Heißes Plastik
Beim Kunststoffspezialisten Balda (WKN 521 510) mehren sich die positiven Nachrichten. Vor allem die Beteiligung an TPK dürfte den Aktionären noch Freude bereiten. Mit einem einstelligen KGV ist der Wert zudem noch günstig.
Noch im November musste sich die Balda AG mit einer Bankfinanzierung vor dem Aus retten. Doch die Rettung des insolvenzgefährdeten Herstellers von Kunststoffbauteilen scheint sich zu lohen. Im ersten Halbjahr 2009 gab es einige positive Entwicklungen, die Hoffnung machen.
Positive Tendenzen
Balda hat erstmals wieder operativ profitabel gewirtschaftet. Der Halbjahresüberschuss konnte von minus 16,8 Millionen Euro 5,2 Millionen Euro gesteigert werden. Zudem konnten die Bad Oeynhausener die Nettoverschuldung erheblich reduzieren. Sie liegt aktuell bei 90 Millionen Euro. Attraktiv ist insbesondere die Beteiligung an TPK (Balda-Anteil: 38 Prozent). TPK sorgte im ersten Halbjahr für einen Ergebnisbeitrag von 5,2 Millionen Euro. SES Research rechnet damit, dass es auf Ganzjahressicht elf Millionen Euro werden, was einem Ergebnis von TPK in Höhe von 29 Millionen Euro im laufenden Jahr entspricht. Ein faires Gewinnvielfaches von 9 zu Grunde gelegt, sieht SES Research einen implizierten Wert von 261 Millionen Euro für TPK. Der Balda-Anteil wäre damit 99 Millionen Euro wert. Auch Balda Medical entwickelt sich positiv. Immerhin konnte der Bereich im ersten Halbjahr ein zwei Millionen Euro erwirtschaften.
Anschlussfinanzierung wichtig
Die Herausforderung im zweiten Halbjahr konzentriert sich insbesondere darauf, einen Anschlussfinanzierung bei den Banken zu erhalten. Die Voraussetzungen dafür sind aufgrund der verbesserten Schuldensituation sowie der werthaltigen Assets TPK und Balda Medical gut. Wichtig wird zudem, die Auslastung des Standortes in Malaysia zu erhöhen, um die Margen weiter nach oben zu hieven. SES Research sieht für das Gesamtjahr einen Umsatz von 108 Millionen Euro. 2010 soll eine Steigerung auf 123 Millionen möglich sein. Beim Gewinn je Aktie schätzen die Analysten 0,09 Euro. 2010 soll sich diese Größe auf 0,22 Euro mehr als verdoppeln.
Günstiger Hotstock
Balda ist angesichts der Verschuldung ein echter Hotstock, bei dem auch ein Totalausfall drohen kann, sofern die Anschlussfinanzierung nicht klappt. Nachdem das alte Management ausgetauscht wurde stehen die Chancen auf eine nachhaltige Trendwende jedoch nicht schlecht. Die Aktie ist mit einem 2009er-KGV von 14 beziehungsweise 2010er-KGV von 6 günstig zu haben. Aus technischer Sicht ist die Marke bei 1,45 Euro interessant. Wird diese durchbrochen, sind zügig Kurse um 2,00 Euro erreichbar. Der Stopp sollte bei 1,04 Euro platziert werden
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Wer satt ist, wird nie einen Hungrigen verstehen.