12.02.2004
4investors.de
Nach Ansicht der Experten von "4investors.de" haben die Aktionäre der Plambeck-Aktie (ISIN DE0006910326/ WKN 691032) das Gröbste hinter sich.
Das niedrige Zinsniveau würden derzeit viele Aktiengesellschaften nutzen, um sich mit Hilfe einer Wandelanleihe frisches Kapital zu holen. So auch Plambeck: Der Cuxhavener Windpark-Projektierer emittiere eine fünfjährige Anleihe mit einem Kupon von 6 Prozent. Ausgegeben werden sollten 9,4 Mio. Anleihen im Nennwert von jeweils 2,50 Euro, so dass Plambeck mit frischem Kapital von rund 23,5 Mio. Euro rechnen könne. Die Mittel sollten zur Finanzierung des operativen Onshore- und Offshore-Geschäftes im Inland und Frankreich verwendet werden.
Die Anleihe im Nennwert von 2,50 Euro berechtige zum Bezug einer jungen Aktien aus dem genehmigten Kapital. Erstmalig sei eine Wandlung nach der Hauptversammlung 2005 möglich. Der Wandlungspreis liege mit 2,50 Euro nur unwesentlich über dem aktuellen, in den Vormonaten stark gefallenen Börsenkurs je Aktie, so dass Wandlungen sehr wahrscheinlich seien und im Falle der vollständigen Wandlung aller ausgegebenen Anleihen- das Grundkapital um rund 50 Prozent steigen würde.
Die Konditionen der Anleihe seien für Zeichner attraktiv. Plambeck selbst beziffere den Buchwert der eigenen Aktie laut Aussage auf der Homepage des Unternehmens mit 4,72 Euro - fast 90 Prozent über dem Wandlungspreis. Angesichts der Wandlungsbedingungen wäre eine massive Verwässerung des Buchwertes je Aktie für den Altaktionär kaum zu vermeiden, was nach Meinung der Experten quasi eine Art "Zeichnungszwang" darstelle. Den Altaktionären werde die Anleihe im Verhältnis 2:1 zum Bezug angeboten. Die Zeichnungsfrist laufe vom 23.2. bis 8.3.
Nutznießer des Angebotes dürften diejenigen sein, die sich über die Wandelanleihe erstmalig oder zusätzliche, überproportional zu ihrem jetzigen prozentualen Anteil Aktienbestände an Plambeck sichern könnten, die über die Börse angesichts des engen Marktes kaum zu erwerben wären. Selbst unter Berücksichtigung des kompletten Verwässerungseffektes aus der Kapitalerhöhung erhielten die Neuzeichner Aktien, die mit einem eklatanten Abschlag zum Buchwert bewertet seien.
Schlecht aus dem Deal gingen also die Altaktionäre heraus, die die Anleihe nicht zeichnen würden: Sie müssten erneut mit einer massiven Verwässerung ihres Anteils an den Buchwerten der Plambeck Neue Energien AG leben. Zur Vertrauensbildung nach dem SSP-Deal trage die Wandelanleihe aus Sicht der Experten nur bedingt bei. Allerdings stünden auf der Gegenseite positive Effekte im Bereich Liquidität.
Da eine Wandelanleihe zu erwarten war, ändert sich an der Einschätzung der Experten von "4investors.de" an der Plambeck-Aktie nichts. Das Gröbste liege hinter den Aktionären, 2004 sollte besser werden.
|