Warum kein Ende des Booms: -Die stetig teigenden Vermögen, da es keine Kriege mehr in EU gibt :-) -Zinsen verlieren bei einmal in Aktien investierten Personen stark an Bedeutung als Kaufargument für Bonds. Dann lieber Liquidität mit annähernd Geldmarktzins auf WP-Verrechnungskonto. -WTO/ÖLpreis lfr eher sinkend/ etc. Derzeit keine weltpolitischen Probleme absehbar.
Nun die HARTEN Argumente, (wem die zu weich waren): Greenspan kann Weltwirtschaft moralisch nicht stoppen. Warum: Früher sahen wir uns im Jahr 2000 in entfernten Galaxien herumreisen, heute (im Jahr 2000) sieht es so aus: Inkompatibilität, Tastatureingabe, Krebs, Bildungsverfall, Beginn der Auflösung von Monopolen, 16h-Tage für IT-ler und andere Spezialisten und Generalisten, politische Unbeweglichkeit, Rechnerabstürze etc. Der hier nötige Fortschritt rechtfertigt das selbstgewählte private Verschulden einiger Spekulanten. Das muss Greenspan sehen.
Das heisst zum einen, dass wir Jahre hinterher sind, aber auch, dass enormes Aufholpotential ansteht. Wir befinden uns gerade nicht am Zenith, wo Fantasielosigkeit einsetzt, sondern - und ich kenne mich in der IT-Brangsche etwas aus - am Startpunkt einer technologischen Beschleunigungsphase, die etwa 15-20 Jahre noch halten wird. Daten- und Funktionsintegration werden jetzt erstmals so gelöst wie es schon lange angedacht war, dann folgt die natüriche Sprachverarbeitung mit zusätzlichen wesentlichen Nutzeffekten.
Diese Entwicklung wird sich zunehmend selbst antreiben, weil die Interdependenzen/Zusammenspiel der neuen Technologien in Bälde die kritische Masse erreicht haben. Sicher führt dies auf der anderen seite zu einem Konzentrationsprozess, so dass es auch zu "Marktausritten" kommen wird. Allerdings sehe ich bei den sich durchsetzenden Unternehmen noch weitaus grössere Kurspotentiale als heute in deren Kursen vorweggenommen ist.
Nun kommt technologisch noch etwas hinzu: Ab 10-15 Jahren wird die Künstliche Intelligenz endlich beginnen, Marktanteile besetzen zu können. Ich schätze, dass Entwicklungen in dieser Richtung am Markt schon extrem weit vorweggenommen werden, da diese Entwicklungen lange Vorlaufzeiten haben aber andererseits nicht überraschend kommen. Das Potential, welches in KI liegt, wird alles dagewesene in den Schatten stellen - und damit nach Strahlensatz auch die KGVs.
Allerdings schätze ich, dass in der dann gegebenen Welt der Mensch nach anderem als Aktiengewinnen trachtet. Nach Dingen, die unbezahlbar wertvoll und wohl auch unwiederbringlich verloren sind.
Das alles bedeutet nicht, dass es nicht zu Crashphasen kommen kann; aber das Risiko, durch Verkauf mehr zu gewinnen als mit dem Halten von Aktien ist bei diesen Aussichten doch recht hoch.
Der Seher |