Zunächst einmal allen ein gutes Neues Jahr 2018. Habe mich als langfristiger Bär in den letzten Monaten zurückgehalten mit Kommentaren, zum Glück auch nicht geshortet, sodass mein Portfolio in etwa auf dem Level des DAX gelandet ist. Habe allerdings in den letzten 4 Wochen meine Longpositionen weiter zurückgefahren. Der Cash-Anteil liegt jetzt bei 20%, Gold ebenso. Der DAX stieg in 2017 um rd. 13%. Das ist überdurchschnittlich, sieht also zunächst nicht unbedingt nach Euphorie aus. Ich persönlich versuche allerdings die Entwicklung etwas umfassender zu betrachten und schaue mir die spekulativeren Positionen dazu gerne an. Da wäre der TecDax zu nennen nebst den großen US-Tech-Werten, die eine ausserordentliche Performance vorzuweisen haben. Und ich nehme auch den Bitcoin und andere sogenannte Kryptowährungen dazu. Hier wurde m.E. ausschließlich aus Gier gekauft, fundamentale Begründungen sind hier für mich nicht mehr als Rechtfertigungen warum man hier mitmacht. Es ist hier definitiv eine Blase entstanden, die platzen wird oder bereits angefangen hat zu platzen. Ich denke, dass es Auswirkungen auf Aktien haben wird, weil die Anleger weitestgehend auch Aktienanleger sind, die dem Momentum folgen. Es gibt auch viele volkswirtschaftliche Gründe für Vorsicht. Die Weltkonjunktur läuft gut, was sich allerdings noch nicht in den Zinsen niedergeschlagen hat. Die US-Notenbank erhöht zwar die Zinsen, aber man glaubt nicht, dass das nachhaltig geschieht. Dass man sich da mal nicht täuscht. Neben einer guten Konjunktur mit niedriger Arbeitslosigkeit kommt jetzt auch noch die US-Steuerreform, die zunächst für einen massiven Anstieg der US-Verschuldung sorgen wird. Ob der Staat weiterhin Geld zum Niedrigstzins bekommen wird? Auch die Geopolitik steht weiterhin auf Rot. Nicht entschärfte Krisen in der Ukraine, Nordkorea, Syrien e.t.c. Ein US-Präsident, der Öl ins Feuer gießt - zuletzt den Ukraine-Konflikt mit Waffenlieferungen verschärft und Jerusalem als Hauptstadt anerkennt. Europa mit Populisten an der Macht, dem Austritt von GB aus der EU, der Krise in Katalonien und einem Deutschland, das ohne Regierung dasteht. Eine Unzufriedenheit der Bevölkerung mitten in einer wirtschaftlichen Boomphase. Was passiert hier, wenn es wirklich mal wieder schlechter wird. Also alles in allem ein Umfeld was nicht zum Kauf von Aktien animiert. Ich erwarte also in 2018 nach 10 Jahren Aufwärtsphase die nachhaltige Umkehr. Shorts sollten dort erfolgen wo die Gewinne am höchsten waren. Also z.B. in den unangreifbaren FANGs. Oder bei den Bonds, z.B. wenn die US-Zinsen die letzten Zwischenhochs überschreiten. |