Danke für die Blumen :) Die fortwährende Kursmanipulation über die Xetra Schlussauktion ist m.E. ein klares Signal, dass Algos, Charttrader und Shorties noch tiefere Kursziele ansteuern. Bedingt durch den Optionsverfall unterliegt die Schlussauktion am Hexensabbat freilich Besonderheiten nach dem Motto " jetzt oder nie"... Hier wedelt längst der Schwanz mit dem Hund, weil der Aktienkurs gezielt dahin gesteuert wird, wo ihn die Optionsspekulanten an Tag X sehen wollen... Nachbörslich auf Tradegate sehen wir dann seit Wochen dasselbe Spiel, dass urplötzlich Kaufinteresse simuliert wird, um die Illusion eines nahenden Turnarounds am Köcheln zu halten und ab Xetra Start des nächsten Handeltags den Kurs eine weitere Etage tiefer zu schicken... Und weil dieses perfide Spiel sich bei TV seit Jahren im Chart ablesbar zigfach wiederholt, haben Algos, Charttrader und Shorties immer weniger Gegenwehr zu befürchten und eine derartige Übermacht erlangt, dass die wenigen Longies, die es wagen in den laufenden Abverkauf hinein nachzukaufen, postwendend mit 5, 10, 20% Kursverlust bestraft werden, was im nächsten Downturn freilich dazu führt, dass noch mehr Longies achselzuckend den Schwanz einziehen und abwarten, sprich selbst auf günstigere Kaufkurse spekulieren. Dass die Charttrader die wenigen verbliebenen überzeugten Longies mittlerweile vollends demoralisiert haben sieht man daran, dass ein 30% Abverkauf mit unfassbar niedrigem Handelsvolumen möglich wird, weil einfach niemand mehr in den laufenden Abverkauf hinein zukaufen will. Wenn alle die Trendwende abwarten wollen, kommt sie nicht bzw. es braucht ein aus dem Chartbild für alle ersichtliches Kaufignal wie etwa die perfekte Symmetrie zum letzten Turnaround (-> Jahrestief 8,90)... es klingt vollkommen verrückt, weil die Welt sich seit dem Dezembertief weitergedreht hat, TV Monat für Monat mehr als 10 Mio EUR Cashflow und JÜ erwirtschaftet, der Substanzwert also stetig steigt... und dennoch sind die Algos sturheil auf das letzte Bewegungstief programmiert und ändern keinen einzigen Cent vorher ihr Tradingverhalten, solange alle anderen Marktteilnehmer mitspielen...
Freilich könnte auch das Management durch Insiderkäufe und aktive IR Arbeit der grassierenden Unsicherheit durch glasklare Vertrauensbeweise und höchstmögliche Transparenz durch aktive Unternehmenskommunikation entgegenwirken. Aber man hat den Eindruck, dass man sich allzugern hinter der allgemeinen politischen Unsicherheit versteckt und möglicherweise selbst auf günstige Kaufgelegenheiten spekuliert...
Durch die immer grösser werdende Diskrepanz des Marktwerts zum Unternehmenswert baut sich freilich stetig explosives Korrekturpotenzial auf, nur können daran wiederum vor allem Kurzfristspekulanten partizipieren, die bei Eintritt des gemeinschaftlich erwarteten Kaufsignals sofort all in gehen, während auf Riesenverlusten sitzende Longies dem Aufwärtscrash erneut tatenlos zusehen und hoffen, irgendwie halbwegs schadlos aus dieser Aktie herauszukommen...
Nach so vielen Tiefschlägen und enttäuschten Hoffnungen steht zu befürchten, dass die wenigsten der auf hohen Buchverlusten sitzenden Anleger an einer echten Neubewertung, so sie denn irgendwann kommt, partizipieren werden, weil sie vermutlich bei der ersten Gelegenheit, die Aktie verlustfrei verkaufen zu können, die Reißleine ziehen und anschließend den Kurzfristzockern dabei zusehen, wie sie die Aktie urplötzlich to the moon schießen...
Wer vor dem Crash bei Siemens Energy oder Friedrich Vorwerk investiert war, kann mutmaßlich ein Lied davon singen, sich für die zwischenzeitlich brutalen Schmerzen nicht näherungsweise adäquat belohnt zu haben und ungläubig und neidvoll auf die heutigen Kurse zu starren, weil man in Wahrheit irgendwann den Glauben und die innere Überzeugung für den wahren Wert des Unternehmens verloren hat und die eratische und teilweise schlicht irrationale Kursentwicklung mit fundamentaler Unternehmensentwicklung verwechselt.
Ich kann nur jeden Aktionär ermutigen, die eigenen Anlagemotive regelmäßig intensiv zu hinterfragen und nur dann bei TV oder jeder anderen Aktie investiert zu bleiben, wenn man vom inneren Wert des Unternehmens wirklich felsenfest überzeugt ist und nicht lediglich auf einen günstigeren Exit spekuliert...
Wer wirklich überzeugt ist, dass TVs innerer Wert jenseits der 20 EUR Marke liegt, kann Buchverluste aushalten und sieht in den aktuellen Witzkursen allerbeste Kaufgelegenheiten. Wenn sich diese Erkenntnis allgemein durchsetzt, sind die Charttrader aus dem Spiel und die Aktie kann sich nachhaltig der fundamentalen Unternehmensentwicklung folgend verhalten. Andernfalls geht das für Langfristanleger desaströse aggressive Rangetrading zwischen 9 und 13 EUR endlos weiter... immerhin sind wir mittlerweile am unteren Rand der Range angekommen... was Shorties in der aktuellen Marktlage freilich erst recht motivieren könnte, zum ganz großen Schlag auszuholen und die Range nach unten zu verschieben... ergo wäre es umso wichtiger, dass echte Überzeugungstäter ihre abwartende Haltung aufgeben und endlich gemeinschaftlich Agieren, um der versamnelten Finanzkraft von Algos, Charties und Shorties entgegenwirken zu können! Ein wenig mehr Gamestop-Enthusiasmus für TV bitte!
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