BRAIN FORCE : Viele Synergien untermauern Kurspotential von 30 %Leser des Artikels: 392
Einen EBIT-Zuwachs von gut 50 Prozent bei einer Steigerung des Geschäftsvolumens von 15,2 Prozent - mit diesen guten Zuwächsen konnte die Wiener IT-Holding auf ihrer Erfolgsleiter eine Stufe nach oben klettern. Ab 2007 möchten die Österreicher um gut 45 Prozent pro Jahr wachsen und auch das aktuelle Marktwachstum (5,6 Prozent) soll mit 9 Prozent deutlich übertroffen werden. Wallstreet online hat dem Firmengründer Helmut Fleischmann auf den Zahn gefühlt. Herr Fleischmann, die Präsentation, die Sie anläßlich der kürzlich stattgefundenen Telefonkonferenz vorgelegt haben, unterscheidet sich in ihrer Knappheit von den Firmendarstellungen früherer Jahre. Ist dieser frische Wind auf den Einstieg von Herrn Prof. Kotauczek zurückzuführen?
In der Vergangenheit wurden wir immer wieder mit der Aussage konfrontiert, zu diversifiziert und zu undurchsichtig zu sein. Dem haben wir uns angenommen. Mit der Übernahme der Systeam GmbH sind wir nun verstärkt als Managed Service-Anbieter fokussiert, der zudem ein darauf abgestimmtes Produktportfolio zur Verfügung hat. Damit haben wir unsere Strategie nun klar präzisiert und können vor allem unser enormes Wachstumspotenzial verdeutlichen. Auch können wir uns im Markt und bei den Kunden weitaus besser positionieren und sind auch für Investoren noch attraktiver geworden. Dies zeigt uns die hervorragende Resonanz auf zahlreichen Investoren-Konferenzen und das steigende Handelsvolumen der BRAIN FORCE-Aktie. Prof. Kotauczek, Gründer und CEO von Beko, ist zwar mit seiner großen Erfahrung ein kompetenter Ansprechpartner für uns. Die Entscheidung zur oben genannten Positionierung fiel jedoch schon vor seiner Wahl in den BRAIN FORCE-Aufsichtsrat. In 2006 haben Sie mit der Übernahme der Systeam einen ganz dicken Fisch an Land gezogen. Wie hat sich Systeam in 2006 entwickelt, und wie soll die Firma im laufenden Jahr performen?
Mit der Übernahme von Systeam haben wir unsere Position im Bereich Managed Services extrem ausgebaut, so dass wir jetzt IT-Projekte steuern können, wie sie sonst nur große Marktteilnehmer wie T-Systems oder EDS bewerkstelligen können. Zudem haben wir eine Reihe an viel versprechenden Partnerschaften dazu gewonnen, mit denen wir unser indirektes Vertriebsnetzwerk deutlich ausgebaut haben. Wir haben Systeam zum 30. September 2006 im Konzern konsolidiert (und seit Jahresanfang in BRAIN FORCE Frankfurt umfirmiert), so dass die Umsätze erst für ein Quartal im Konzern wirksam sind. Aufgrund der Kaufpreisallokation auf Firmenkäufe fiel das Ergebnis leicht negativ aus. Ohne diesen Effekt konnte BRAIN FORCE Frankfurt im letzten Quartal trotz Integrationsaufwendungen positiv abschneiden. Für dieses Jahr sehen wir hier durch die vielseitigen Synergieeffekte aus dem gesamten BRAIN FORCE-Portfolio eine deutliche Umsatzsteigerung und einen positiven Ergebniszuwachs. Sie haben im Jahr 2005 in Holland wie auch in Italien Softwarepakete hinzugekauft, die sie in der gesamten Firmengruppe vermarkten können. Wie hat sich dieses Geschäft angelassen, und was können Sie darüber hinaus noch tun? In Holland haben wir 2005 die Firma VAI erworben, die wir mittlerweile in BRAIN FORCE B.V. umfirmiert und integriert haben. Sie verfügt über höchste Kompetenz bei der Migration von Softwarepaketen. Diese Kompetenz ist jetzt vor allem bei der Einführung von Vista und Office 2007 stark gefragt und wird für dieses und nächstes Jahr einer der zentralen Wachstumsbringer im Konzern. BRAIN FORCE Italien ist als Microsoft Gold Certified Partner ebenfalls hervorragend bei der Einführung von Microsoft Dynamics CRM bzw. ERP positioniert. Damit können wir gerade dem Mittelstand optimale Lösungsangebote unterbreiten – sowohl in Italien wie auch in den anderen Ländern. Überdies sind wir Microsoft Gold Certified Partner in Holland wie auch in Deutschland. Bitte beschreiben Sie kurz die Produkteigenschaften des neuen Programms von Net Optics.
