Für wenig digitalbewanderte Leute, die die heutige Pressemitteilung (https://ir.wirecard.com/websites/wc/German/3150/...ml?newsID=1884057) lasen, muss es ein technisches Kauderwelsch gewesen sein, unter dem sie sich nichts vorstellen können.
Daher mal eine etwas konkretere Darstellung:
Das Internet of Things (IoT) meint vor allem die Vernetzung von zahlreichen Datenquellen. Datenquellen sind zumeist Sensoren, die alles mögliche auffangen/bemerken/tracken, seien es Bewegungen in den Läden und Produktionshallen (wer wann wie in welcher Geschwindigkeit mit was wohin läuft, verweilt und was dazu greift, zurücklegt etc), diverse Umgebungsfaktoren wie Temperatur, Zeit, Feuchtigkeit, Publikumsfrequenz, diverse soziodemografische/personelle Aspekte wie Gesichtsform, Kleidung, Größe etc., oder z.B. der Zustand von etwas, wie das Gewicht, dass ein Roboter/Theke/Mensch trägt, der Durchfluss von Gas/Flüssigkeiten, die Konsistenz von z.B. Backwaren, "Baustoffen", etc.
Damit diese sowohl Datenerhebung als auch Datenvernetzung gelingen kann, braucht es einen Netzwerkpartner, wie Sprint und andere Telkos. Wenn WDI also mit Sprint kooperiert, hat das Signalwirkung auf die anderen Telkos. Die Telkos sind aber Hardware, WDI ist hierbei quasi das Datenaggerationstool, das aus all den Daten Erkenntnisse gewinnt und an die Kunden weiterleitet. WDI kreiert aus all diesen Daten eine Intelligenz, die zur Conversionverbesserung, zur sicheren Zahlungsabwicklung, zur Vorwegnahme diverser Kundenbedürfnisse/Verhaltensweisen, etc beiträgt. WDI sorgt dafür, dass alles nahtlos ineinander greift und immer höherer Nutzen daraus gezogen werden kann. Und das was Retail heute bzw. innerhalb der nächsten 5-10 Jahre sein wird, wird auch in Lager- und Produktionsstätten der Fall sein. In seltenen Fällen sind die in der Produktion sogar weiter als in den stationären Geschäften. Sei's drum. Und je weiter Wirecard über andere trojanische Pferde (wie Sprint) in immer mehr Branchen Fuß fasst, umso größer wird das Anwendungsspektrum. Irgendwann wird WDI nicht mehr "nur" Zahlungen von Online-Shops (auch B2B) abwickeln, sondern wenn die Wertschöpfungskette komplett digitalisiert sein wird, könnte ein Roboter oder ein "smartes Schraubenregal" selbstständig bei Würth einkaufen, ohne dass erst eine Meldung an die Einkaufsabteilung gehen muss. Und diese Bestellung/Bezahlung wickelt dann Wirecard ab. Oder so wie Wirecard die Arrangements von Supermärkten oder Bekleidungsgeschäften für ein besseres Kauferlebnis steuern kann, weil sie die Bewegungsmuster uvm. haben, ließe sich das dann auch auf Produktionshallen übertragen. Oder wenn nicht mehr der Autofahrer in der Tanke bezahlen muss, sondern das Auto das selbst macht (bzw. abbuchen lässt), braucht es eine Lösung von WDI dazu. Und alles muss mit allem kompatibel sein, so dass Wirecard weiterhin technologieagnostisch agieren muss und kein eigenes Ökosystem aufsetzen sollte.
Fazit: Wirecard gehen die Anlässe, wodurch sie Geld verdienen, nicht aus; ebenso wenig die Notwendigkeit immer und überall mitzumischen und in die F&E zu investieren. Die Wachstumsstory geht nicht zu Ende, sobald jeder Betrieb einen Onlineshop betreibt, sondern das ist nur der Beginn von noch mehr Vernetzung und ganz neuen Einkaufs- und Bestellverfahren, in denen Wirecard involviert sein muss. Und die diversen Kunden, die WDI nutzen, werden einen Teufel tun, später den Projektpartner zu wechseln. Denn die Kunden müssten dann ja mit z.B. Adyen (sofern die das überhaupt könnten) einen neuen Partner einbinden, was auch wieder kostet und keine Leistungsverbesserungen mit sich bringt.
Jede neue Kooperationsmeldung, sei sie noch so klein und am Anfang stehend, ist ein Gewinn für WDI, weil sie bestehen bleibt und schrittweise ausgebaut werden wird. Ja, das kostet zwar viel an F&E und Vertrieb, aber es erhöht die Marktstellung und nur die ist wichtig im Digitalen, siehe Google, Microsoft, Amazon. Je mehr Kunden und Branchen und Produkte, desto besser. |