AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

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neuester Beitrag: 19.08.24 19:21
eröffnet am: 28.03.20 07:27 von: cicero33 Anzahl Beiträge: 4777
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10.06.22 03:28

816 Postings, 1371 Tage DividendiusDörflinger Zukäufe und Threadziel

Bin sicher, Hr. Dörflinger (und Androsch) sind von AT&S ebenso überzeugt, wie die überwiegende Zahl der Teilnehmer in diesem Forum - mich eingeschlossen. Dafür spricht nicht nur der Ausbau der Kapazitäten von AT&S sondern auch die Gewissheit, dass die Digitalisierung der Welt (fast) kein Ende hat und derzeit massiv ist. Energiekrise, samt Umstieg auf nachhaltige Energieerzeugung werden Computernotwendigkeiten (und das mit immer besseren Kapazitäten und Geschwindigkeiten) nach sich ziehen - und auf längere Sicht für excellente Absätze bei AT&S sorgen. Dauert ja auch nicht mehr lange, dann sind in den Autos Verbrennungsmotoren, zumindest in Europa, verboten. Und hier fahren ja doch so einige mit dem KFZ....

Wenn das Management zukauft, dann ist das natürlich ein weiterer Wegweiser. Ich seh's halt ein wenig durch eine andere Brille:
Eine Verfünffachung des Kurses mag  im Hinblick auf die künftige Wirtschaftsleistung von AT&S gerechtfertigt sein. Allerdings wird AT&S - ich möchte sagen "traditionell" - nicht unbedingt fair bewertet. Als Cicero mit seinem neuen Tread das Kursziel von € 80.-- ausgab, da war weder von Kulim eine Rede, noch davon, dass die Werke in China trotz Pandemie wesentlich rascher produktiver werden, als geplant. Auch von Umsätzen in der Gegend von 3 Mrd und mehr, war keine Rede. Dennoch ließ sich - so wie Cicero das auch präsentiert hat - ein Kurs von € 80.-- argumentieren. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten haben sich seitdem MASSIV erhöht. Wie sich auch die effektiven Ergebnisse enorm gebessert haben. Das "historische" Kursziel von € 80.-- wurde aber trotz der wesentlichen Verbesserungen noch nichteinmal angekratzt.....  Ich glaub' schon daran, dass der Kurs in den nächsten 4 Jahren steigen wird. Dass es ein fairer Kurs wird, das glaub ich aber nicht, dann wär's jetzt schon fairer.....

Nun zu meiner Brille: Ich glaub auch nicht, dass Hr. Dörflinger aktuell 30.000 Stk. dazukauft, um sie nach Kursgewinnen wieder abzustoßen (wäre sowieso kein gutes Signal). Ich möchte gerne glauben, dass er die ahnende Erwartung hat, dass in ein paar jahren für jedes Stück eine recht ansprechende Dividende herausschaut. Selbst wenn ich ganz pessimistisch rechne, und ein EPS von € 9.-- ansetze (Cicero meint, dass das auch € 11.-- ausmachen könnte - soferne nicht neue Werke gebaut werden, von denen wir noch nichts wissen) und weiters annehme, dass rund 32 % davon als Dividende ausgeschüttet werden, dann macht das (ausgehend vom HEUTIGEN Kurs, den Hr. Dörflinger kauft) in wenigen Jahren eine Rendite von 5,5 % aus. Tendenz nach noch weiter oben - und zwar ganz gleich, wo dann der Kurs steht. Erreichen wir ein EPS von € 11, dann nähert sich die Rendite sogar der 7 % "Verzinsung" an.

Persönlich würd ich mich freuen, wenn Hr. Dörflinger so denkt - und darum kauft :o)  