Net Optics ist weltweit führender Anbieter für Produkte zur sicheren Zugriffsüberwachung. Damit können Unternehmen eine passive Überwachung ihre Netzwerke gewährleisten. Angesichts der steigenden Hackerangriffe auf Firmennetzwerk ist das ein enormer Wachstumsmarkt. BRAIN FORCE wird dabei den europaweiten Vertriebskanal für Net Optics managen. Für uns ist dies ein hervorragendes Zusatzgeschäft, da wir uns damit einen weiteren Markt für unsere Produkte wie den Net Organizer, eine Lösung zur Dokumentation von Firmennetzwerken, eröffnen und somit weitere Synergieeffekte aus dem BRAIN FORCE Produktportfolio schaffen. Welches Umsatz- und Ertragsvolumen wollen Sie über den indirekten Vertriebsweg im laufenden Jahr realisieren?
Neben der Fortführung von Firmenzukäufen ist der Ausbau unseres Vertriebspartnernetzes einer der wichtigsten Eckpfeiler unserer Expansionsstrategie. Über den indirekten Vertrieb werden wir unsere Produkte in ganz Europa vermarkten. Wir haben dazu im letzten Jahr die notwendigen Vorleistungen erbracht und verfügen jetzt über ein Netzwerk von über 30 Partnern in Gesamteuropa wie beispielsweise mit T-Systems, Atos Origin oder S&T aus Österreich, mit denen wir den osteuropäischen Markt angehen. Für 2007 rechnen wir mit einem Umsatz von rund sechs Millionen Euro alleine aus dem Channel, der in den Folgejahren dann um jeweils 45 Prozent steigen soll. Am Markt ist zwar bekannt, daß Sie eine eigene Abteilung haben, um neue Firmen problemlos zu integrieren, wenn Sie aber jetzt vorhaben, bis 2010 nochmals 100 Millionen Euro zu akquirieren, dann ist dies doch ein „großer Schluck aus der Pulle“. Wie schaffen Sie das?
Wir verfügen aufgrund der Erfahrung aus insgesamt neun Akquisitionen in den letzten Jahren über das notwendige Know-how, selbst größere Übernahmen erfolgreich in den Konzern zu integrieren. So setzen wir nach jeder Übernahme einen Integrationsmanager vor Ort ein, der das neu erworbene Unternehmen in den Konzern rasch eingliedert. Zudem verfügen wir über Barreserven von mehr als 14 Millionen Euro und können kurzfristig auf Fremdmittel von mindestens 10 Millionen Euro zugreifen. Auch ist unser Cashflow hervorragend, so dass hier kontinuierlich zusätzliches Kapital für Zukäufe entsteht. So haben wir beispielsweise bis zum dritten Quartal 2006 einen Cashflow von 3,16 Millionen Euro erzielt und diesen Wert alleine im vierten Quartal – im Vergleich zu den Vorquartalen – noch mal enorm ausbauen können. Im laufenden Geschäftsjahr gehen wir davon aus, den Cashflow auf diesem hohen Niveau halten zu können. Insgesamt ist dies eine solide Basis zur Strukturierung der Finanzierung auch von größeren Übernahmen. Ihre aktuelle Börsenkapitalisierung beträgt 51 Millionen Euro bei einer Nettoliquidität von 11 Millionen Euro Dies ist darauf zurückzuführen, daß noch zuviel Material virulent ist. Haben Sie Erkenntnisse, dass die Firma Beko oder einer der sonstigen größeren Aktionäre ihren Anteil aufgestockt hat?
Das gestiegene Handelsvolumen ist unserer Meinung nach auf die zahlreichen Investoren-Gespräche der letzten Monate zurückzuführen. Von allen Seiten wurde uns signalisiert, dass wir ein interessantes Investment sind und die aktuelle Bewertung der BRAIN FORCE-Aktie äußerst günstig ist. Unserer Erkenntnis nach hat sich kürzlich ein größerer Investor aus Übersee an uns beteiligt, der auch noch weitere Stücke erwerben will. BEKO hält derzeit mehr als fünf Prozent an unserem Unternehmen. Eine Aufstockung der Beteiligung steht aber aus unserer Sicht nicht an. Sie haben im Q4 letzten Jahres ein Rückkaufprogramm bis maximal 1,5 Millionen Aktien angekündigt. Wieviel haben Sie davon bislang realisiert?
Bis 15. Februar haben wir insgesamt 101.400 BRAIN FORCE-Aktien erworben. Wir erachten diesen Schritt als sinnvoll, da wir unsere Aktien als unterbewertet sehen und somit als ein günstiges Investment. Zudem haben wir damit die Möglichkeit, die Aktie als zukünftige Akquisitionswährung einzusetzen. Glauben Sie, daß der Aktienkurs auf Basis von 3,40 Euro immer noch unterbewertet ist?
Unsere aktuelle Bewertung liegt bei einem KGV 2007 (Netto-Cash-bereinigt) von unter zehn. Ziehen wir die Abschreibungen aus den Kaufpreisallokationen (gemäß IFSR 3) zusätzlich ab, liegt das 07er KGV sogar bei etwas über sechs. Damit sind wir im Vergleich zur Konkurrenz tatsächlich unterbewertet. Dies sehen auch unsere Analysten von der HypoVereinsbank, SES Research wie auch von Concord Effekten, die einen fairen Wert der Aktie zwischen 4,20 und 4,80 Euro veranschlagen. Bis dahin haben wir also noch etliches Kurspotenzial. Quelle: newsflash
Autor: Newsflash
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