Peking 28.12.2010 (
www.emfis.com) Das China seine Hand auf die für die High- Tech- Industrie wichtige Seltenen Erden hält, ist hinlänglich bekannt, auch das es für das kommende Jahr erhebliche Kontrollmaßnahmen und Besteuerungen geben wird. Immerhin produziert China etwa 30 Prozent der globalen Reserven an Seltenen Erden und beherbergt etwa 97 Prozent des globalen Angebots.
Jetzt kommt eine neue Aufregung in den westlichen Industriestaaten hinzu und das ist eine Installierung eines zentralen Kontrollorganes in China.
Die neu entstehende Organisation soll zukünftig die Preisverhandlungen und den Export der seltenen Erden koordinieren, so Wang Caifeng, ehemalige Mitarbeiterin im Industrieministerium und Beauftrage zur Gründung des neuen Verbandes. In diesem Verband sollen sich bereits 93 Unternehmen dieser Branche befinden.
Nach Aussagen des Präsidenten der Handelskammer für den Im- und Export von Seltenen Erden, Xu Xu, wird das neue Organ Kontrollmaßnahmen über den Abbau, die Verarbeitung und den Export von Seltenen Erden übernehmen.
Das chinesische Handelsministerium hat inzwischen mitgeteilt, dass das erste Exportvolumen seltener Erden im kommenden Jahr bei 4.446 Tonnen liegen wird. Das wäre ein Rückgang um 11,4 Prozent. Insgesamt stehen etwa 14.500 Tonnen zur Auslieferung für 2011 an.
Bereits in diesem Jahr war die Exportquote auf 60 Prozent des Niveaus von 2009 gesenkt worden.
Laut Xu Xu soll mit den Kontrollfunktionen ein übermäßiger Abbau verhindern werden. Dieser führt derzeit zu dramatischen Umweltbelastungen und einem schnellen Absinken der Ressourcen. Somit habe man sich zu einem Zurückfahren des Abbau- und Exportvolumens entschieden.
Das chinesische Finanzministerium hatte bereits vor etwa 14 Tagen eine höhere Besteuerung angekündigt, um damit unter anderem die eigene Umwelt und Ressourcen besser schützen. Welche der 17 Mineralien konkret höher besteuert werden sollen, dass ließ das Ministerium noch offen. Diese Festlegung wird das entstehende Kontrollorgan übernehmen. Derzeit werden auf die Mineralien zwischen 15 und 20 Prozent Steuern erhoben.
Zhou Shijian von der Expertenkommission des Handelsministeriums weist derweil Vorwürfe importierender Länder bezüglich der anstehenden Neuregelungen zurück. Viele von diesen besitzen selbst Seltene Erden, scheuen aber den Abbau wegen der hohen Umweltrisiken. Sie könnten selbst Verantwortung für die Weltweite Nachfrage übernehmen, so Zhou.
Inzwischen wurden von Seiten der Regierung höhere Umweltstandards für die Produzenten und Exporteure festgelegt unter Androhung der sofortigen Schließung bei Nichteinhaltung der Standards.