10.06.22 10:39

665 Postings, 3555 Tage McFarlane@Dividendius

Ich glaube, daß du immer schon ein gewisser Bedenkenträger warst (was natürlich nicht schlimm ist), z.B. bzgl. Kulim "mir macht das Angst" (inzwischen stellt kein Mensch diese strat. Investition in Frage) oder deine Vermutung, wenn  die vergleichbaren Tech-Werte abstürzen, wird AT&S den Sturz mitmachen. Genau das Gegenteil ist passiert, z.B. ist NanYa von 560 im März auf jetzt 370 gefallen, während AT&S von 40 auf 57 gestiegen ist.
"Daß es ein fairer Kurs wird, das glaub ich aber nicht, dann wär's jetzt schon fairer..."
Nur weil er heute nicht fair ist, heißt es aber doch nicht, daß er nicht in ein paar Jahren fairer ist, ja es ist doch nicht einmal sehr unwahrscheinlich, daß AT&S dann sogar höher als die Wettbewerber bewertet wird: AT&S ist dann in der Wahrnehmung und im Ansehen eine andere Firma als heute: Größtes Vertrauen in Erreichung der operativen Ziele, Ausbau der Technologieführerschaft, Kundenstamm ist das WHO is WHO der Halbleiterwelt, weitere Prozessoptimierung etc. (s. GB). Wenn die" Waveguides" (auch an prominenter Stelle im GB erwähnt) für 6G und darüber hinaus das halten, was sie versprechen, ist allein von dieser Seite eine höhere Bewertung zu erwarten.
 

10.06.22 15:01
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816 Postings, 1371 Tage Dividendius@McFarlane

Ja, ich bin gelegentlich eher vorsichtig. Wenn man von Anfang an bei AT&S dabei ist, wie ich, dann hat man hier schon einige Kursrutsche Richtung € 10 und weit darunter erlebt, die in der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens NICHT begründet waren. Zuletzt 2020 wg. Covidpandemie, aber auch 2017, 2012, 2008 oder nach 2001. Was hätte der Terroranschlag in N.Y. oder die Eurokrise 2008/09 oder Fukushima mit den Aussichten von AT&S zu tun gehabt ? AT&S fiel - und zwar leider kräftig - weil die Börsen generell panisch waren.

Sollten die schon erhitzten Kuse der Techbranche generell fallen, hab ich wohl die Erwartung, dass das auch bei AT&S geschieht. Warum sollte es anders sein, als nach dem Platzen der dotcom Blase 2000/2001.

Kulim ist ein gerne gesehenes Projekt. Meine Einwände - auch in der Vergangenheit - gehen in die Richtung, dass hier auch ein kräftiger Finanzbedarf besteht. AT&S hat das nicht am Sparbuch und noch nicht China ausfinanziert. Auch in diesem Forum gibt es Meinungen, man solle weniger Dividenden ausschütten, solange eine derartig hohe Verschuldung ansteht. Bloß: wenn die Dividende sparsam ist und der Kurs nicht fair, dann macht ein Investment wenig Freude.

Auch wenn das Kulim Engagement allseits begrüßt wird, es wird nicht das letzte neue Projekt sein. Und was ich dazu angemerkt hätte ist:

Ciceros Kursziel war noch lange VOR Kulim nach seiner Darlegung sicherlich nachvollziehbar und fair. Nun kommt Kulim dazu und eine wesentlich frühere und höhere Auslastung der Werke in China. € 200 und mehr wären angemessen - und doch sind wir noch nicht mal in der Nähe der "vorkulinschen" € 80.-

Was bleibt, ist die Dividende. Die ist heuer sehr erfreulich. Ob das in den nächsten Jahren, wenn die Finanzierungskosten steigen, so bleibt, das wird sich zeigen - meiner zurückhaltenden Natur folgend, würde ich da eher auf 2024/25 setzen. Es sei denn, AT&S baut weiter. Dann bleibt nur die Hoffnung, dass es keine Börsenkrisen gibt - damit AT&S das erhält, was dem hervorragenden Unternehmen samt Management eigentlich zustünde: höhere Kurse.  

11.06.22 04:26
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2024 Postings, 3140 Tage cicero33Unterschied zu früheren Krisen

#Dividendius

Ich sehe den großen Unterschied zu vergangenen massiven Kursrücksetzern darin begründet, dass das Geschäft mit den Substraten in keiner Weise in Gefahr zu sein scheint. Die beiden Großkunden Intel und AMD werden alles abnehmen, was AT&S produzieren kann - und das über Jahre hinaus.
In den von Dir genannten Jahren, wo es zu den massiven Kursrückgängen kam, war die unternehmerische Situation  teilweise sehr angespannt bzw. war AT&S sogar existenziell bedroht - wenn man an die Situation in 2008/09 zurück denkt.
Börse tendiert dazu über zu reagieren. Wenn man Risiken nicht einschätzen kann - dann verkauft man vorsorglich - so war es bei Corona. Wer hätte Anfang 2020 - in den ersten Tagen der Krise - gedacht, dass die Pandemie sogar ein massiver Beschleuniger für die IT-Industrie wird?
Die heutigen Investoren in der Aktie scheinen zu verstehen, dass das Geschäft von AT&S stabil bleibt bzw. parallel mit dem Aufbau der Werke weiter wächst. Sie unterscheiden ganz offensichtlich zwischen anderen Werten der Industrie wo die Risiken größer sind oder die Bewertung zuvor einfach zu hoch war.
Ich denke es wäre in einer solchen allgemein schlechten Börsenverfassung vermessen zu denken, dass die Aktie sich den unternehmerischen Entwicklungen entsprechend verhält. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden, dass sie nicht vom Sog mit nach unten gerissen wird.
Für mich ist die Entwicklung des Unternehmens viel wichtiger - der Kurs kommt dann später ganz von selbst.
 

