(siehe # 699)
Wie bei jeder größeren Krise - zuletzt die Bankenkrise 2008/9 - haben die Ultrareichen (vor allem in USA) bislang auch von der Covid-Krise stärker profitiert als der normale Michel und Joe Sixpack.
Es gab Corona-Hilfen im Überfluss, selbst Sparfuchs Olaf Scholz kennt beim Geldausgeben neuerdings kein Halten mehr. Viele Stimmen behaupten, dass die Corona-Hilfen in USA und Europa "overdone" waren, dass also mehr Geld zur Verfügung gestellt wurde als nötig.
Allerdings gab es der Verteilung Klassenunterschiede, weil die Hilfen vor allem Großkonzernen zugute kamen. Kleingewerbetreibende wie Restaurantbesitzer gingen in USA (und teils auch in D.) leer aus.
Im Endeffekt waren die Corona-Hilfen somit ein weiteres Kapitel der endlosen Geschichte "Umverteilung von unten nach oben".
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Wieso erhebt dann Buffett, der als Utrareicher ja ein Krisenprofiteur erster Güte ist, dagegen Einspruch? (# 699).
Es liegt daran, dass Buffett weiter denkt als der typische amerikanische Großkonzern-Raffke. Die "Wertsteigerungen" im Aktienmarkt sind nicht nachhaltig, wenn gleichzeitig die breite Bevölkerungsmasse in USA verelendet. Bricht die Massenkaufkraft zusammen - allein in USA drohen bis März weitere 200.000 Corona-Tote, was auch psychologisch Existenz- und Überlebensängste schürt -, dann dürften sich die durch Hyper-Stimulus erzielten SP-500-Kursgewinne in Luft auflösen. Sie sind dann schlichtweg nicht mehr realwirtschaftlich unterlegt. Die US-Gesellschaft ist dringend auf privaten Massen-Konsum angewiesen, weil er 70 % des BIP generiert.
Buffetts "Herz für die Ärmeren" hat daher durchaus auch eigennützige Wurzeln. |