ALSTOM bitte um Einschätzung

Wann ist eine Aktie eigentlich "fair bewertet"? Im Grunde nie, weil der reale Wert und der Börsenwert ganz selten übereinstimmen.

Bei Alstom kann man - nach Bernies Methode - argumentieren, die Aktie sei unterbewertet, weil das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Umsatz so niedrig ist. Die MK liegt bei
5,44 Mrd. x 0,56 E = ca. 3 Mrd. E. Das ergibt bei 14 Mrd. E derzeitigen Umsatz ein Umsatz/MK von 3/14 = 21,4 %. Siemens hingegen wird mit 90 % des Umsatzes bewertet wird und der Pharmakonzern Pfizer sogar mit 300 % des Umsatz (freilich bei einer sensationellen Bruttomarge von 79 %). So gerechnet ist Alstom gut viermal billiger als Siemens.

In die Kalkulation geht aber noch ein anderer Faktor ein: das Risiko. Aus dem gleichen Grunde sind z. B. Staats-Anleihen aus Ländern wie Argentinien oder Thailand deutlich höher verzinst als solche aus Deutschland. Nur durch die teils drastisch höheren Zinsen sind Anleger gewillt, das höhere "Default"-Risiko (Pleitegefahr wie z. B. de facto bei argentinischen Anleihen) in Kauf zu nehmen. Es muss dafür einfach einen finanziellen Anreiz geben.

Das Risiko bei Alstom ist allen bekannt: Die zukünftige Auftragslage ist nicht klar abschätzbar und jeder kleinste weitere unplanmäßige Verlust lässt das dünnwändige finanzielle Kartenhaus in sich zusammenstürzen. Eine Alstom-Investment ist daher in etwa vergleichbar mit einer Geldanlage in einem Junk-Bond (Rating unter BBB) eines finanziell stark angeschlagenen Telekom-Unternehmens. Klar gehen Anleger da nur rein, wenn sie 15 % Zinsen bekommen. Denn die 3,5 % Zinsen auf deutsche Staatsanleihen sind im Vergleich eine bombensichere Sache.

Das macht auch genau den Unterschied zwischen Siemens und Alstom aus. Der Bewertungsabschlag aufgrund der höheren Risiken macht Alstom-Aktien zum jetzigem Kurs "fair bewertet".

Der potenzielle Lohn eines Alstom-Investments ist, dass die Sorgen übertrieben sind, Alstom sich nachhaltig erholt und die Bewertung entsprechend steigt. Dann werden standhafte Halter in zwei Jahren über die Dummköpfe spotten können, die "damals" (=heute) zu Witzkursen von 0,55 E verkauft haben.

HEUTE jedoch kann das noch NIEMAND wissen. Das Risiko ist, dass die Ziele nicht erreicht werden (ist in der Vergangenheit ja - entgegen den Versprechungen des Managements - schon häufiger passiert) und eine weitere KE fällig wird. Krons sibyllinische sprachliche Windungen bezüglich einer weiteren KE im nächsten Sommer lassen jedenfalls nichts Gutes ahnen.

Der Clou bei Investments ist, Aktien zu finden, bei denen ein solcher Bewertungsabschlag nach menschlichem Ermessen ZU UNRECHT besteht (z. B. Depfa-Bank in 2002-2003, siehe Chart). Die Depfa-Aktie war damals drastisch unterbewertet (KGV 8, Marge 20 % - ich war eine Zeitlang investiert), hat sich dann aber bis heute vervierfacht. Heute wird die Depfa-Aktie im hiesigen Depfa-Thread hochgejubelt. Ich kann diese Euphorie JETZT nicht mehr teilen. Denn die drastische Unterbewertung von damals ist jetzt nicht mehr gegeben.
 

Welcher Kurs wäre denn zu Eurem erneuten ALSTOM-Wiedereinstieg genehm? - No buts and whens please. Ich kaufe dann mit Euch gemeinsam zu und verkaufe ABB, DEPFA und SALZGITTER - steuerfrei.

Übrigens d accord mit Antis genereller Markteinschätzung bzgl. Aktienindices und deren Rückschlagpotentzialen. Es heißt "sell in May but remember September". Ich versuche im müden Sommer etwas zu kaufen und das dann zu Weihnachten wohlfeil anzubieten ...

