Die geografische Diversifizierung in der Produktion (also Kulim) ist sicherlich eine richtige Entscheidung. Ein wenig Sorge habe ich, dass dann auch noch weitere (neue) Standorte in den USA oder der EU folgen (müssen). Da sollte mal eine Periode folgen, wo man etwas die bisherigen Investitionskosten abbaut und vielleicht - wenn möglich - ein paar Euros für kommende Investitionen auf der hohen Kante angesammelt hat. Wär zumindest schön.
Rückzug aus China: Egal ob rasch oder langsam, ich würde das nicht für gut finden. Aus folgenden Gründen:
Zweitens natürlich, weil man die Investitionskosten erst mal zurückverdienen sollte. Aber ERSTENS denke ich nach wie vor, dass die gesamte wirtschaftliche Einflusssphäre Chinas (das ist China selbst, aber weit darüber hinaus große Teile des asiatischen Raumes, nun wohl auch auf Jahrzehnte Russland und nicht zuletzt der so ziemlich ganze afrikanische Kontinent) gewaltig ist - mit gewaltig vielen Konsumenten. Und abgesehen von der absoluten Zahl an Konsumenten, ist da auch noch zusätzlich der "Aufholbedarf" an flächendeckender Sättigung mit technologischen Gütern erheblich größer, als in den USA oder der EU. DIESE Wirtschaftsräume werden wohl verstärkt von China beliefert werden - und da meine ich Produkte "made in China".
Technologieführerschaft: Naja, klar sind die USA voran. Aber ich möchte meinen, dass es naiv wäre zu glauben, chinesische oder russische (oder indische) Entwickler wären "technische Analphabeten". Gerade die Rundumschläge der USA beweisen, dass man China mit allen Mitteln (also auch mit Handelsbeschränkungen, der einstmals so für den freien Welthandel eintretenden Nation) auf Distanz halten möchte - weil es ohne dem offensichtlich keinen Abstand mehr gäbe.....
Abschließend: Chinesische Unternehmer sind zwischenzeitlich in allen möglichen westlichen Unternehmen investiert. Wie will man die da wieder rausbekommen ? China steht mit beiden Beinen in der westlichen Wirtschaft - und haben sich dabei in vielen Bereichen nicht anders "kollegial" verhalten, als die Amerikaner im letzten Jahrhundert gegenüber Europa beispielsweise. Heißt für einen "neutralen Wirtschafts-Össterreicher" wir haben nun nicchtnur einen großen Bruder in den USA, sondern auch eine große Schwester in China (und gendermäßig umgekehrt....)
Mein Fazit: Ein Rückzug aus China wäre, glaube ich, nicht gut. Es ist das richtige Standbein im richtigen Land. Malaysien als zweites Standbein ist ebenfalls vernünftig. Und vermutlich wird auch das europäische / USA Beinchen wachsen müssen. Eine grenzwertig kritische Situation für AT&S - aber wenn das gut geht, ein großer Sprung in eine Zukunft, wo man in "beiden Welten" und somit am ganzen Weltmarkt gut aufgestellt ist. NICHT GUT gut für Dividenden - aber gut für das Unternehmen und die Dividenden meiner Urur-Enkelkinder (unseres einstweilen noch kinderlosen Kindes) .... Bleibt die Frage, ob ich mich freuen oder weinen soll.... |