Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 17.12.24 21:12
eröffnet am: 04.11.12 14:16 von: permanent Anzahl Beiträge: 195260
neuester Beitrag: 17.12.24 21:12 von: Tony Ford Leser gesamt: 36548910
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17.12.24 13:55
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71769 Postings, 6038 Tage Fillorkill'Frankreich bildet hier eine Ausnahme'

Warum wohl ? 'Dort können Großverbraucher den günstigen französischen Atomstrom für einen niedrigen Preis am Markt vorbei erwerben (ARENH).'

Mit etwas klareren Worten: Der Staat verschuldet sich bzw den verstaatlichten Atomstromanbieter um dirigistisch die Preise für Endverbraucher zu drücken. Dafür nimmt er 10 Mrd jährlich in der Hand. Weil man aber auch in Frankreich heutzutage wie Milei denken will sollen die Preise nun schrittweise 'freigegeben' werden. Dann wird Frankreich mit seinem Atomstrom an der Preisspitze in Europa stehen.  
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Nie Wieder ist Jetzt

17.12.24 14:24
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30083 Postings, 8627 Tage Tony FordInteressant wird ...

wenn die vielen alten Kernkraftwerke in Frankreich irgendwann in den Ruhestand gehen müssen.
Was dann bleibt sind neue Kernkraftwerke z.B. in Flamanville 3.

Hier liegen die Stromgestehungskosten bereits bei 10-12€cent/kWh womit diese 6€cent/kWh nicht mehr haltbar sein werden. Dabei sind die Kosten für den Rückbau und Lagerung wahrscheinlich noch gar nicht mal mit eingerechnet, geschweigedenn die Finanzierungskosten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Flamanville

Selbst wenn man die Kosten optimiert, wird man nicht in die Nähe dieser 6€cent/kWh kommen.

Im Gegenteil, wenn Frankreich nun anfängt, mehrere Kernkraftwerke im Akkord zu bauen, dann wird allein die hohe Nachfrage den Preis für jedes Kernkraftwerk tendenziell eher in die Höhe treiben.
(https://www.focus.de/earth/analyse/...-plan-steckt_id_259559532.html)

Die Einzigen die meiner Meinung nach günstige Kernkraftwerke bauen können ist China. Um die Kosten niedrig zu bekommen verzichtet man auf privatwirtschaftliche Unternehmen, sondern löst dies über ein staatliches Unternehmen ohne Gewinnabsichten. Zudem wird jedes Kernkraftwerk gleich gebaut, so dass man über Standardisierung die Kosten und vor allem die Bauzeiten und damit die Baukosten möglichst niedrig halten kann. Kürzere Bauzeiten verringern zudem auch die Finanzierungskosten.
Der Nachteil chinesischer Kernkraftwerke wiederum ist, dass sie nicht auf dem neusten technologischen Stand sind. Man verzichtet darauf und baut die Kernkraftwerke so wie schon vor 20 Jahren, während in Europa und den USA jedes Kernkraftwerk ein Unikat ist, technologisch sowie bautechnisch.

Ich bin gespannt, wie sich das in Frankreich weiterentwickelt. Der Wille zum Bau vieler neuer Kernkraftwerke ist ja nicht Neu. Interessant wird es sein, ob man für dieses Vorhaben auch Investoren findet. Soweit ich weiß besteht seitens der Privatwirtschaft kein Interesse am Bau solcher neuen Anlagen.
U.a. auch einer der Gründe, weshalb Frankreich zuletzt immer wieder darauf pochte, dass Kernkraft mit in die "grüne Taxonomie" der EU aufgenommen wird. Man hofft, dass dann auch ein kleiner Teil für neue Kernkraftwerke herausspringt.
Ich vermute mal, dass am Ende der Staat den größten Teil der Kosten wird tragen müssen.

Und das macht mich persönlich stutzig, denn wären die Stromgestehungskosten von Kernkraftwerken wirklich attraktiv, müssten Energieversorger doch eigentlich Schlange stehen und es ein Leichtes sein, Investorenkapital zu finden.
So kostspielig wie sich die Kernkraft momentan präsentiert bleibe ich für die nähere Zukunft weiterhin skeptisch. Längerfristig halte ich es aber durchaus für vorstellbar, dass z.B. kleine moderne Reaktoren die Bauzeiten und Baukosten drastisch senken können und sich der Bau solcher Anlagen auch wieder lohnen könnte. Naja und die Frage der Endlagerung ist weder in Frankreich noch in Dtl. geklärt, ein Endlager existiert in Frankreich bislang nur für leicht radioaktiven Müll, für hochradioaktiven Müll noch nicht und wird wahrscheinlich auch vor 2050 nicht existieren. ( https://www.base.bund.de/de/endlager/...-endlagersuche.html?nn=332456 )
Über die Kosten möchte man da nicht nachdenken. Kosten die noch nichtmal genau beziffert werden können und erfahrungsgemäß alle Rahmen und Register sprengen.
 