11.06.22 04:53
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2024 Postings, 3140 Tage cicero33Kurserwartungen bis Ende GJ 2022/23

Welche Zahlen sind mit Jahresende zu erwarten und welche Kurse lassen diese zu:

Auf Basis der Erwartungen des Unternehmens kann man von folgenden Zahlen ausgehen:

Umsatz: 2 Mrd
EBITDA: 500 Mio (Marge 25%)
EBIT:  215 Mio (Marge 9,3 %)
Konzernergebnis: 152 Mio
Gewinn/Aktie: 3,5

Beim aktuellen Kurs bzw. dem daraus resultierenden Marktwert von 2 Mrd Euro ergibt sich ein EBITDA-Multiple von 4 und ein KGV von knapp 15.

Wie uns die Vergangenheit gelehrt hat, sind die unternehmenseigenen Prognosen immer sehr konservativ gehalten. Insbesondere beim Umsatz sehe ich einigen Spielraum nach oben. Wir könnten also durchaus auf einen Gewinn/Aktie von 4 Euro kommen, was das KGV auf 13 drücken würde.
Angesichts der weiteren Wachstumsaussichten, der technologischen Expertise, den Tier1 - Kunden sowie der Unterbewertung gegenüber der Peer-Group müsste ein KGV von 20 und ein EBITDA-Multiple von 8 gerechtfertigt sein. Ich rechne daher bis Ende des Geschäftsjahres mit einem Kurs von 80 Euro.
Mögliche weitere Trigger für die Aktie könnten im Verlauf des Jahres die Ankündigung eines weiteren Werksneubau`s bzw. eine Erhöhung der Mittelfristguidance sein.
 

12.06.22 23:28

816 Postings, 1371 Tage DividendiusFrühere Krisen

Was Dir Recht gibt, Cicero, könnte der Umstand sein, dass AT&S mit der Russland / Ukraine Krise im Feb. erstmals nicht nach unten gerissen wurde. Möge es so bleiben.  

16.06.22 17:04

2024 Postings, 3140 Tage cicero33Hohes Tagesminus

Nachrichtenlos um 12 % im Minus heute. Eine allgemein schwache Börsenphase, Charttechnik und das austesten des unteren Bereiches der Trading-Ranche dürften für das heutige fette Minus gesorgt haben.
Der Börsenwert sinkt damit auf 1,75 Mrd Euro.
Bei Umsatzerwartungen von 2 Mrd (GJ 2022/23) sinkt das KUV damit deutlich unter 1 und das EBITDA-Multiple geht auf 3,5.
Verändern sich die Geschäftsaussichten nicht, wird sich die Aktie wohl wieder deutlich erholen müssen.
 

16.06.22 20:57

2 Postings, 796 Tage Maxl 08Lecker

Hachja, vor einigen Jahren in meinem jugendlichen Leichtsinn verkauft. Heute in die Watchlist geschaut und es fing gleich an in den Fingern zu jucken....  

16.06.22 21:09

816 Postings, 1371 Tage DividendiusZinsensorgen an den Börsen

Aktuell geht an den Börsen so ziemlich alles runter. Schwer zu sagen, ob es an den Zinserhöhungen der FED bzw EZB liegt oder an den generell hohen Inflationsraten und Energiekosten, welche den privaten Konsum einbremsen, die div. Produktionskosten verteuern und die Staaten wg Entlastungspakete in höhere Defizite treiben, für die dann auch höhere Zinsen anfallen werden, wenn Staatsanleihen im Kurs steigen.

Dem kann sich auch eine AT&S nicht entziehen. Wobei hier möglicher Weise auch Sorgen kommen, wie langfristig die Verschuldung bzgl. Zinsen abgedeckt ist. Gut, dass Kulim nicht nur mit neuen Schulden gebaut wird, sondern (auch) mit Zahlungen der Kunden.