Schönen Sonntag!

 

Schwer abzuschätzen, hängt vom Chart und von der Entwicklung der Finanzlage bei Alstom ab. Wenn es fällt, geht der Chart nach einer Weile immer steiler nach unten (ähnlich einer Wurf-Parabel - na ja, die Aktien werden dann ja auch "geschmissen") und prallt dann im Kapitulationstief V-förmig ab. Dann gibt es einen halben Tag lang sehr niedrige Kurse. Die könnten zwischen 0,30 und 0,40 E liegen.

Ein Kauf wäre Alstom aber unter diesen Umständen nur dann, wenn sich nicht noch eine weitere kursverdünnende KE abzeichnet. Sollte eine weitere KE mit Verfünffachung der Aktienzahl nötig sein (wie die 3.), ist das Kursziel das jetzige Kursziel - nämlich 0,90 E (nach meinen Berechnungen aus MK/Umsatz - s. oben im Thread) geteilt durch 5. Das ergibt: 0,18 E. Dann wäre selbst ein Einstieg für 0,30 E zu teuer. Ich weiß nicht, ob die Deutsche Bank mit diesem Szenario rechnet, so käme man aber auf das von ihr genannte Ergebnis.  

Anti, die Schlußfolgerung in Deinem zweiten Absatz ist m.E. falsch. Ich meine das von
der DB ausgegebene Kursziel wg. einer evtl. KE. Die DB hat auf eine etwaige KE gar
nicht abgestellt. Sie hat mit "negativen Überraschungen" (bei den Zahlen) begründet. Wie man weiß, war das aus der Luft gegriffen. Ich habe der Analyse der DB nie einen
seriösen Hintergrund unterstellt und werde es auch weiterhin nicht tun.
Und ich kann Dir und allen Anderen nur raten, es genauso zu halten. Es bringt doch
nichts, bei allen möglichen theoretischen Betrachtungen immer wieder den Carter zu
zitieren.
Ist Dir schon mal aufgefallen, daß die Anschläge in USA im September waren? Septem-
ber ist 9. Ein zweiter Anschlag ist angedroht. Wenn der kommt, gehen die Zeiger hier
auf Null. Das ergibt folgende Rechnung: 2x9=18, vor das Ganze eine Null, ergibt 0,18.
Da haben wir sie wieder...Genauso logisch wie bei Carter; aber diesmal einwandfrei arith-metisch begründet und dokumentiert...

husum: Du fragst nach dem (Wieder-)Einstiegskurs. Mein -allerdings hypothtischer- SB
liegt bei unter 0,50. Ich würde sofort wieder einsteigen, wenn der Kurs, wovon ich aus-
gehe, wieder von einem "Analysten" runtergeprügelt wird. Was ich etwas seltsam finde,
und was mich gleichzeitig verunsichert, ist die Tatsache, daß der Kurs, der vor den
Zahlen ja eindeutig durch die DB heruntermanipuliert wurde, sich nicht wieder auf das alte Niveau (ca. 0,60) erholt hat. Daraus würde ich folgende Strategie ableiten: bei
einem Kurseinbruch aufgrund einer "ANALYSE" würde ich -je nach Kursverlauf- bei etwa
0,45 einsteigen und bei um die 0,50 wieder rausgehen. Diese Strategie würde ich erst
dann aufgeben, wenn zu erkennen wäre, daß der Kurs "analysenresistent" geworden ist.

 

Traden könntest du auch irgendeinen Index. Da sind 10 % mit Hebel-Instrumenten ebenso schnell (und evtl. leichter) zu machen wie bei einem Anstieg von Alstom (nach Downgrade) von 0,45 auf 0,50 E.

Außerdem: Schriebst Du nicht gerade erst vorgestern, dass Dich 10-%-Trades nicht interessieren - dass Du immer wenigsten 30 % sehen willst?

Bei Alstom würde ich mich freuen, wenn bald der "reverse split" durchgeführt würde, am besten 1 zu 10, damit der Spread von derzeit 2 % auf 0,2 % sinkt. Dann spart man die zusätzlichen 1,8 % (beim Rein- und Raus-Traden), die man jetzt sinnlos der Pariser Börse (wegen der 1-Cent-Schritte) in den Rachen wirft.

