Ausverkauf an den Märktenvon Jochen Steffens Angesichts der doch dramatischen Entwicklungen an den Märkten (und weil ich aufgrund einiger Empfehlungen für den Target-Trader stark in Zeitdruck geraten bin) werde ich ausnahmsweise heute Auszüge aus dem Wochenupdate des Target-Traders veröffentlichen, welche die allgemeine charttechnische Situation etwas detaillierter beleuchten. Ich denke, das wird viele von Ihnen interessieren und hoffe, meine Leser sehen mir diese seltene Ausnahme nach: Dax bricht Trendlinie des aufsteigenden Dreiecks 
Sie sehen, der Dax ist durch seine Aufwärtstrendlinie des möglichen aufsteigenden Dreiecks nach unten durchgerutscht. Das auch noch mit einem Gap Down (Kurslücke), welches diesen Bruch bestätigt. Normalerweise müssen wir nun mit einem Kursrutsch auf knapp unter 7200 Punkte, also bis zur unteren Linie der möglichen Seitwärtsbewegung rechnen. Nach der aktuellen Entwicklung kann es im Dax aber noch zu einer Art Doppelboden (W-Formation) auf der 7450er Marke kommen. Es scheint sich eine entsprechende Umkehrkerze auszubilden (Hammer), die bullish zu werten wäre (doch der Dax hat noch nicht geschlossen). Eine solche Entwicklung würde unter Umständen zu den amerikanischen Indizes passen: S&P500 kurz vor seinem letzten Kursziel 
Das ist die Seitwärtsbewegung im S&P500. Und hier gibt es viele Gründe, warum es im Bereich der 1350er und 1370er Marke zu einem Boden kommen sollte. Zum einen die genannte „abc“ (rote Rechtecke), dann die Seitwärtsbewegung (grün) und der eingezeichnete Abwärtstrend (rote Linien). Aus diesen setzt sich ein kleines Alpha-Target (blauer Kreis) zusammen, das zunächst anziehend auf den Kurs wirkt. Sollte es zu einem Abwärtsspike in dieses Target kommen, wird sich hier ein Boden bilden. Allerdings, und auch das muss gesagt sein, wenn dieses Target durchschritten wird, dann wird es bearish in den USA. Dann müssen wir mit einer weiteren dynamischen Abwärtsbewegung rechnen, bei der die Korrektur auf dem Niveau von 1380-1430 Punkten lediglich die Mitte der weiteren Abwärtsbewegung markiert. In diesem Fall würden wir nach einer Gegenbewegung zur alten Seitwärtsbewegung von unten (also zur 1370er Marke) mit hoher Wahrscheinlichkeit noch weiter fallende Kurse erleben! Hoffen wir also, dass der Markt sich hier fängt. Dow Jones in einer normalen Korrektur? Den Dow Jones habe ich in letzter Zeit etwas stiefmütterlich behandelt, weil er keine klaren Signale liefert. Hier ist eine Seitwärtsbewegung auf vielfältige Weise möglich: 
Auf all diesen roten Linien unter der 13000 Punkte Marke könnte sich der Kurs fangen. Das hat eine Prognosequalität von Null. Aber auch hier zeichnet sich eine „abc“-Korrektur ab (blaue Rechtecke). Also auch hier ist noch etwas Platz nach unten, der eventuell heute mit einem Gap Down und einem Abwärtsspike erreicht wird. Sollte sich dann an der 12300er Marke oder etwas oberhalb ein Boden ausbilden, würden alle Indizes zusammenpassen! Alle? In diesem Zusammenhang bleibt nur noch der Nasdaq100: Nasdaq100 nach wie vor im Aufwärtstrend 
Ja, und da kann einem Angst und Bange werden. Normalerweise würde ich sagen: Das Kursziel ist jetzt die untere Linie des Aufwärtstrends. Aber, dieser Einbruch muss ja nicht sofort erfolgen. Dazu gleich später. Erst einmal bleibt festzuhalten, dass der Nasdaq100 sich im großen Bild immer noch ganz klar in einem Aufwärtstrend befindet (wie übrigens der Dax auch). Wenn Sie mich also fragen, warum wir nicht anfangen massiv short zu gehen, dann finden Sie hier die Antwort: Noch ist ein Trendwechsel nicht eindeutig, noch sind die Aufwärtstrends intakt. Noch ist es von der Wahrscheinlichkeit besser, Einstiege in Longpositionen zu suchen. Wie ich immer wieder betont habe: Wenn es zu einem Trendwechsel kommt, wird es in der Übergangszeit etwas zäh mit der Performance – schließlich muss der Trendwechsel erst eindeutig bestätigt sein, damit man die Strategie ändern kann. In den nächsten Wochen werden wir, sofern die Kursziele im S&P500 und im Dow Jones halten, weiter auf „Seitwärtsbewegung“ traden. Nun kann es sein, dass der Nasdaq100 auf der 1850er Marke zunächst zu einer Gegenbewegung ansetzt und dann anschließend seitwärts oder sogar mit einem weiteren Abwärtstrend, die untere Linie erreicht (siehe rote Prognoselinien). Das bleibt abzuwarten, hier existieren zurzeit zu viele Möglichkeiten, um eine verlässliche Prognose zu erstellen. Fazit: Wir haben bald im S&P500 und Dow Jones die maximalen Korrekturziele erreicht, die man als „Bulle“ noch dulden kann. Diese passen in etwa zu möglichen Szearien im Dow und Nasdaq100. Unter diesen Marken müssen wir anfangen, uns Sorgen zu machen. In diesem Fall sollten wir auch langsam die Strategie ändern. Sollte es an diesen Marken jedoch zu einer dynamischen Gegenbewegung kommen, kann es sein, dass die Kurse wieder zu den oberen Begrenzungen laufen. Ob es dann zu der Fortsetzung der Seitwärtsbewegung oder einem neuem Aufwärtstrend kommt, bleibt abzuwarten. Viele Grüße Ihr Jochen Steffens |