Ich denke, die Finanzwelt wird sich erst beruhigen müssen. Ein Ende des Krieges in der Ukraine samt sanften Rückfahren der Sanktionen, die dem Westen ja auch nicht gut tun, wird hier sicherlich einen kräftigen positiven Schub geben. Bleibt nur zu hoffen, dass das spätestens im Herbst geschehen wird....

Die Digitalisierung wird nicht stoppen. Also sollte es auch keinen Grund für allzu starke Einbrüche bei den erwarteten Umsätzen von AT&S geben. Das wird am Ende auch den Kurs wieder kräftigen.  

16.06.22 21:45

816 Postings, 1371 Tage DividendiusGeschäftsentwicklungsnachtrag

...... und wenn's stimmt, was Hr Androsch vor einiger Zeit gesagt hat, dass AT&S 5x soviel verkaufen könnte als produziert werden kann, dann wäre es bei allfälligen Nachfragerückgängen ev  nur noch 2,5 x soviel. Ist immer noch 100 % Auslastung was für entsprechenden Gewinn sorgen müsste.

Indem AT&S den Engpass nicht dafür ausnützte, die  Kunden sehr viel mehr zahlen zu lassen, müsste das nun umgekehrt bei AT&S für Preisstabilität sorgen. Bleibt einzig die Frage nach der Produktionsverteuerung wegen gestiegener Energiekosten. Das allerdings dürfte in China weniger extrem sein, als bei uns, weil da die Abhängigkeiten andere sind.

Sollte der Kurs (weiter) fallen, was natürlich nicht glücklich wäre, so steigt damit die Dividendenrendite entsprechend. Und das macht AT&S dann eben von einer (bisher weniger im Fokus gestandenen) Seite attraktiver !

 

17.06.22 14:26

1691 Postings, 5458 Tage HandbuchEnergiekosten

In Kulim sollten die eigentlich auch kein Thema sein, da man dort ja die Energie von einer PV-Anlage bezieht (wenn ich mich recht entsinne). Da ist zumindest tagsüber, wenn die Sonne scheint, der Strompreis für die nächsten Jahre fix. Falls man für die Nacht sogar mit einem Batteriespeicher vorgesorgt hat, dann wäre auch dieser Teil vom Tisch. Ansonsten sollte wegen die nötigen Klimatisierung der Strompreis dort unten nachts sicher günstiger sein als tags.  

18.06.22 09:01

2024 Postings, 3140 Tage cicero33Schwierige Phase

Die Angst vor einer Rezession sitzt den Börsianern  im Nacken.
Trotz der ausgezeichneten Geschäftslage und des geringen Risikos, dass sich daran etwas ändert, wird AT&S - und nun auch der Mitbewerb - mit den Börsen nach unten gerissen. Bei Unimicron gab es einen 20% Wochenverlust.
Ich denke nicht, dass die zuletzt starken Verluste mit Ängsten über Auftragsverluste zu tun haben.

Die Märkte waren überbewertet - es war also voraussehbar, dass es zu einem deutlichen Rückgang kommen musste - nur der Zeitpunkt war unklar. Die Rezessionsängste bilden nun die Basis für den Kursverfall- und ich denke, dass hier nicht das Ende gefunden ist.

Ich hatte mich zuletzt noch darüber gefreut, dass sich AT&S diesem Abwärtstrend entziehen kann. Klar ist aber auch, dass es keine Garantie dafür gibt. Ein weiteres Absinken der Kurse ist auch bei AT&S möglich - auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Unternehmen unverändert bleiben.

Der Tageskommentar von Markus Koch beinhaltet aber auch ein paar positive Szenarien.

https://www.handelsblatt.com/video/live/...eberverkauft/28434522.html

Der einzige Mist auf dem nichts wächst - ist der Pessimist und so nehme ich für mich mit, dass es vielleicht bald zu Verhandlungen mit Russland kommt. Ein Kriegsende könnte auch die Energiepreise stabilisieren und damit dem Inflationsdruck entgegen wirken.
 