Analysten: Ich will den Carter, die DB und andere Ungläubige hier nun BEILEIBE nicht verteidigen...

[Bekreuzigung]

..., aber ein ausgegebenes Kursziel muss sich nicht unmittelbar auf (bevorstehende) Events wie Zahlenpräsentationen beziehen. Dieses Kursziel könnte z. B. auch für Ende 2005 genannt worden sein, obwohl bis dahin noch mehrmals Zahlen kommen. Ungeachtet dessen ist uns allen hier klar, dass bei der DB Kursmanipulation das Motiv war.

So GANZ abstrus find ich meine Worst-Case-Berechnung übrigens nicht. Wenn wirklich noch eine KE nötig würde, müsste auch sie deutlich verdünnend wirken, weil sonst wegen der niedrigen MK zuwenig Geld dabei rüber käme. Sollte sich sowas andeuten, würde ich auch bei einem Rückfall auf 0,45 E lieber erstmal "aggressiv zuwarten".




 

schöne Wortschöpfung. Dafür müßte es einen Grünen geben.
Eins ist (für mich)klar: eine weitere KE dürfte nicht mit allerletzter Sicherheit ausge-schlossen sein. Diesbezüglich verweise ich auf meine Diskussion mit Meiko wegen der Übersetzung eines Kronschen Statmements zu diesem Thema. Ich habe den frz. Text
so übersetzt, daß Kron eine weitere KE wortreich aber nichtssagend "beiseite rückt". Aber was heißt das schon? Ist eben die französische Variante von Schlitzohrigkeit.

Apropos schlitzohrig: was fällt Dir ein, mich auf Aussagen von vorgestern festzuna-
geln (wg. Trading)! Zu dumm, daß Du auch noch recht hast. Also schön, ich werd's
nochmal überdenken. Du weißt ja: die Börse ist der einzige Platz...  

Auch ABB
und Alstom
im Visier



Asbestfälle Strafanzeige gegen Unbekannt



Beim Bezirksamt Baden ist gemäss Sonntagspresse eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Tötung im Zusammenhang mit Asbest-Verwendung eingereicht worden. Im Visier der Kläger stehen offensichtlich auch ABB und Alstom. Die ABB-Vorgängergesellschaft BBC gehörte seinerzeit zum grossen Kreis von Firmen, die Asbest für vielfältige Zwecke eingesetzt hatten. ABB-Schweiz-Pressesprecher Lukas Inderfurth bestätigt, dass Asbest von ABB/BBC im Turbinenbau bis in die Jahre 1987/88 verwendet worden ist.



Erstmals eine Strafanzeige



Das ist nicht neu. Neu ist, dass es bezüglich Asbesteinsatz jetzt auch in der Schweiz (ähnlich wie derzeit in Italien) um Strafanzeigen geht und nicht nur um die finanzielle Abgeltung. Bei ABB und bei Alstom heisst es, man habe von der Strafanzeige gehört. Die Anzeige laufe offensichtlich gegen Unbekannt. Im jetzigen Zeitpunkt habe man nichts in der Hand, um irgendwelche Aussagen machen zu können.
Untersucht werden könnte grundsätzlich auch die Rolle der Suva. Die Schweizerische Unvallversicherungsanstalt war zuständig für die Festlegung der Makwerte für die Asbestfaser-Konzentration und für die Prophylaxe und Kontrolle der Einhaltung dieser Grenzwerte. Die Makwerte wurden von der Suva im Laufe der Jahre im Rahmen des damaligen Kenntnisstandes über die gesundheitlichen Auswirkungen der Asbestfasern laufend reduziert. Zu wenig rasch - und viel zu wenig radikal, wie man heute weiss. Denn die Asbestose und das noch viel schlimmere Mesotheliom (ein bösartiger Tumor) haben für die Betroffenen und deren Angehörigen schreckliche Folgen.



