Ja, ich hab' da auch viel Geld bei den Optionen verbrannt. Zum Glück hatte ich Ende November letzten Jahres auch Kasse gemacht und nicht alles auf kurzfristige Geschäfte mit Yahoo gesetzt, sondern auch ein paar Gewinne mit anderen Wetten gemacht. Gelegentlich habe ich dann nach und nach auf länger laufende Scheine umgeschichtet, aber ich hätte gewarnt sein sollen, als ich mir größtenteils Scheine von Goldman Sachs bis 10/2015 gekauft habe. Diese werden ganz sicher noch verbrennen. Nie wieder werde ich Wetten bei GS platzieren, und wenn es die einzigen Emittenten wären - gerade dann nicht! ;-) Zum Glück habe ich mir noch ein paar Scheine mit niedrigeren Basispreisen und längeren Laufzeiten sichern können, bevor hier wirklich alles verbrannt wäre. Dennoch würde ich einen CALL45 bis 01/2016 und einen CALL 50 bis 03/2016 (von jeweils anderen Emittenten) nicht als wirklich aussichtsreiche Wetten ansehen wollen und halte mich daher jetzt auch zurück, was neue Wetten auf Yahoo! angeht ...
Was ich allerdings erfolgreich umgesetzt habe ist die Verlegung meines Depots ins deutschsprachige Ausland, um der sofortigen Besteuerung nach der Abspaltung von Aabaco zu entgehen. Irgendwie sehe ich es nicht ein, dass diese Abspaltung wie eine Dividende sofort besteuert werden soll und ich erst über meine Jahressteuererklärung oder über eine Klage zu meinem Geld komme, zumal ich wegen des sofortigen Steuerabzugs womöglich auch noch jede Menge Gewinne liegenlassen könnte. Eine Unternehmensabspaltung ist nun einmal keine Dividendenzahlung, sondern eine Ausgliederung, und ich zahle erst beim Verkauf der Aktien meine Steuern, so wie es eigentlich auch sein sollte. Wenn sich irgendwelche Leute im Bundesfinanzministerium für deutsche Anleger solche Fallstricke einfallen lassen und woanders in Europa gelten andere Regeln, dann darf man sich halt auch nicht wundern, wenn der Deutsche sein sauer verdientes Geld und seine Depots dann lieber ins Ausland verlagert. Mir gefällt das auch nicht, aber das ist doch reine Schikane und diese Praxis richtet sich ganz klar nur gegen Kleinanleger und nicht gegen die großen (deutschen) Investoren, die ohnehin global aufgestellt sind und sich von Herrn Schäuble & Co. nicht ins Boxhorn jagen lassen. Solange ich mir also aussuchen kann, nach welchem Recht meine Steuerlast berechnet wird, wähle ich natürlich die für mich günstigste Variante. Herr Schäuble bekommt von meinen Gewinnen schon seine 25% plus Soli und Kirchensteuer ab, aber nach fairen Spielregeln, die mich nicht zwingen, mir mein Geld mit Hilfe von Anwälten oder Steuerberatern zurückzuholen. Das ist echt eine absolute Frechheit, die ausschließlich deutsche Kleinanleger benachteiligt...
Die Unterbewertung von Yahoo! ist schon phänomenal. Es gibt doch tatsächlich Leute, die Alibaba für ein Hirngespinnst halten und China für eine unbedeutende Wirtschaftsnation. Die Medien haben hier in den Köpfen vieler Menschen "mit geringer Reichweite" wirklich perfekte Arbeit geleistet! Man sollte sie (die Medienanstalten) zwingen, die Quellen für ihre Berichterstattung 10 Jahre lang aufzubewahren und wenn Alibaba dann in 3 Jahren bei $300 steht, sollte man sie verklagen und Schadenersatz fordern, weil sie zum einen nicht wahrheitsgemäß und zum anderen zu einseitig (und negativ) berichtet haben, weil es gerade "chic" war. Früher haben noch die Bankberater selbst ihre Kunden auf's Glatteis geführt, heute erledigen das die großen Medienanstalten...
Dass das langfrisitig nicht gesund sein kann und auf diese Weise in Deutschland das Aktienvermögen (bzw. "das Kapital") mehr und mehr in den Händen einiger weniger deutscher und ausländischer "Investoren" (Kapitalisten) verbleibt, die auch bei geringem Kursniveau unendlich reich sind und bleiben, ist die logische Konsequenz. Jeder jammert, dass es in Deutschland angeblich keine Aktienkultur gibt, aber andererseits hat das Großkapital überhaupt gar kein Interesse daran, dass sich daran etwas ändert. Man braucht (wie Kostolani es schon sagte) einen langen Atem und ein wenig Gespür für Märkte und Zukunftstrends. Wenn man sich nachhaltig beirren lässt, dann wird man am Ende des Tages bestimmt auch einen guten Schnitt machen und eine ordentliche Verzinsung seines eingesetzten Kapitals erreichen. Dem kurzfrisitgen Wahnsinn sollte man nicht zu viel Bedeutung beimessen...
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