18.06.22 10:22

665 Postings, 3555 Tage McFarlaneBewertung

Inzwischen ist auch die jahrelange Unterbewertung von AT&S gegenüber dem Wettbewerb nicht mehr vorhanden (auch durch die starken Kursverluste bei Unimicron und NanYa). So hat z.B. Unimicron ein 2022er KGV von nur 9 und ein niedriges 5faches Ebitda, im letzten Jahr waren das immerhin noch 10-15x.
Vielleicht erkennt der Markt langsam das stärkere Wachstum und die besseren Produkte von AT&S?!
Herr Gerstenmayer sprach ja noch vor kurzem von "branchenüblichen Multiples von 8-10x Ebitda", von denen man inzwischen aber meilenweit entfernt ist. Mir scheint dies langsam eine Übertreibung nach unten zu sein, wann aber wieder deutlich höhere Multiples gezahlt werden, ist im Moment nicht absehbar.
 

18.06.22 16:08

2024 Postings, 3140 Tage cicero33Chartvergleich

Hier ist der 5-Jahreschart im Vergleich. Nan Ya ist violett, Unimicron ist das blau in der Mitte und AT&S das blau ganz unten.

Schön zu sehen ist, dass die beiden Taiwanesen viel steiler nach oben geschossen sind. Nun scheinen sich die Bewertungen wieder anzunähern bzw. lösen sich die höheren Bewertungen der Asiaten wieder auf.
Nachdem es diese Überbewertung bei AT&S nie gab, sollte hier auch nicht so die Gefahr eines weiteren massiven Kursrückgangs vorhanden sein.
 
Angehängte Grafik:
chart.jpg (verkleinert auf 30%) vergrößern
chart.jpg

18.06.22 22:54

816 Postings, 1371 Tage DividendiusKursverfall und Trost

Also dazu meine ich, was ich immer schon meinte: das eine ist der Kurs, das andere die Dividende. Die wird heuer und noch mehr 2026 erfreulich sein, ganz gleich, wo sich der Kurs befindet. Denn es ist kaum zu erwarten, dass sich angesichts des Mangels an AT&S Produkten, nun ein sehr starker Rückgang im Gewinn ergibt. Und das bleibt ja doch eine Messgröße für die Dividende.

Ende des Russland Krieges als Hoffnung ? Nun ja, das sollte sicherlich die Märkte beschwichtigen. Allerdings liegen die Probleme ja nicht ausschließlich am Energiesektor. Die Sanktionen des Westens treffen Russland - aber auch die Wirtschaft des Westens selbst. Und da ja nicht zu erwarten ist, dass Putin sich bei einem Friedensschluss "mit nichts" zufrieden gäbe und einfach so von dannen zieht, würden die Sanktionen weiterbestehen - auch, wenn in der Ukraine nicht mehr gekämpft wird.

Wirklich interessant wirds erst, wenn Putin in Pension geht (oder gegangen wird) und ev  gar jemand wie Nawalny in die Nähe der Macht kommt. Dann kann der Westen der jungen Demokratie Russland "helfen".

Bis dahin wird AT&S weiter seine Produkte verkaufen - und zumindest das EPS und in der Folge die Dividende klettern lassen. Der Kurs wird dann schon nachkommen.  

18.06.22 23:18

816 Postings, 1371 Tage DividendiusZu zukünftigen Absetzmärkten

Der Welt stehen gewaltige Digitalisierungsprojekte bevor, weil schon alleine am Energiesektor Berge zu überwinden sind - und zwar nicht wegen Russland, sondern wegen des Klimas. Das betrifft zunächst den Verkehr (z.B E-Autos bis zur Schiffahrt). Aber auch die künftige Energiegewinnung bis hin zu jeder Energieverbrauchsquelle in jedem einzelnen Haushalt. Kann sich irgendwer vorstellen, dass das ohne (erheblich leistungsfähigere) Computer geht ?

Und aktuelle Rezessionsbefürchtung. Ich denke, dass die Zahl der Handys und Laptops nicht schrumpfen wird. Wir werden (siehe oben) noch leistungsfähigere Geräte brauchen und allenfalls kauft man ein neues Handy ein Jahr später. (In meinem Fall alle 11 Jahre, statt nach 10).

Ich denke also, dass die AT&S Absatzmärkte auch in Zukunft mehr als intakt und gewinnversprechend sind. Der Kurs fällt nicht, weil AT&S Ungemach droht, sondern weil grad eine gewisse "Korrektur" der Börsenwelt abläuft. Wie in vielen Krisenjahren. AT&S ist da immer mitgegangen. Über die wirtschaftliche Qualität des Unternehmens sagt das nichts. Also ist die "Gewinnfähigkeit" davon unberührt.  

