Donnerstag, 16. April 2015
Antwort auf Schäuble
Tsipras kündigt Einigung bis Ende April an Finanzminister Schäuble sagt, in den nächsten Wochen sei keine Einigung zwischen Griechenland und der übrigen Eurogruppe zu erwarten. Griechenlands Ministerpräsident Tsipras widerspricht: Er rechnet bis Ende April mit einer Lösung.
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Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat sich optimistisch gezeigt, dass seine Regierung bis Ende April eine Einigung mit ihren Gläubigern erzielt werden wird. Erst am Mittwoch hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gesagt, "niemand" erwarte, dass es bis zum nächsten Euro-Finanzministertreffen am 24. April eine Lösung gebe.
Dagegen sagte Tsipras der Nachrichtenagentur Reuters: "Trotz der Kakophonie und unberechenbarer Leaks und Stellungnahmen in den vergangenen Tagen von der anderen Seite, bleibe ich sehr optimistisch, dass es bis zum Ende des Monats eine Einigung gibt." Zur Begründung fügte Tsipras hinzu: "Denn ich weiß, dass Europa gelernt hat, mit seinen Meinungsverschiedenheiten zu leben, seine unterschiedlichen Teile zu kombinieren und weiter zu gehen."
Es habe bemerkenswerte Fortschritte bei Themen wie Steuererhebung und Korruptionsbekämpfung gegeben, so Tsipras. Strittig seien allerdings noch vier Punkte: Arbeitsmarkt, Rentenreform, Mehrwertsteuererhöhungen und Privatisierung.
Schäuble hält Grexit für verkraftbar
In New York hatte Schäuble am Vortag bei einer Veranstaltung in der Columbia University gesagt, beim Treffen der Euro-Finanzminister Ende nächster Woche in Riga sei mit keiner Einigung zu rechnen. Auch in den nächsten Wochen sei wohl keine Verständigung möglich. Ansteckungsgefahren für die anderen Euro-Länder im Zuge der Griechenland-Krise befürchtet Schäuble nicht: "Ich bin ziemlich optimistisch, dass das nicht passiert."
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Griechenland müsse einen Weg finden, "wie es das Vertrauen an den Märkten zurückgewinnen und seine Wettbewerbsfähigkeit stärken kann", sagte Schäuble weiter. Er forderte die griechische Regierung erneut auf, die Zusagen gegenüber den Geldgebern einzuhalten. Im Übrigen habe er Tsipras bei früherer Gelegenheit schon gewarnt, wenn er seinen Wählern eine Erholung ohne ein mit den Geldgebern abgestimmtes Programm verspreche. Dann werde er ein Problem bekommen.
Heute Abend kommt es zu einer Art Fernduell zwischen Schäuble und dem griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis, der sich ebenfalls in den USA aufhält. Beide nehmen am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank an Diskussionsveranstaltungen des Brookings Institute teil - allerdings nacheinander.
Quelle: n-tv.de , hvo/rts/dpa |