Das meiste ist wohl verjährt



1990 wurden in der Schweiz die Produktion, der Import und die Verwendung von Asbest (mit wenigen Ausnahmen) verboten. Spritzasbest darf bereits seit 1976 nicht mehr verwendet werden.
Die strafrechtlichen Klagen könnten deswegen weitgehend ins Leere laufen. Denn wegen der Verjährungsfrist von zehn Jahren dürften in strafrechtlicher Sicht allenfalls noch Fälle nach 1994 - und damit nach dem Asbestverbot- relevant sein.
Anders sieht die Entschädigungsseite aus. Asbestfolgen werden in der Schweiz als Berufskrankeit behandelt und damit von der Suva entschädigt. Die Suva hat bisher 1324 Fälle anerkannt. 742 Betroffene sind bisher gestorben. Es dürften jedoch mehr werden. Denn das heimtückische Mesotheliom kann bis vier Jahrzehnte nach der Asbest-Exposition noch auftreten.
Der rein technisch gesehen geradezu ideale Werkstoff Asbest wurde vor allem als Spritzasbest, als Faserzement (Eternit), für Bremsbeläge und für die Isolation gegen Hitze und Lärm in grossem Umfang eingesetzt. (pks)
 

Ich wage mal eine Prognose für 2005 (und warne alle hier, dass ich mit Prognosen schon öfters falsch lag).

Ich fürchte, Alstom wird Probleme bekommen, für die Alstom selber nichts kann: Diesmal wird es keine eklatanten Management-Fehler geben wie bei der Entscheidung zur Übernahme der (fehlerhaften) ABB-Turbinen. Diesmal kommen die Probleme von Auftragsrückgängen aufgrund der allgemeinen Wirtschaftsflaute. Denn es droht eine neue globale Rezession: Sowohl die

- USA, wo der Liquiditätsschub durch die früheren Zinssenkungen langsam verpufft, die Housing-Blase platzt und die Konsumenten mangels weiterer Kredite kauffauler werden, als auch

- Europa, das zunehmend unter dem weiter erstarkendem Euro leiden wird und dadurch weniger exportieren kann,

könnten in eine neue Rezession schliddern und die asiatischen Tiger wie üblich gleich mit in den Abgrund ziehen. Wegen Auftragsmangel muss Alstom weitere Stellen abbauen, hinzu kommen Verzögerungen bei der Umsetzung von Aufträgen in China, da auch dort die Konjunktur einbricht. Charttechnisch werden die US-Indizes (und damit umso mehr der DAX und der CAC) deutlich fallen - um bis zu 20 % - und sich danach im weiteren Verlauf dieses Jahres nur wenig erholen. Alstom fällt auf 0,40 E, obwohl eine neue KE zunächst noch gar nicht beschlossen ist, aber jeder damit rechnet, dass dies bei der Auftragsflaute nur noch eine Frage der Zeit sei. Erst wenn die hartgesottensten Zocker dann bei 0,35 E endlich einsteigen, kommt die News durch, dass doch eine weitere KE nötig ist, und der Kurs fällt unter 0,30 E.

@Fuzzi - Dein Standpunkt ist goldrichtig: "Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern?" ;-))





die Wirtschaft erneut zu lahmen beginnt (neue Rezession ab 2005).  

ist zwar goldrichtig, wie Du goldrichtig sagst [;-)], aber mit einem doch etwas ande-
ren Motto: Was kümmert mich mein gscheites Geschwätz von gestern, wenn ich heut
was noch gescheiteres weiß...;-)
Deine Rezessionsängste teile ich ukU (unter keinen Umständen). Du zeigst schon
erste Anzeichen von schwerem Leuschel-Fieber. Wahrscheinlich eine Nachwirkung des
Carter-Syndroms. Irgendwie hat Dir das alle Gräten gebrochen. Sagenhaft, wie pes-
simistisch Du seither geworden bist, obwohl sich rein gar nix getan hat (außer daß in Bochum ein Fahrrad umgekippt ist).
Bei der Ausgestaltung Deiner Horrorkulissen bitte auch an die Dekoration denken:
zu allem kommen noch neue Anschläge, in der Folge davon ein neuer "Vorratskrieg"
eine bekannten Weltmacht gegen den ebenso bekannten "Schurkenstaat I.". Dann
geht's aber erst richtig los: Klimaerwärmung, gleichzeitig neue Eiszeit, beide treffen
bei Bottrop aufeinander und es gibt ein wüstes Gemetzel. Und darob merkt keine Sau,
daß ein böser Asteroid auf die Erde zurast. Zufall oder nicht: als Einschlagpunkt
spuckt der Rechner mit seiner Software "Rocky Horror Ficture Dow" die Wall-Street
in N.Y. aus.
Schöne Aussichten...  