19.06.22 23:05
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381 Postings, 1522 Tage hzenger2020Bewertung

Hier spielt natürlich auch der Zins eine zentrale Rolle. AT&S ist ein Unternehmen mit großem Kapitalbedarf und einem überdurchschnittlich hohen Verschuldungsgrad. Das ist natürlich für den Aktienkurs nicht hilfreich, wenn die Zinsen steigen. Daher rappelt es jetzt halt gerade etwas (wie bei anderen kapitalintensiven Wachstumsunternehmen mit hohen Schulden auch).

AT&S hat ein recht aggressives Ziel für den Verschuldungsgrad (Net-Debt/EBITDA von bis zu 3). Das wäre für eine normale Industrie-Aktie bereits sehr wagemutig -- normal wären hier eher Werte von 1 bis maximal 2. In der kapitalintensiven Halbleiterbranche ist es besonders unüblich so hoch verschuldet zu sein. Hier wird aus Gründen der Vorsicht von vielen Playern prinzipiell nur mit positivem Net Cash operiert. In 2022/23 wird man die Verschuldung noch weiter ausweiten. Hinzu kommt, dass der bilanziell ausgewiesene Verschuldungsgrad bei AT&S aufgrund von Financial Engineering erheblich verzerrt ist. Zum einen hat man Hybrid-Bonds begeben, die zwar nach IFRS als Eigenkapital gewertet werden dürfen, de facto aber schlecht besicherte Anleihen sind. Zudem muss AT&S auch die Anlaufkredite von Intel für Kulim buchhalterisch nicht als Fremdkapital ausweisen. Aber natürlich sieht jeder informierte Investor, dass beides keineswegs Eigenkapital ist, sondern Schulden, die in Zukunft vom Unternehmen zu begleichen sind.

In meinen Augen ist das alles kein allzu großes Problem. Angesichts der hervorragenden Aussichten im IC Substratbereich, der erheblichen Abnahmeverpflichtungen von Intel und dem derzeit sprudelnden operativen Cash Flow sollte man die tatsächliche Verschuldung angemessen schnell zurückfahren können. Selbst wenn wir in eine Rezession rutschen. Ich denke, dass insbesondere der Datacenter-Bereich, den AT&S aus Kulim und Chongqing bedient, strukturell weiter wächst und nur zu einem Teil konjunkturell beeinflusst wird. Es ist daher gut nachvollziehbar, dass AT&S sich so aggresiv verschuldet, um die einmalige Business-Opportunität in Kulim wahrnehmen zu können. Es ist andererseits aber auch klar, dass die Aktie in so einem "risk off"-Panikmodus mit steigenden Zinsen kurzfristig leiden kann.

Persönlich betrachte ich die aktuellen Kurse als gute Gelegenheit für potenzielle Käufer, die den vorherigen Anstieg verpasst haben.

Nichts desto trotz: Wie schon zuvor mal hier angemerkt, finde ich es aber auch unvernünftig, in so einem Umfeld eine Dividen zu zahlen -- und jetzt auch noch auf 35 Mio. zu erhöhen. Denn man hat (i) eine bereits sehr hohe Verschuldung, (ii) absehbar steigenden Zinsen, (iii) weiteren starken Kapitalbedarf und (iv) sich abzeichnende Möglichkeiten für weitere Investments (z.B. für einen zweite Stufe in Kulim).

Mir ist zwar auch klar, dass die 35 Mio. nur ein kleiner Teil der Schulden sind. Aber es ist in meinen Augen einfach unangemessen, bei so einem Mammut-Investitionsprogramm Dividenden auch noch zu erhöhen. Es schafft einfach unnötiges Risiko und ist schlechte Finanzpolitik. Aufgabe des CFO ist es, Geld rentierlich und risikobewusst zu vermehren, nicht den Partikularinteressen eines großen Investors nachzukommen.

Wenn man die eigene Aktie wiederholt als stark unterbewertet bezeichnet ("10x EBITDA"), dann sollte man der Logik nach eigene Aktien kaufen und nicht Dividenden zahlen. Wenn man wiederholt die Ausbauinvestitionen als stark profitabel ansieht (">12% ROCE") dann sollte man der Logik nach Kapital operativ investieren und nicht Dividenden zahlen. Und wenn man zusätzlich auch noch stark verschuldet ist und die Zinsen steigen, macht eine Dividende noch weniger Sinn.

AT&S fällt mit dieser aggresiven Kapitalpolitik extrem aus dem Rahmen in der Industrie. Dass sie eine höhere Risikobereitschaft haben als Mitbewerber, damit habe ich kein Problem. Das muss man sich als Investor eben überlegen, ob man es mag oder nicht. Aber dass man gegen elementare Regeln der Finanzwirtschaft verstößt um dem größten Aktionär Gutes zu tun, macht mich weniger glücklich. Hier werden jedes Jahr 35 Mio. ausgekehrt, die erhebliche Opportunitätskosten haben.  

