Die Banken werden schauen, ob sie das verbleibende Geschäftsmodell für so profitabel halten, dass die Kredite realistisch bedient werden können. Man kann sich ja ausrechnen, wie viel Gewinn die Firma machen müsste, um die nun viel höheren Zinsen bezahlen und die Kredite tilgen zu können.
Ich glaube schon, dass es ein reales operatives Geschäft von Wirecard gibt. Leider befürchte ich aber, dass es so klein und wenig profitabel ist, dass es entweder für die Kredite nicht reichen könnte (auch unter Berücksichtigung der zusätzlichen Lasten durch Klagen und Verlust von Kunden), oder es zwar knapp dafür reicht, aber für die Aktionäre nichts mehr übrig bleibt. Steinhoff ist ja bisher auch nicht untergegangen, aber zum Zombie-Unternehmen geworden.
Es kann auch alles ganz anders sein - wer könnte schon behaupten, verlässliche Zahlen zu haben? Ich mache es mir nie so kompliziert mit einem Investment: Wenn ich so wenig weiß und ein so hohes Risiko habe, dann sage ich Tschüs! - schließlich gibt es viele andere interessante Investments. Wieso sollte man ausgerechnet in eine deutsche Firma investieren, die ziemlich sicher im großen Stil betrogen hat? Als Aktionär ist man doch nicht mit dieser Firma verheiratet. |