Grundsätzlich ist deine Meinung ja nicht falsch. Aber du ignorierst völlig, dass wir nicht in einer sozialistischen Gesellschaft leben wo einfach von oben bestimmt wird was gemacht wird und der Staat kommt direkt für alle Kosten auf. Das magst du dir ja vielleicht wünschen, aber so läuft es halt nicht. In dem Moment wo du dem Bürger sagst, dass er doch bitte dafür selbst zahlen muss, musst du ihm auch zugestehen, dass er rational handelt und das kauft bzw. in das investiert, was für ihn sinnvoll erscheint.
Balkonkraftwerke sind auch so eine Sache. Grundsätzlich nicht unsinnig aber es braucht halt wirklich sehr viel Zeit bis sich sowas armortisiert und das auch nur, wenn der Strompreis auf eine gewisse Höhe steigt bzw. da bleibt. Dann bekommst du aber wieder Probleme mit der Wirtschaft, die halt nicht alles mit einem putzigen Balkonkraftwerk oder meinetwegen Solar allgemein betreiben kann. Denn es gibt einen internationalen Wettbewerb und wenn man nur regionale, also landesweite Insellösungen anstrebt passiert genau das was wir gerade sehen: Andere Länder und insbesondere Autokratien suchen primär ihren eigenen Vorteil und ignorieren langfristige Folgen und wenn man selbst zu stark darauf drängt gesellschaftliche Kosten der Wirtschaft aufzudrücken, die anderen Länder das aber nicht machen, dann bekommst du ein Problem mit der Wettbewerbsfähigkeit. Gleiches gilt für Wasserstoff. Solange Alternativen günstiger sind und die Kostendifferenz nicht durch Subventionen ausgeglichen wird, solange wird ein rational denkender Manager und auch ein rational denkender Mensch sich nicht dafür entscheiden. Wer sich dann trotzdem dafür entscheidet macht das aus ideologischen / emotionalen Gründen. Die Kostenseite kann man nicht einfach ignorieren, nur weil man Klimaneutralität als besonders hehres Ziel sieht, denn der Kuchen, den du verteilen möchtest, ist endlich und es gibt mehr Esser als Kuchenstücke! |