extra für Lettin und alle anderen ;-)
Der aktuelle NAV beträgt 1.521,5 Mrd. Euro. Und da wir alle auf steigende Kurse setzen, setzen wir auch darauf, dass der NAV steigt. Wir können uns ja nicht darauf verlassen, dass der Kurs bald wieder mit einem "historisch üblichen" 20%-Aufschlag über dem NAV verläuft. Daher wäre es gut, wenn der NAV von selbst sukzessive anwächst. Die bisherigen Steigerungsraten seit 2014 liegen durchschnittlich bei circa 10% (vor allem wegen dem 13%-Sprung von 2015->2016, sonst ist's ≈8%) 31.12.2014 1.150.600 31.12.2015 1.252.700 31.12.2016 1.420.600 30.09.2017 1.521.500
Die Frage ist ja nun, ob das beibehalten werden kann? Der User Lettin29 geht in seiner Analyse davon aus ... eigtl. sogar von noch mehr, da dessen Kursziel für HV 2018 bei um die 75 Euro liegt.
Schaue ich mir die Portfolio-Struktur mitsamt den Äußerungen des Managements an, kann zumindest ich ein solches Kursziel nicht prophezeien, da ich nicht weiß, wie sich der NAV entwickeln wird. Zunächst einmal wird er ja niedriger werden. Würde in 2018 noch die Wandelanleihe abgelöst, 5 Euro Dividende gezahlt (4 € sind ja schon bestätigt!) und noch 1-2 ARPs gestartet in ähnlicher Höhe wie zuletzt, dann summiert sich das ca. auf 415 Mio, die dann, sollte die Netto-Finanzverbindlichkeiten tatsächlich unter "Others" fallen, weg sind. Dann ziehe ich nochmals ca. 20 Mio Euro für ISOCHEM ab. Kann aber gut sein, dass die ohnehin schon mit 0 Euro berücksichtigt sind, ich weiß es nicht.
Ich finde zudem, Aurelius hat viele "exitreife" Portfoliounternehmen, wie HanseYacht, Studienkreis & AKAD, B+P und weitere, was ich grob geschätzt mit einem Wert von ca. 200 Mio. Euro kalkuliere. Ein Verkauf dieser Beteiligungen mindert den NAV (der Einfachheit halber ignoriere ich die Zeitpunkte dieser Verkäufe und ihre Entfernung aus der Bilanz). Klicke ich mich dann durch die Berichte der letzten Jahre, sehe ich keine wirklich großen Ventures mehr, außer UK Chemicals (Briar & CalaChem), die 9-stellige Exiterlöse bringen könnten. Scholl Footwear ist zwar auch nicht zu verachten, aber ob diese drei Ventures schon in 2018 verkauft werden können, glaube ich eher nicht. Wäre aber schön, wenn doch.
Kurzum: Ich gehe davon aus, dass sich der NAV kommendes Jahr zunächst mal um mindestens 600-650 Mio. Euro verringert. Und circa 200 Mio. Euro an Exiterlösen stünden für die Ausschüttungen in 2019 parat. Das ist viel weniger als jetzt!
Damit sowohl der NAV weiter wächst, als auch die Dividendenpolitik so mega bleibt, wie jetzt, braucht es also Zukäufe, die so werthaltig sind, dass sie den NAV trotz der Exits deutlich erhöhen. Die müssten dann, vom Wert, nicht vom Einkaufspreis her, 9-stellig sein, also in der Größenordnung des SECOP-Verkaufserlöses an. Und die zukünftigen Zukäufe kann ich noch viel weniger einschätzen, als die exitfähigen Beteiligungen. Und alles steht und fällt damit, dass das Portfolio 1-2 Highfyler pro Jahr hergibt. So ist das eben im Beteiligungssegment. Sollte Office Depot ab 2019 an tatsächlich für 300 Mio. Euro oder mehr veräußert werden können, dann sind auch die hohen Dividenden gesichert. Und sollte man sich mit ähnlichen Kalibern wie OfficeDepot weiter eindecken, steigt auch der NAV signifikant.
Aber insgesamt sind das alles doch sehr unzuverlässige Vermutungen - vor allem, wenn es darum geht, wie sich das kurstechnisch auswirkt. Und ich könnte mir vorstellen, dass andere Investoren auch Probleme haben, ob das Portfolio weiter solche Ergebnisse liefern wird, wie zuletzt und sich deswegen den Kurs richtungslos dahin schwingt. |