dpa-AFX: ROUNDUP/Obama trifft Tech-Unternehmen: kranker Apple-Chef dabei
WASHINGTON/NEW YORK (dpa-AFX) - Auf der Suche nach der richtigen
Wirtschaftspolitik holt sich US-Präsident Barack Obama Rat bei den
amerikanischen Technologie-Giganten Apple , Facebook und
Google . Obama werde sich am Donnerstagabend (Ortszeit) mit
Apple-Gründer Steve Jobs, Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg und Google-Chef Eric
Schmidt treffen, berichteten US-Medien.
Auch andere Branchengrößen sollten zu dem Treffen in San
Francisco nahe der High-Tech-Hochburg Silicon Valley dazustoßen. Das Weiße Haus
in Washington bestätigte die Teilnahme des Präsidenten an der 'privaten
Sitzung', wollte aber auf Anfrage keine näheren Angaben über die Teilnehmerliste machen.
'Im Fokus der Diskussion stehen (die Themen) Innovation und
Arbeitsplätze', sagte Regierungssprecher Jay Carney. Die teilnehmenden Manager
wüssten 'viel über den Arbeitsplatzaufbau im Privatsektor'. Obama selbst hatte
in seiner Rede an die Nation im Januar kreative Unternehmen wie Facebook und
Google als Vorbilder für die Zukunft der amerikanischen Wirtschaft angeführt.
Dem Treffen mit Jobs wird auch deshalb viel Beachtung
geschenkt, weil sich der Apple-Manager im Januar aus gesundheitlichen Gründen
für eine unbestimmte Dauer aus dem Tagesgeschäft und damit aus der
Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. In der US-Boulevardpresse tauchten am
Mittwoch und Donnerstag Spekulationen über Jobs' Gesundheitszustand auf. Jobs
hat sowohl eine Krebsbehandlung als auch eine Lebertransplantation hinter sich.
Obama, dem politische Gegner früher eine übermäßige Distanz zum 'Big
Business' vorwarfen und der mehrfach die Finanzwelt attackierte, sucht seit
einigen Monaten den Kontakt zur Wirtschaftselite. Er holte mit Jeff Immelt nicht
nur den Chef des Industrie- und Finanzriesen General Electric
an die Spitze einer wichtigen Wirtschaftskommission, sondern machte mit Bill
Daley auch einen Topmanager von der Großbank JPMorgan zum Stabschef im Weißen Haus.
Beobachter sehen darin den Versuch, mit allen Mitteln Arbeitsplätze
zu schaffen. Denn während der Rezession waren Millionen Jobs weggefallen und die
Unternehmen stellen nur langsam wieder neue Leute ein. Die Frage der
Arbeitsplätze gilt als entscheidend für eine Wiederwahl Obamas im kommenden Jahr.
Jobs, Zuckerberg und Schmidt gehören zu den erfolgreichsten
Unternehmenslenkern der USA. Steve Jobs hatte Apple gegründet, vor dem Untergang
gerettet und wandelte das Unternehmen schließlich von einem Nischenanbieter für
Computer zum wertvollsten Elektronikkonzern der Welt um mit einer
Marktkapitalisierung von aktuell 335 Milliarden Dollar. Das ist drei Mal so
viel, wie Siemens an der Börse wert ist.
Schmidt hatte aus dem Studentenprojekt Google den weltgrößten
Internetkonzern geschmiedet, der nicht nur die beliebte Suchmaschine betreibt,
sondern auch bei den boomenden Smartphones ganz vorne mitspielt. Zuckerberg
baute mit Facebook in nur wenigen Jahren das weltgrößte soziale Netzwerk auf mit
rund 600 Millionen Mitgliedern und einem geschätzten Unternehmenswert von 50
Milliarden Dollar. Die Firmen haben zuletzt kräftig neue Leute
eingestellt./das/mcm/DP/stk
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