... jetzt alle wieder lieb haben und unser gegenseitiges Bedauern ausgedrückt haben, hier eine mögliche Erläuterung zu Deiner Frage:
Es ist politisch nicht gewollt, dass die Deutsche Bank zum Junior-Partner einer größeren Bank wird. Es gäbe da bestimmt einige Kandidaten aus Europa, Übersee oder Asien, die da in Frage kämen, aber nachdem man selbst die Fusion mit der Commerzbank platzen ließ, ist auch dem letzen potenziellen Interessenten klar geworden, dass man politisch größtmöglichen Schaden verursachen wird, wenn man "von außen" die eigentlich notwendigen Schritte zur Rettung dieser Bank vorgeben würde. Insbesondere die US-Institute werden sich hüten, den notwendigen Kampf mit den Gewerkschaften zu führen, um die notwendige "Halbierung" der Belegschaft herbeizuführen. Das ist dann auch leider der Grund, weshalb der vorgesehene Stellenabbau verhältnismäßig träge vorankommt und die eigenen Initiativen niemals wirklich greifen werden, einfach weil die notwendige Konsequenz politisch nicht zu rechtfertigen sein wird. In der aktuellen Abwärtsspirale führen die sukzessiv steigende Demotivation der verbliebenen Mitarbeiter (jeder 5. Kollege muss gehen) sowie nicht ausreichende und verspätete Investitionen in Zukunftstechnologien zusammen mit den Niedrigzinsen zu einer Gemengelage, die sich niemand freiwillig ans Bein heftet.
Für die übernahmewilligen Wettbewerber ist das Ganze dennoch nicht von Nachteil, denn sie übernehmen so nach und nach genau die Marktanteile, die die Deutsche Bank Jahr für Jahr dosiert aufgibt. Jetzt will man sogar mit höheren Gebühren die Erträge steigern. Rate mal, was die Kunden tun werden, wenn die Kosten steigen und sie diese nicht über höhere Guthabenzinsen refinanzieren können? Klar könnte man annehmen, dass auch andere Institute ihre Gebühren erhöhen werden, aber de facto haben alle anderen offenbar längst nicht die Probleme, die die Deutsche Bank hat. Wenn sie also nichts tun, werden sie mehr Kunden bekommen, höhere Erträge erzielen und damit potenzielle Mehrkosten locker wegstecken können. Die Bank rennt der Marktentwicklung in ihrer Branche seit Jahren hinterher, weil die Selbstzufriedenheit zu einer Überheblichkeit geführt hat, die letzlich zur Verleugnung der Realität führte. Es ist ihr eigener Größenwahn, der die Bank in diese Situation gebracht hat, und noch immer scheint man sich der eigentlichen Tragweite noch nicht bewusst zu sein,
Das wissen die Wettbewerber bestimmt gut einzuschätzen, daher möglicherweise auch die positive Entwicklung bei der Commerzbank, die ihren Umbau bereits deutlich früher als die Deutsche Bank beginnen musste und eher einen guten Grund hatte, sich die Probleme der Deutschen Bank nicht mit ans Bein zu binden. Die längst überfällige Verschmelzung mit der Comdirect wird hier noch zusätzliche Synergien freisetzen, die der Deutschen Bank auf dem Heimatmarkt noch ordentlich zusetzen werden. In 5 Jahren sollte die CoBa der Deutschen Bank in pucto Größe und Ertrag nahezu ebenbürtig sein, wenn die Deutsche Bank das aktuelle Tempo ihrer Selbstvernichtung beibehält ... |