Die Bedingungen der Anleihe hatte ich anders verstanden als sie sich jetzt ergeben haben. Und bei dem Zinssatz wundert es mich nicht, daß die Nachfrage so groß ist. Die Anleger sehen TUI als stabil an, und bekommen dennoch einen guten Zins mit Risikoaufschlag.
Den Zinssatz finde ich nur dann angemessen, wenn damit teurere Darlehen abgelöst werden. Für die Reduzierung der KfW-Kreditlinie trifft das nicht zu, soweit ich weiß. Warum man die mit einem solchen Anleihezins reduzieren möchte, verstehe ich daher nicht wirklich. Zumal die Kreditlinie ja keine echten Schulden sind, da nicht in Anspruch genommen.
De facto bedeutet das, daß sich die Schulden um den Betrag erhöhen, um den die Kreditlinie reduziert wird. Der Rest ist Umschuldung, sinnvoll nur für Darlehen mit höherem Zinssatz.
Es gibt aber noch einen anderen Aspekt: langfristige Verbindlichkeiten wie die Anleihe werden anders bilanziert als kurzfristige Verbindlichkeiten. Werden also unterjährige Darlehen (egal welcher Zinssatz) damit abgelöst, wird die Bilanz verschönert. Ich hoffe, daß das nicht der Grund für die Anleihe war.
Sollte die KfW-Kreditlinie um mehr als 10% der Anleihe reduziert werden, steige ich aus. Wenn schon, sollte man die meiner Meinung nach entweder unverändert lassen oder komplett zurückgeben. |