20.06.22 06:36
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2024 Postings, 3140 Tage cicero33Fremdpapital

Sehr guter Beitrag hzenger!

Hier aber eine Anmerkung dazu:

Das von Intel und AMD zur Verfügung gestellte Kapital muss nach der FMA (Finanzmarktaufsicht) als Fremdkapital behandelt werden. Siehe dazu die nachfolgende Kopie aus dem "Korrigierten Halbjahresbericht 2020/21"

Interessant ist hierzu der Satz "Aufgrund der uneingeschränkten Möglichkeit sich der Begleichung zu entziehen".

Es ist also nun sogar so, dass dieses zur Verfügung gestellte Kapital von Intel und AMD als Fremdkapital ausgewiesen wird, also eine nicht unwesentliche bilanzielle Last mit sich bringt.
Laut der obigen Darstellung kann sich AT&S dieser Rückzahlung aber entziehen. Wie das in der Praxis aussehen könnte ist mir allerdings unklar. Klar ist, dass das alles mit Verträgen geregelt ist und AT&S nicht einfach sagen wird können, wir bedienen dieses Kapital nicht mehr. Interessant wird es, wenn es zu einer wirtschaftlichen Schieflage von AT&S kommen würde - wenn AT&S also nicht mehr über die Mittel verfügt, diese Finanzierung zurück zu zahlen. Möglicherweise gibt es hier Aussetzungsklauseln. Fakt ist aber, dass dieses zur Verfügung gestellte Kapital ein Vertrauensbeweis in AT&S ist. Sollten die beiden Amerikaner nicht dafür gesorgt haben, dass sie vertraglich Besitzansprüche an der Fabrik in Kulim haben, dann würden sie bei einer Insolvenz wohl leer ausgehen.  



Im Halbjahresfinanzbericht zum 30. September 2021, erstellt und veröffentlicht am 4. November 2021, wurde in den Erläuterungen
zum Hybridkapital darauf hingewiesen, dass Finanzierungen im Rahmen von bilateralen Vereinbarungen in Höhe von 24,6 Mio. € als
Eigenkapital behandelt wurden.
Die Einstufung als Eigenkapital basierte auf unserer Analyse, nach der die Finanzierung durch die grundsätzlich getrennten Rechte
und Verpflichtungen ein Finanzinstrument ist und daher eine Beurteilung auf Basis von IAS 32 erfordert. Aufgrund der uneingeschränkten Möglichkeit, sich der Begleichung der Finanzierung zu entziehen, wurde die Finanzierung entsprechend als Eigenkapital
eingestuft. Der Ausweis der Finanzierung erfolgte analog zu der von uns begebenen Hybridanleihe in der Position Hybridkapital.
Gleichzeitig wurde vermerkt, dass zur Bestätigung des Ausweises als Eigenkapital ein noch laufendes Pre-Clearance-Verfahren bei
der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) anhängig und das Ergebnis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses
noch offen war.
Mit Schreiben vom 30. Dezember 2021 hat die FMA mitgeteilt, dass sie die Behandlung dieser Finanzierungen als Eigenkapital als
nicht zulässig erachtet. Infolgedessen haben wir diese als Fremdkapital behandelt und sie nunmehr als vertragliche Verbindlichkeiten
ausgewiesen. Damit zusammenhängende Transaktionskosten werden nun erfolgswirksam erfasst. Die Auswirkungen dieser Änderung auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz und Konzern-Kapitalflussrechnung werden nun in den folgenden Tabellen dargestellt.



 

20.06.22 09:44

99 Postings, 8928 Tage economistFremdkapital

... ist eben nicht gleich Fremdkapital. Danke Euch für die fundierten Einschätzungen. Ein paar wenige Themen würde ich aus meinem Blickwinkel anders einschätzen. Ein wichtiger Part davon ist die Betrachtung des FK gegenüber einem Industrieunternehmen. Hier sehe ich eine beachtliche Differenz. Kulim ist ein großes Projekt. Die Kalkulation dieses Projektes inkl. der Finanzierung ist fixiert. Die Bezahlung der Gläubiger sehe ich nicht kritisch. Die Erwartung an den Output hat sich nicht negativ verändert. So sehe ich ich ggf. ein Refinanzierungsrisiko, wenn alles nicht mehr laufen sollte, weil die Umsätze doch nicht die Erwartungen erfüllen. Das ist ein wirklich überschaubares Risiko und sollte nicht solche Wellen schlagen. Interessanter finde ich den Aspekt, daß während Krisenzeiten und steigenden Zinsen, einem Unternehmen per se mehr Return on Capital von möglichen Investoren abverlangt wird. Und das hat direkten Einfluss auf den Aktienkurs.