17.12.24 14:36
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7567 Postings, 2682 Tage CoshaBei der Kernkraft

ist der Bau der Kraftwerke teuer, Betrieb, Wartung und Entsorgung hingegen nicht. Und an den hohen Baukosten kann man zumindest teilweise etwas drehen, anderorts baut man meist weitaus günstiger als hierzulande. Neue Kraftwerkstypen verbessern die Kostenbilanz weiter.
 Es gibt schon gute Gründe, warum in Japan, den USA und auch in einer wachsenden Zahl europäischer Länder verstärkt auf Kernkraft gesetzt wird.
Unschlagbar günstig ist Kernkraft aus laufenden Kraftwerken, insofern war das schon selten dämlich, in einer solchen Zeit die Laufzeiten nicht zu verlängern und das tricksen und vertuschen von Habeck und Lemke ist unentschuldbar.

Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich bin seit den frühen 80ern AKW Gegner und obwohl ich einige Ansichten geändert habe, bleibe ich das im Prinzip auch. Das hat etwas mit meiner Skepsis den Menschen gegenüber und ihren Fähigkeiten zum langfristigen Denken zu tun.

Früher hat aber auch kein Mensch vom kompletten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gesprochen und der Glaube, man könne ein Industrieland in der geographischen Lage Deutschlands allein mit Sonne & Wind am laufen halten, aus Kohle, Gas & Kernenergie gleichzeitig aussteigen, ist einfach naiv.

Wenn ich mir darüber hinaus anschaue, welche Länder da zum Teil AKWs bauen oder den Einstieg planen, dann hätte ich mehr Vertrauen zu Kernkraft aus Deutschland.

Beim Thema Entsorgung des Mülls lohnt sich ein Blick in andere Länder wie Schweden oder eben die Schweiz, über deren geplante Endlagerstätte an der deutschen Grenze sich hierzulande viele Leute aufregen, statt sich mal selbstkritisch zu fragen, warum andere Länder die Frage beantwortet bekommen, für die Deutschland Jahrzehnte benötigt, ohne eine Lösung zu finden.
Das ist eine Frage in dem Themenkomplex, bei dem einen nicht nur ein Gefühl beschleicht, dass Dinge unnötig verzögert und verteuert wurden und werden, um eine Diskussion über den Wiedereinstieg  in die Kernkraft gar nicht erst aufkommen zu lassen.  

17.12.24 14:50
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30083 Postings, 8627 Tage Tony FordMarktwirtschaft ...

Meiner Meinung nach ist die Marktwirtschaft ein durchaus guter Indikator dafür um zu sehen wohin die Reise zukünftig geht.

Marktwirtschaftlich haben erneuerbare Energien deutliche Vorteile gegenüber Kernkraftwerken.
So sind EEG Massenware, werden in hohen Stückzahlen produziert. Kernkraftwerke sind Jedes für sich mehr oder weniger Einzelstücke.

Während es relativ leicht ist EEG zu standardisieren und Synergieeffekte über die Masse zu erzeugen, fällt das bei Kernkraftwerken schwer, da mit dem erfolgreichen Bau eines Kernkraftwerks das Kernkraftwerk technologisch fast schon wieder veraltet ist.

Unternehmen, welche Kernkraftwerke bauen, gibt es nur noch Wenige, die Meisten sind mehr oder weniger verstaatlicht, wären ohne Verstaatlichung wahrscheinlich längst Pleite gegangen.
Unternehmen im Bereich EEG gibt es am Markt zu Hauf. Zwar sind auch hier viele Unternehmen finanziell bedroht, was aber u.a. an den niedrigen Margen und dem hohen Wettbewerbsdruck liegt, was die Preise für den Endkunden möglichst niedrig hält.

