (Profil) kaufenswert sein könnte, so Stephan Heibel vom "Heibel-Ticker Börsenbrief" auf "sharewise.com".
Die Deutsche Bank habe vor wenigen Tagen einen Quartalsverlust von über 4 Mrd. EUR in Aussicht gestellt. Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, habe direkt vor der ausbrechenden Immobilienkrise alle seine Immobilienderivate verkauft (Laufschuhe), vorzugsweise an die Sachsen LB, die Bayern LB, die IKB und die West LB. Die Landesbanken also, die inzwischen ohne staatliche Hilfe (sprich Sanitäter) pleite wären. Und Ackermann habe vollmundig behauptet, nunmehr keine weiteren nennenswerten Risiken mehr in der Bilanz zu tragen. Seit vergangener Woche wisse man, dass auch ein Ackermann sich irren könne.
Durch den Verkauf der Immobilienderivate habe die Deutsche Bank sich zwar rechtzeitig von den darin enthaltenen Risiken verabschiedet, aber die Gewinne, die von den Immobilienderivaten in den vergangenen Jahren abgeworfen worden seien, seien somit auch dahin. Die Deutsche Bank sei zwar fit für die Märkte gewesen, aber ohne Produkte wie eben die Immobilienderivate habe nicht mehr sonderlich viel Geld verdient werden können.
Das mache die Deutsche Bank jedoch noch nicht zum Patienten, denn sie könnte auch barfuss, also ohne die Immobilienderivate, die Marathondistanz der Wirtschaftskrise durchstehen.
In den fetten Jahren habe sich die Deutsche Bank ihre Kleinkunden systematisch vergrault. Erst seien sie in eine minderwertige Bank 24 ausgegründet worden. Dann habe man sie zu schlechten Konditionen zurückgeholt und ihnen mehr und mehr Versicherungen und andere Finanzprodukte verkauft, die inzwischen zu einem großen Teil zu Verlusten geführt hätten.
Das Geschäft mit den Derivaten sei eingebrochen. Es werde ein neues Geschäftsfeld gesucht: Wie wäre es da mit frischen und unverbrauchten Kunden? Nun, man habe sich dazu entschlossen, die aus dem rechtzeitigen Verkauf der Immobilienderivate eingenommenen Milliarden für den Kauf der Deutschen Postbank zu verwenden.
Der Verkauf sei vereinbart worden, doch der Wert der Deutsche Postbank sei nach dem festgelegten Kaufpreis und vor der Zahlung des Preises heftig eingebrochen. Ein Umstand, der Nachverhandlungen möglich gemacht habe. Im Verlauf der Nachverhandlungen sei offensichtlich geworden, dass die Deutsche Bank inzwischen die zuvor reichlich vorhandene Barmittelausstattung aufgebraucht habe. Der überteuerte Kaufpreis habe sich aufgrund des eingebrochenen Aktienkurses der Deutschen Bank kaum noch stemmen lassen.
Doch der Deutschen Post, die zu 30% noch im Besitz des Staates sei, habe viel daran gelegen, die Deutsche Postbank endlich zu verkaufen. So habe die Deutsche Bank gute Konditionen nachverhandeln können: Es sei bereits der Verkauf von insgesamt 60% der Anteile vereinbart worden, zu einem großen Teil habe die Deutsche Post als Zahlung neue Deutsche Bank-Aktien akzeptiert.
Das sei ein Vorgang, der den Altaktionären gegen den Strich gegangen sei, denn deren Anteil an der Deutschen Bank werde dadurch verwässert. So sei der Kurs der Deutschen Bank denn auch weiter eingebrochen und durch jegliche technische Unterstützungen gerutscht.
Weder die politischen Entwicklungen, noch die Bilanz, noch die Charttechnik geben Stephan Heibel vom "Heibel-Ticker Börsenbrief" auf "sharewise.com" irgendwelche Signale, dass die Deutsche Bank-Aktie kaufenswert sein könnte. (Analyse vom 22.01.2009) (Analyse vom 22.01.2009) (22.01.2009/ac/a/d)
http://www.ariva.de/Deutsche_Bank_kein_Kauf_sharewise_com_n2871929 ----------- An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil. André Kostolany
MfG Palaimon |