Bzgl. der Dividendenzahlung und der gewollt vorsichtigen Vorgehen des Finanzers sollte man nicht vergessen, daß dieser letztendlich die Interessen der Aufsichtsratsmehrheit (stellvertretend für die Aktionäre) zu vertreten hat. Und wenn die Mehrheit Cash will, kann diese Person sich nur schwerlich dagegenstellen. Ich weiß aber nicht wie hart der Kampf hier wirklich war oder ob es ihn überhaupt gegeben hat. Aber letztlich gilt auch hier: "Wes Brot ich esse, des Lied ich sing."  

20.06.22 15:01

2024 Postings, 3140 Tage cicero33Bericht direkt aus Kulim

https://www.msn.com/en-my/news/berita/...tempoh-ditetapkan/ar-AAYDYPA

Laut dem Bericht sollen gerade Dachmontagearbeiten stattfinden, welche bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen.

Der Anstieg der Rohstoffkosten hat keinen Einfluss auf den geplanten Fertigstellungszeitpunkt.....

 

20.06.22 15:24

2024 Postings, 3140 Tage cicero33Analysten zum ABF-Substratmarkt

https://www.taipeitimes.com/News/biz/archives/2022/06/20/2003780157

Angeblich eingetrübte Aussichten im ABF-Substrat-Markt.

Interessant ist, dass diese Analystenaussagen bereits vom letzten Donnerstag stammen sollen. Das war auch der Tag mit dem 12% Kursverlust bei AT&S.

Mit Schuld an den eingetrübten Aussichten sollen angebliche Kapazitätserweiterungen von AT&S im Ausmaß von 70% im Jahr 2023 sein. Gemeint kann hier nur das AT&S-GJ 2022/23 sein. Hier erwartet das Unternehmen sogar 80%.

Weiter unten relativiert man aber - einfach selbst lesen....

Interessant ist, dass die Augen der Marktteilnehmer ganz offensichtlich auf AT&S gerichtet sind.
 

20.06.22 15:55

6374 Postings, 5340 Tage JulietteGodmode

"...Nehmen wir hier den Mittelwert, so ergibt sich ein EBITDA von 627 Mio. EUR. Dieses EBITDA würde somit 44 % höher liegen als bisher von den Analysten erwartet. Eine massive Prognoseerhöhung also, die Analysten werden in den nächsten Tagen ihre Kursziele deutlich nach oben anpassen müssen...."

https://www.godmode-trader.de/analyse/...e-prognoseerhoehung,11124615  

20.06.22 16:02

135 Postings, 3845 Tage SnoperTop Meldung zur richtigen Zeit...

2,2 Mrd Umsatz Ebitda Marge bei ca. 28,5 % bedeutet ca. Ebitda bei 627 Mio Umsatz,
das ganze könnte dann bei 300 Mio Gewinn nach Steuern, Abschreibungen usw.. landen..
EPS bei 7,7 Euro !!!! ?  

20.06.22 16:26
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2024 Postings, 3140 Tage cicero33Erhöhung der Prognosen

Ganz gewaltig, wie das Geschäft derzeit läuft.

Das ist eine Vorführung der beiden asiatischen Analysten. Gerade jetzt, wo diese behaupten, dass das Geschäft der ABF-Substrathersteller bald schlechter laufen könnte, erhöht AT&S massiv die Prognosen.

Man muss nur aufpassen. Die bereinigte EBITDA-Marge soll 27-30% betragen. Nimmt man diesen Mittelwert von 28,5 % und das Ergebnis dazu von 627 Mio - muss man noch die Anlaufkosten von 75 Mio abziehen.  Das wären dann 552 Mio EBITDA.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir trotzdem auf 600 Mio EBITDA kommen zumal der CEO ja bekanntermaßen vorsichtig kommuniziert.

Damit kämen wir auf ein EBITDA-Multiple von 3 bzw. könnten wir auf einen Gewinn/Aktie von deutlich über 5 Euro kommen.
 

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