Niba12 hat im anderen Thread eine Frage gestellt, die ich gern beantworten möchte (ich bin für den anderen Thread aber vom Ersteller gesperrt und beantworte daher gerne hier): "Vielleicht kann mir die Frage jemand beantworten. Bin mit einem Knock-Out long eingestiegen (TD96VP). Im Falle einer Kapitalerhöhung wird der Kurs mit 10% Abschlag gehandelt. Ist der Schein dann wertlos oder wird der Knockout entsprechend nach unten korrigiert? Irgendwie findet sich im Netz dazu keine klare Antwort. "
Welche Folgen hat eine nominelle Kapitalerhöhung für Zertifikate und Optionsscheine? Da der Aktienkurs fällt, muss es, wie bei einer effektiven Kapitalerhöhung, zur Anpassung der Produkte mittels des sogenannten »R-Faktors« kommen. Die Berechnung des »R-Faktors« ist einfacher als bei einer effektiven Kapitalerhöhung. Um den Wert des Anpassungsfaktors zu ermitteln, werden die alte und die neue Aktienanzahl ins Verhältnis gesetzt: R-Faktor = Anzahl alte Aktien / Anzahl neue Aktien Der R-Faktor wird analog zu einer effektiven Kapitalerhöhung angewendet. Somit werden in der Regel der Basispreis eines Optionsscheins, der Cap eines Discount-Zertifikats und der Cap bzw. die Barriere eines Bonus-Zertifikats durch den R-Faktor dividiert, während das Bezugsverhältnis mit dem R-Faktor multipliziert wird. Bei den Turbo-Zertifikaten hingegen bleibt das Bezugsverhältnis unverändert. Die Preisdifferenz zwischen dem alten und neuen Aktienkurs wird vom jeweiligen Basispreis und der Knock-Out-Barriere abgezogen, um den aktuellen Basispreis und die aktuelle Knock-Out-Barriere zu ermitteln. |