Dann ist da noch die Tatsache, dass weltweit deutlich mehr EEG zugebaut wird als Kernkraft. Wie mal Jemand passend sagte, allein der jährliche Zubau von PV entspricht den 20 Jahren geplanten Zubaus neuer Kernkraftwerke.

Ein letzter Punkt der mich skeptisch macht ist die Tatsache, dass sich EEG etablieren konnten, obwohl "Grüne" in den politischen Gremien nie im Ansatz eine Mehrheit hatten, sondern stets in einer deutlichen Minderheit waren. Ich muss deshalb auch immer wieder etwas schmunzeln wenn ich irgendwo lese, dass grüne Ideologen einseitig in EEG rennen und Atomkraft verhindern würden. Dazu hätten die Grünen in Dtl. vor 2022 zumindest in der Regierung sein müssen. Der Atomausstieg wurde Rot-Grün damals beschlossen, von Schwarz-Gelb verlängert und dann wieder beschleunigt und dann seit 2013 nicht mehr angefasst, obwohl bis 2022 bis zur Ampel die Regierungen von der Union angeführt wurden.
D.h. in Dtl. haben die Grünen spätestens seit 2005 Nichts mehr mit dem Umstieg auf EEG und Atomausstieg zu tun, die Verantwortung hatten in dieser Zeit Andere, in erster Reihe die Union.

Hat die Union hier etwas falsch gemacht? Meiner Meinung nach Nein, denn sie hatte für diese Entscheidungen gute Gründe. Hätte man andere Entscheidungen treffen können? Vielleicht. Aber man sieht in Frankreich und GB wie schwer es Kernkraft selbst in einem pro-Kernkraft-Umfeld hat.  

17.12.24 15:26
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7950 Postings, 9092 Tage fwsSöder will Energie aus Kernkraft - ...

... die großen deutschen Energieunternehmen wollen davon allerdings nichts mehr wissen und sind wahrscheinlich sehr froh relativ kostengünstig mit dem Staatsvertrag für sich die Abfallproblematik gelöst zu haben. ENBW (Link unten) ist bei der Ablehnung für einen Weiterbetrieb von AKW's nicht alleine. "Nichts mehr wissen wollen" von AKW's ist bei all diesen Unternehmen eher die Regel.

Und was vom Traum von kleinen, billigen, sicheren Reaktoren (SMA) zu halten ist, zeigte 2023 bereits Nuscale (Link). Übrigens produzieren auch diese kleineren Anlagen reichlich strahlenden Atomabfall. Von der Sicherheitsproblematik auch ganz zu schweigen, denn würden überall im Land diese kleineren Anlagen rumstehen, wären sie hervorragende Ziele für Terrorgruppen und nur mit horrenden Kosten zu schützen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/...ef=recom-outbrain?obOrigUrl=true

https://www.spiegel.de/wirtschaft/...130f-9e4d-4e44-9c11-4ea2de026098

https://www.wiwo.de/technologie/forschung/...rindustrie/29499704.html

 

17.12.24 15:34

7950 Postings, 9092 Tage fwsRussischer General in Moskau getötet

"Sprengsatz in E-Roller versteckt
Top-General in Moskau bei Explosion getötet
17.12.2024,

Die Ukraine nimmt immer wieder russische Beamte ins Visier, die eine Schlüsselrolle bei der russischen Invasion spielen. Nun wird der Chef der Einheiten für radiologische, biologische und chemische Waffen in Moskau getötet.

Bei einer Explosion in Moskau sind russischen Angaben zufolge ein hochrangiger General und sein Adjutant getötet worden. Die Explosion sei durch einen Sprengsatz verursacht worden, der in einem Elektroroller in der Nähe eines Wohnhauses im Südosten der russischen Hauptstadt versteckt gewesen sei, zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS die Sprecherin des Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko. Wie der "Kyiv Independent" berichtete, stecke der ukrainische Geheimdienst (SBU) hinter dem Anschlag und berief sich auf eine Quelle beim SBU.

Getötet wurde demnach mit Generalleutnant Igor Kirillow der Chef der Einheiten, die für radiologische, biologische und chemische Waffen zuständig sind. ..."

https://www.n-tv.de/politik/...xplosion-getoetet-article25436984.html

 

17.12.24 15:47
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7950 Postings, 9092 Tage fwsDie russische Bevölkerung schweigt, ...

heißt es in der guten Doku zu 25 Jahren Putin an der Macht in Russland. Dies stimmt sicher nicht ganz, denn viele bejubeln auch mit Entusiasmus seine (Mord-)Taten und Absichten. Die Heimholung von Alaska scheint auch auf dieser To-do-Liste zu stehen, wie im Propaganda-Kinderlied in der Doku zu hören ist. Dann endgültig Gute Nacht Moskau und Sankt Petersburg.

