Leider wird hier gekämpft anstatt argumentiert. Viele Schreiberlinge in Börsenboards glauben tatsächlich, sie könnten die Kursentwicklung eines DAX - Unternehmens beeinflussen.
Meine Kritik an Wirecard: Keine Vorbereitung auf den neuen Artikel der FT. Die Geschichte mit der philippinischen Abrechnungstochter ist ein halbes Jahr alt, wird von der FT heute neu aufgewärmt und Wirecard veröffentlicht ein Larifari-Statement. Wirecard muss doch mitbekommen haben, dass bzgl. Dubai von der FT recherchiert wird. Warum hat die IR von Wirecard bis auf das Larifari - Statement heute noch nichts zustande gebracht?
Meine Kritik an FT: Es ist ganz klar die Intention hinter dem Artikel zu erkennen. Alter Wein in neuen Schläuchen. Extrem dramatisch aufbereitet. Bei Al Alam Solutions werden Umsätze und Gewinne verbucht. Die FT suggeriert, Al Alam Solutions müsse aufgrund der wenigen Beschäftigten vor Ort eine Luftnummer sein. Wenn das nicht unseriös ist? Vielleicht arbeiten weitere Angestellte von Al Alam Solutions einfach außerhalb Dubais oder was wahrscheinlicher ist, für die Buchungen sind nur ein paar PCs notwendig und keine große Manpower.
Dann werden zip-files mit irgendwelchen internen Kommunikationen von Wirecard sowie EXCEL-Dateien zur Verfügung gestellt. Irrelevantes Zeug, das wirkt als solle der Markt möglichst lange brauchen, um die Vorwürfe zu bewerten.
Erinnert mich an der "Zatarra-Research-Sache". Das "Research" habe ich noch irgendwo auf meinem PC abgespeichert. Waren glaube ich mehr als 100 Seiten. 100 Seiten Nebelkerzen. Selbst der damalige DZ-Bank Analyst für Wirecard hat mir damals am Telefon gesagt, "wie soll ich das Pamphlet innerhalb von ein paar Tagen bewerten."
Bei der "Zatarra-Research-Sache" ist drei Jahre danach als einzige Strafe für einen Beschuldigten eine lächerliche Strafe von ich glaube 10.000 Euro herausgekommen. Solch lächerliche Strafen bei Kursmanipulation sind ja nur noch als Einladung zu verstehen, weitere Kursmanipulationen durchzuführen. |