Zitat Lumpensammler::Wie man das macht, ist entscheidend. Du und der Fill z.B. geht nach euren Erfahrungen und eurem Gefühl vor, um die Gefahr einzuschätzen und die Abstellmaßnahmen zu beurteilen. Das Gefühl wird im Wesentlichen von dem bestimmt, wie wir ticken (genetisch und aufgrund langer Erfahrungen) und was wir spezifisch zu einem Thema erfahren.
Aufgrund von was soll die Politik denn handeln und das Individuum urteilen? Wunschdenken? Hoffnung? Träumen?
Zitat: Wenn man die Daten jedoch analysiert, passiert hier nicht allzu viel. Auch nicht in der Schweiz übrigens, die ja noch relativ liberal ist.
Museen, Kinos und Restaurants wurden erst am 22. Dez schweizweit geschlossen, bis auf die Hotelrestaurants für deren Gäste und offene Verkaufstheken oder takeaway und Heimlieferung. Die Läden für nicht alltägliches am 18 Januar. In Kantonen mit hohen Zahlen schon wesentlich früher und es galten schon ansteigende Sicherheitsmassnahmen überall, begrenzte Öffnungszeiten, Zahl von Gästen und Kunden usw. (Die Schulen für untere Stufen sind offen)
Im November, als noch vieles "normal" lief, war der 7 Tage Mittelwert Neuinfektionen, nach steilem Anstieg, bei über 8800, pro Tag, der Winter erst am Anfang, die Intensivplätze schmolzen wie der letzte Schnee an der Sonne, Kantone mit prekären Situationen reagierten darauf im Nov. der Bund auch mit strengeren Regeln, am 22 Dez war der Schnitt dann bei über 4100, jetzt bei etwa 1700, trotz verstärktem Testen auch und es gibt wieder Intensivplätze, das Resultat von was mag das nur sein? Zufall, Wunder? Oder haben die Massnahmen gewirkt?. Wo würde man stehen ohne sie? Wenn nur schon die positiv getesteten 8800 alle auch weitere ansteckten bevor sie getestet wurden, bei 50'000 pro Tag oder mehr? Und was wären die Folgen für die Spitäler und die Pflegeheime usw...? Und was würden die Nachbarländer, die EU machen? Sanktionen?
Die wählerstärkste Partei, die aber keine Mehrheit hat, welche auch an der Regierung beteiligt ist mit zwei (von 7) Bundesräten (Ministern), fordert nun die sofortige Öffnung der Restaurants und Läden, doch gleichzeitig steigen die Zahlen nun etwas an, auch vermehrt durch die ansteckenderen Mutationen. Es ist also ein ständiges Hin und Her in der Politik hier, wenn man jemandem von Aussen erklären will, wie die Schweiz funktioniert, dann entsteht schnell der Eindruck, es müsse das nackte Chaos herrschen, denn auch jeder Kanton hat eine eigene Verfassung und Regierung, lassen sich oft gar nicht gerne von Bern dreinreden, alles kann auch durch Referenden und Initiativen neue Richtungen annehmen und manchmal herrscht so was wie ein Chaos, bei den Massnahmen war es ein Flickenteppich erst und jetzt auch bei den Impfungen. Trotzdem ist doch das Ganze ziemlich stabil längerfristig gesehen, ohne starke Hand die lenkt.
Vielleicht hat Lumpensammler schon zum Teil Recht und die Verhältnismässigkeit der Massnahmen ist teils fragwürdig, auch grausam manchmal, es gibt echte Probleme, nicht nur der Tod ist eines, doch ist das auch eine Spekulation, man kennt das Resultat nicht wirklich, wenn man nix oder viel weniger getan hätte. Es basiert nur auf Annahmen und Vergleichen mit anderen Voraussetzungen. Man könnte ja auch Portugal nehmen als Beispiel, anstatt immer Schweden, die waren auch recht liberal, jetzt nicht mehr. |