Vielen enttäuschten Kommentaren hier im Forum ist anzumerken, dass die Beschwerdeführer zum Teil auf riesigen Verlusten sitzen und mit jeder Unternehmensnachricht hoffen, der Verlustberg würde endlich verschwinden...
Wer emotional so gestrickt ist, muss Verlustpositionen zwingend abverkaufen, um einen anderen Blick auf die Aktie zu erhalten.
Dem Aktienkurs ist es völlig egal, ob er vor kurzer Zeit noch bei 40, 20 oder 10 EUR stand. Zum Xetra-Start stand die Aktie bei 6,50 €, jetzt bei 6,20 €.
Es ist jeden Tag auf's Neue ein Spiel von Angebot und Nachfrage. Bei 6,50 € standen vielen Verkäufern nur wenige Käufer gegenüber.
Mutmaßlich haben diejenigen, die gerade über den neuerlichen Kursrückgang lamentieren, heute erneut keine einzige Aktie GEKAUFT. Wenn ihr nicht kauft, warum sollen andere mindestens genauso schlaue Personen dies tun? Sie tun das, wenn sie davon ausgehen, dass die Aktie kurzfristig STEIGT. Niemand will drei Sekunden nach dem Kauf schon wieder im Verlust stehen. Im Idealfall will man das Tagestief erwischen oder mindestens die Nähe davon. Aber wo ist das Tagestief heute? Wenn genügend Trader davon ausgehen, dass wir in kurzer Zeit nun den dritten Lauf von 5,90 auf 6,50 € gesehen haben und dieser von opportunistischen Aktionären - erneut - zum Abverkauf genutzt wird, dann werden sie auch bei 6,20 € nicht kaufen sondern VERKAUFEN. Und genau das sollten diejenigen, die einen Tagesschluss im Minus erwarten auch tun, statt ihre fortwährenden Kursverluste zu betrauern.
Wenn die überwiegende Zahl an Aktionären auf riesigen Verlusten sitzend die Hände in den Schoss legt und das HOCHKAUFEN der Aktie anderen überlässt, dann ist die Zeit für einen nachhaltigen Kursanstieg offensichtlich noch nicht da.
Dieser kommt erst, wenn auch der letzte Aktionär trotz riesiger Buchverluste im Depot sagt, dieses Unternehmen ist so geil, dass ich dafür bereit bin, Haus und Hof zu verwetten!
All jene, die ihre Kursverluste im Abverkauf frühzeitig realisiert haben, um deutlich günstiger und ggf. auch mit signifikant vergrößerter Position wieder einzusteigen oder die Aktie unter 6 EUR sogar erstmals gekauft haben, haben keinerlei Schmerzen mit der extremen Volatilität eines Zockerpapiers, zu dem Evotec in den letzten Jahren mutiert ist.
Im Gegenteil haben sie im Idealfall seit den Tiefs bei 5,20 € die Aktie schon mehrfach mit 20% Gewinn getradet und entdecken in Evotec gerade eine neue Lieblingsaktie.
Wer hingegen auf dem Weg nach unten nie die Kraft für einen harten Cut und die Verlustrealisierung fand, um den Schmerz los zu werden und den Kopf frei zu bekommen, der hat mutmaßlich auch die letzten 20% Kaufwellen nicht genutzt, um dieses Versagen zu korrigieren und schaut neidvoll auf all jene, die mit Einstandswerten unter 6 EUR agieren und heute Vormittag erneut eine sensationelle Verkaufsgelegenheit bekamen und nun seelenruhig auf den nächsten Zukauf nahe oder unter 6 EUR warten...
In einer Tradingbörse, wie wir sie in Deutschland seit mindestens 2 Jahren ununterbrochen sehen, verursacht das stoische Sitzenbleiben auf Verlustpositionen immer weitere Schmerzen und Renditeeinbußen, wenn man dessen gewahr wird, dass man durch die emotionale Fesselung an die Altposition tatenlos zusehen muss, dass opportunistisch handelnde Trader sich an genau der Aktie eine goldenene Nase verdienen, bei der sie auf riesigen Verlusten sitzen.
Für meine Person gesprochen hat mir der hier im Forum gepostete Ausstieg am Abend der letzten Prognosesenkung ermöglicht, etwas Abstand zum Unternehmen zu gewinnen, meinen Fokus neu auszurichten und bei 5,50 EUR erneut einzusteigen.
Nachdem die von mir mehrfach geforderte Bedingung, signifikanter Insiderkäufe erfüllt wurde, habe ich meine ursprünglich verkaufte 5000 Aktien Position in etwa verdoppelt und ca. 1/3 der Aktienposition zum Traden der letzten drei Kaufwellen genutzt.
Das Mindset in Bezug auf Evotec hat sich bei mir durch die Befreiung von meinen Altverlusten und das Erzielen ansehnlicher Tradinggewinne komplett verändert.
Es fühlt sich nach einem völlig anderen Investment an, wenn man statt haushoher Buchverluste plötzlich hohe Buchgewinne im Depot sieht und hin und wieder einen schnellen 10%-Gewinn mitnehmen kann, wie eben heute nach dem gestrigen Zukauf in der Xetra-Schlussauktion. Den Mutigen gehört die Welt, nicht Abwartenden und Zauderern und schon gar nicht Miesepetern! Glück auf! |