"Putin und die Macht

Dokumentarfilm Deutschland 2024 +++ Am 31. Dezember 1999 tritt Boris Jelzin zurück und macht Wladimir Putin zu seinem Nachfolger. Ein unscheinbarer Mann steigt zum mächtigsten Politiker Russlands auf. 25 Jahre später ist er ein Autokrat, der das Land nach seinen Vorstellungen formt, die Welt ins Wanken bringt und Krieg in Europa entfesselt. Was hat ihn geprägt? Was treibt ihn an?

Die Dokumentation skizziert Putins Psychogramm aus einer ungewöhnlichen Perspektive: Menschen aus Russland, die vor seinem System ins Exil geflohen sind, blicken zurück. Der Schriftsteller Michail Schischkin, der Autor Viktor Jerofejew, die Politologen Ekaterina Schulmann und Alexander Baunow, die Historikerin Irina Scherbakowa und die Aktivistin Alla Gutnikowa erzählen von Repression, Flucht und Putins Russland. Schulmann und Baunow gelten in Russland als "Auslandsagenten", Gutnikowa wurde zu Strafarbeit verurteilt und konnte fliehen.

Der Film öffnet ein Fenster zu Putins Denken und zeigt die Mechanismen einer Herrschaft, die Europa und die Welt verändert hat. Ein Blick aus der Distanz, der das Verständnis für Russlands Gegenwart schärft. ..."

https://www.ardmediathek.de/video/...0OTE3NWVmYTE4MmNfcHVibGljYXRpb24

 

17.12.24 15:57

7950 Postings, 9092 Tage fwsVon Attentaten auf den Diktator Putin, ...

... war m.W. nach noch nichts zu lesen und zu hören. Auf Hitler gab es in Deutschland in der Zeit der Nazi-Unterdrückung dagegen ziemlich viele Attentate (siehe den Link).

Da kann man den damals tatsächlich noch vorhandenen individuellen Widerstand in D. im Vergleich zu Russland heute und seinem Putin-Unterdrückungssystem wirklich nur bewundern.

"Liste der Attentate auf Adolf Hitler
Wikimedia-Liste

Die Liste der Attentate auf Adolf Hitler umfasst verschiedene dokumentierte, geplante und teils durchgeführte Anschläge durch Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen auf das Leben des NS-Diktators Adolf Hitler vor und während des Zweiten Weltkriegs. Die tatsächliche Anzahl der Attentate bzw. Attentatsversuche kann aufgrund einer möglichen Dunkelziffer nicht genau ermittelt werden. Der Autor Will Berthold (1924–2000) veröffentlichte 1981 ein Buch mit dem Titel Die 42 Attentate auf Adolf Hitler. Das Werk enthält 42 geplante oder verübte Attentate auf Hitler.[1] Andere Quellen gehen von mindestens 39 Attentaten aus, die dokumentiert sind.[2] ..."

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Attentate_auf_Adolf_Hitler

 

17.12.24 16:19

7950 Postings, 9092 Tage fws#257: natürlich "Enthusiasmus" (!)

17.12.24 21:12

30083 Postings, 8627 Tage Tony FordViele wollen ...

Atomkraft haben, wenn es um den Bau des Kernkraftwerkes und Endlagers geht, ist das mit dem "Wollen" schon deutlich schwieriger. Und wenn es darum geht, wer das bezahlen soll, dann findet sich Niemand außer der Staat, der diese Kraftwerke dann zum größten Teil mit Steuergeldern oder neuen Schulden bezahlt.

Aber vielleicht findet sich durch KI mit Microsoft, Amazon, Google & Co. Jemand, der diese großen Kosten aus den fetten Gewinnen bezahlen kann und der Atomkraftindustrie wieder Aufschwung verleiht. Jedenfalls ist das die Phantasie die gerade an den US-Börsen gespielt wird.
Wobei sich mir dann die Frage stellt, inwieweit es sich rechnen wird, wenn man die Energie erst in 10 Jahren zur Verfügung haben wird, weil schlichtweg die Planungs- und Bauzeiten so viel Zeit benötigen.

Es bleibt auf jeden Fall spannend.  

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