Kontrons Rückkehr zur Überholspur 06.04.2017
Kontron ist in den letzten Jahren gegenüber dem Wettbewerb etwas ins Hintertreffen geraten. Wie man mit dem Einstieg von S&T nun der Konkurrenz den Auspuff zeigen will, erklärt Hannes Niederhauser, CEO von Kontron und S&T.
Markt&Technik: War Ihre Rückkehr zu Kontron lange geplant?
Hannes Niederhauser: Die Kontron-Geschichte ist etwas überraschend gekommen. Ich hab das Unternehmen zwar schon länger beobachtet, aber erst als der Kurs unter 3 Euro fiel, wollte ich ein Übernahmeangebot machen. Als ich dann erfuhr, dass die Foxconn-Tochter Ennoconn mit 49 Prozent bei „Kontron Kanada“ eingestiegen ist, hab ich mir gedacht, mit Foxconn brauchen wir uns nicht anzulegen. Ich habe dann ein langes Gespräch mit Foxconn geführt und sie überzeugt, für Industrie 4.0 und IoT keine Rückwärtsintegration zu machen.
Rückwärtsintegration?
Sieger bei Industrie 4.0 und IoT wird nicht derjenige sein, der für sein Board die Kondensatoren oder den Intel-Chip um 5 Cents billiger einkauft. Sieger wird sein, wer eine Vorwärtsintegration machen kann, also einen Embedded Computer bieten kann, der über die entsprechende Software verfügt, um sich nahtlos in eine Embedded Cloud oder ein Industrie-4.0-Netz einzufügen – also der eine ganze Lösung mit mehr Marge hat. Das hat Foxconn eingesehen und sich unsere Software sehr gründlich angesehen. Danach fragten sie uns nach der Partnerschaft.
Wie sieht die Partnerschaft aus?
Über eine 10-prozentige Kapitalerhöhung ist Ennoconn bei S&T eingestiegen, und wir haben dafür 44 Mio. Euro bekommen. 16 Mio. Euro haben wir aus unserem Cash-Flow genommen, um auf die 60 Mio. Euro für Kontron zu kommen. Damit haben wir dann Ende Dezember 2016 knapp 30% an Kontron erworben.
Wie geht es weiter?
Im nächsten Schritt will S&T mit Kontron verschmelzen. Ein Übernahmeangebot wollten wir nicht machen, es bleiben ja noch Kleinaktionäre übrig, und das ist keine angenehme Situation. Die 100% Synergieeffekte bekommt man nur, wenn es eine Firma ist, dann ziehen alle Leute an einem Strang. Wir haben eine Tochter gegründet, die S&T Deutschland Holding AG. Diese Tochter hält unsere knapp 30% und macht dann die Verschmelzung mit Kontron. Dazu brauchen wir 75% Quorum auf der Hauptversammlung. Die S&T-Deutschland-Anteile kann der Aktionär gegen S&T-Aktien tauschen - wird streben also an, dass Kontron-Aktionäre zu S&T-Aktionären werden. Die S&T Deutschland Holding ist dann verschmolzen und wird in Kontron umbenannt.
.....bitte hier weiterlesen .....http://www.elektroniknet.de/markt-technik/...ueberholspur-140526.html.........bevor die Mods mich wieder tadeln.
Gruß
baggo-mh
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