Hedge-Fonds gehen nicht nur von "long" auf "nicht investiert" (wie jetzt ich), sondern sogar von "long" auf "short". Ab Dow Jones 10700 erwäge auch ich in erste Shorts einzusteigen.

Es kann sein, dass ich dann bei 9200 wieder eine erneute Einstellungs-Wende zeige und zeitweise Optimist werde - und das ist vielleicht nur wenige Monate später...

Bislang hat mich meine Vorsicht jedenfalls erfolgreich vor größeren Finanzschäden bewahrt.  

Ihr seid einfach nicht in der Lage auf eine klare Frage eine ebenso klare Antwort zu geben. Ihr könnt nur "if, but and whens" - er"leuschelnd".

Ihr findet zum 15. Januar keine substantiellen Unternehmensnachrichten; nur Analysten die warnend den Finger heben...oder auch nicht. Ihr kauft/kauft nicht/kauft vielleicht - aber spätestens mit 1o % Profit ganz schnell weg?!

Sorry Leute so generiert Ihr aus einem turnaround niemals eine nachhaltige milage.
   

Wenn Du Alstom "aussitzt", kannst Du, je nach Einstieg, Dein Geld nach vielen Jahren entweder verfünffachen oder komplett verlieren - je nachdem, wie Alstom sich entwickelt. Machst Du eine weitere KE mit und geht Alstom später DENNOCH pleite, kannst Du auch mehr als Deinen ursprünglichen Einsatz verlieren.

Es ist völlig o.k., wenn Du auf dem Standpunkt stehst: Ich habe 4 % Alstom im Depot, wenn die weg sind, dann sind die eben weg, wahrscheinlich aber werden sie sich gut vermehren (Investor-Standpunkt). Ich neige z. Z. eher dazu, etwas größere Depotanteile kurzfristiger zu halten (Trader) und währenddessen genauer zu beobachten, was läuft. Das ist eine andere, ebenso legitime Strategie. Daher: kein Problem, kein Widerspruch. Mein früheres "Investor-Verhältnis" zu Alstom habe ich aufgegeben, weil mir die Risiken inzwischen zu schwer einzuschätzen sind - vor allem vor der Hintergrund eines möglichen weltweiten Rückfalls in die Rezession, wenn in den USA der Niedrigzins-Schub versiegt.

@Fuzzi - gegensätzliche Standpunkte: Vielleicht unterscheiden wir uns darin ja gar nicht so stark. Bei mir sprechen vielleicht 90 Gründe für weitere Index-Anstiege und 110 dagegen, und bei Dir sind es 110 dafür und 90 dagegen. So bist Du eher positiv und ich eher negativ gestimmt. Wir ziehen daraus aber offenbar unterschiedlich radikale Konsequenzen. Während ich eher wie ein Trader agiere (inkl. kurzfristige Shorts), ist Deine Einstellung eher "Investoren-gemäß" (langfristig, Tiefs aussitzen). Das steht allerdings in gewissen Widerspruch zu Deinen Trading-Ambitionen bei Alstom (bei + 10 % raus). Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass mir eine gewisse Widersprüchlichkeit sympathischer ist als Scheuklappen-verhangene Borniertheit, die ja (wie teils hier im Forum) keine Widersprüchlichkeiten (bzw. Widersprüche) duldet.
 

Wer dogmatisch ist, kümmert sich nicht um das Bellen, will aber (trotzdem) nicht gebissen werden...  

