Es ist die negative Grundstimmung, die uns Deutschen anhaftet, welche zügigen Fortschritt immer wieder bremst. Wollte Deutschland nicht die führende Rolle in der H2-Industrie einnehmen? China ist derzeit das Land mit der höchsten Wasserstoffproduktion weltweit und stellt jährlich 33 Millionen Tonnen her. Ja, China stellt grünen Stahl her und setzt dabei auf verschiedene Methoden wie Direktreduktionsanlagen mit Wasserstoff und die Steigerung der Sekundärstahlproduktion durch Recycling. Der weltweit größte Stahlkonzern, China Baowu Steel, betreibt bereits eine testweise Direktreduktionsanlage für grünen Stahl, die Wasserstoff anstelle von Kohle nutzt. Und China hat das Genehmigungsverfahren für neue Stahlwerke ausgesetzt und überarbeitet die Regularien, um die Umstellung auf umweltfreundliche Produktion zu beschleunigen. Das alles dauert leider seine Zeit, die eigentlich nicht mehr vorhanden ist! Grüner Stahl wird so oder so kommen und womöglich tritt dann grüner chinesischer Stahl mit deutschem "grauen" Stahl in Konkurrenz. Thyssen-Krupp tut gut daran, an seinen Ausbauplänen festzuhalten und in die Zukunft zu investieren, während ArceloMittal zum sterbenden Dinosaurier wird. Aber mit den Zöllen, auf die man sich jetzt "geeinigt" (oder besser gesagt über den Tisch hat ziehen lassen), ist die Zukunft der deutschen Stahlindustrie noch fragiler geworden. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass das Szenario mit Rüstungsstahl (Spezialstählen) so eintritt. Rüstung, um die Branche zu retten? |