Du begründest ein globales Rezessions-Szenario mit dem versiegenden Niedrigzins-
schub ind den USA. Meiner Meinung nach machst Du gleich zwei Denkfehler:
Erstens gehe ich (im Konzert mit maßgeblichen Wirtschaftlern) davon aus, daß der
Wirtschaftsaufschwung in den USA selbsttragend ist. Die Niedrigzinsen "induzier-
ten" den Aufschwung, dienten also der "Anstoßfinanzierung", der Konsum soll den
Aufschwung weitertragen. Dann allerdings auf reduziertem Niveau. Deshalb wird für
das kommende Jahr ein Wachstum von etwa 3,0 gegenüber 4,0 in 2004 erwartet.
Dieses Wachstum soll durch ein -trotz der Anpassungen- immer noch nierdriges Zins-
niveau gestützt werden. Das klingt theoretisch, aber es kann funktionieren. Im voraus beweisen kann ich es (natürlich) nicht. Aber das kannst Du mit Deiner gegenteiligen Ansicht auch nicht. Und Du hast dazuhin noch den "Makel", daß Du Deine  Position in keinster Weise begründet hast, bzw. begründen kannst/willst.
Die zweite falsche Schlußfolgerung liegt darin, daß Du Wachstum USA=Wachstum Welt
setzt. Du vergißt China, Indien und...Europa. Speziell für uns in Deutschland sagen nicht wenige Experten ein Anziehen des Wachstums voraus. Begründung: die fetten Gewinne der Unternehmen erreichen irgendwann den Konsumenten, induzieren also auch bei uns eine Art Aufschwung. Zwar nicht so deutlich wie in den USA, aber immerhin.

Insgesamt ist trotz allem Elend und aller Sorgen die Situation in rein wirtschaftlicher Hinsicht auf dem Globus so gut wie nie zuvor. Wann gab es je Wachstumsstories wie die in China und Indien? Gut, auch sie werden wieder etwas abkühlen, aber sie werden
dennoch weiter laufen. Gleichzeitig haben wir immer noch erstklassiges Wachstum in den USA. Und Europa steht auf der Rampe. Selbst in Südamerika haben wir stellenweise Wachstum wie nie zuvor.
Ich sehe aktuell nirgendwo die Voraussetzungen für einen globalen Niedergang. Aller-
dings lese ich des öfteren Kolumnen, wo eben dieser gepredigt wird. Meiner Meinung
nach alles Quatsch. Ich lasse das ganze pseudowissenschaftliche Getue und folge lieber
meinem gesunden Menschenverstand. Dann komme ich zu den Schlüssen, die ich oben
dargelegt habe. Sie sind einfach und leicht zu begreifen (und sie bestehen den "Bier-
deckeltest").
Noch ein Wort am Schluß zu Deinen "radikalen" Thesen:
Ich habe damit null Probleme. Sonst würde ich mich ja auch gar nicht damit auseinan-
dersetzen. Ich denke in dieser Hinsicht genau gleich wie Du: eine gewisse Widersprüch-
lichkeit ist mir lieber...
Jeder, der sich hier über solche Ansichten echauffiert sollte bedenken: jegliches Ge-
plärre darüber ist lediglich der Ausdruck der Hilflosigkeit.Wenn eine These tatsächlich nichts taugt, steht es ja jedem frei, sie mit Genuß zu zerlegen und den Gegenbeweis an-zutreten. Dabei stellt sich das ein, was ich als Gewinn bei der Sache ansehe:
Man ist gezwungen, seine eigene Position zu überprüfen, und man wird erkennen, ob
sie einer kritischen Auseinandersetzung standhält, oder ob man sich nur Tagträumen hingibt.
Zieht man dabei die richtigen Schlußfolgerungen, kann das ein Gewinn sein, der jeden
monetären Börsengewinn schlägt.

 

Die von Dir genannten Argumente sind stimmig und plausibel. Die Frage ist nur, ob bei einer Rückkehr zur Zins- und Wachstums-Normalität die derzeitige tendenzielle Überbewertung insbesondere der US-Börsen tragfähig bleibt. Ich rechne (als Trader) zumindest mit temporären Rückschlägen Anfang nächsten Jahres, die dann einen günstigeren Einstieg in neue Positionen eröffnen als jetzt. Daher schrieb ich oben auch: Bei Dow Jones 9200 werde ich voraussichtlich wieder optimistischer...  

Steigende Zinsen werden die stark überschuldeten US-Konsumenten darin hindern, weiter über ihre Verhältnisse leben zu können. Beim Platzen der aufgeblähten "Housing"-Blase kommen (Buch-)Wertverluste im Immobilienbereich hinzu, die das Konsumer-Vertrauen zusätzlich abwürgen. Viele haben Häuser zu teuer (in Hoffnung auf weitere Preissteigerungen) und mit (vermeintlich billigeren) flexiblen Hypothekenkrediten (ARM) gekauft. Da kommt bei Wertverfall und Leitzinserhöhungen doppelter Druck auf. Der US-Konsument ist immerhin für 2/3 des GDP verantwortlich. Fällt er aus, ist es mit dem vermeintlich selbsttragenden Wachstum in den USA vorbei. Wer soll dann China noch die Waren abkaufen? Die USA - immer noch die Wirtschaftsnation Nr. 1 - sind Chinas wichtigster Handelspartner. Es wird daher laufen wie immer: USA bekommt einen Schnupfen, die Asiaten eine schwere Grippe - wie 1997/1998. Ich kaufe dann lieber in der aufsteigenden Flanke des zu erwartenden Kapitulations-Tiefs - aber nur als Trader bis kurz vor dem Wiedererreichen von "Normal-Null". Um dies tun zu können, darf ich jetzt keine Aktien besitzen, weil die sonst mit in den Keller fahren und ich im entscheidenden Moment finanziell handlungsunfähig bin.  

unterhalten und den Thread nicht mit vollmüllen.

Danke.  

Hat was mit Alstom zu tun. Kommt eine US-Rezession, die auf China übergreift, gibt es bei Alstom wegen Umsatzrückgängen ("unplanmäßige Probleme") eine weitere Kapitalerhöhung - und der Kurs sinkt auf 0,18 E.  

 

mit Sprachlosigkeit ist niemand gedient. Dies ist ja ein Forum zum SCHREIBEN, nicht
zum SCHWEIGEN:
Du hast nun gleich zwei klasse Chancen: erstens zu zeigen, was Du auf dem Kasten hast. Zweitens kannst Du Anti's Thesen widerlegen und zeigen, daß sie nichts taugen.
Es gibt da nur ein kleines Problem: wenn Du ihm ein Bein abschießt, wachsen ihm so-gleich zwei neue.
Also, schwing die Keule...  

Ist vom 01/12/04, ist aber später veröffentlicht worden, genau wie die darauf folgenden News.



01 December 2004    

ALSTOM to supply 2 x 100 MW circulating fluid bed boilers in Indonesia

The state-owned electric utility of Indonesia, PT. PERUSAHAAN LISTRIK NEGARA (PERSERO), has selected a consortium led by ALSTOM to deliver and erect 2 x 100 MW advanced coal-fired Circulating Fluid Bed (CFB) boilers in South Sumatra, Indonesia.

The new units, known as Tarahan 3 & 4, are the first units to be built at the Tarahan site and will supply electricity to the local grid.

ALSTOM’s scope of work includes supplying all CFB engineering, boiler parts and baghouse equipment. ALSTOM’s manufacturing plant, PT. ALSTOM Power Energy Systems Indonesia, located in Surabaya, Indonesia, will provide pressure parts and fabrication of the components for the boiler islands. ALSTOM’s consortium partner, Marubeni Corporation, will supply the CFB erection and balance of plant equipment.

ALSTOM’s advanced Circulating Fluid Bed (CFB) technology has a proven track record of achieving excellent availability and reliability, maximum fuel flexibility, and very low emission levels. In the past three decades, more than 14000 MW of CFBs utilizing ALSTOM technology have been installed worldwide.



 

01 December 2004    

ALSTOM coal-fired boilers lead acid rain program in low NOx emissions for fourth straight year

24 of the 25 lowest emitting pulverized coal units without post-combustion equipment use ALSTOM-supplied low NOx firing systems

For the fourth year in a row, ALSTOM-supplied boilers have earned top ranking among coal-fired units as the US’s lowest emitters of nitrogen oxide (NOx), according to the latest US Environmental Protection Agency (EPA) data on power plant NOx emissions.  The new EPA data cover power plants in the Acid Rain Program for the year 2003.

All 24 ALSTOM units are tangentially fired boilers retrofitted with low NOx firing systems that burn Powder River Basin (PRB) coals. The EPA findings, ALSTOM said, demonstrate that tangentially fired units equipped with its low NOx firing systems and burning PRB coals can achieve industry-leading NOx emissions. All 25 boilers in this ranking were also originally supplied by ALSTOM.

“Our customers depend on us to deliver boiler solutions with maximum value, and EPA’s scorecard proves that we do,” said Jeff Sizer, ALSTOM’s general manager of Performance Projects Worldwide. “For all four years that Acid Rain Program statistics have been available, ALSTOM clean coal technologies clearly lead the US power industry. Our low NOx firing systems are widely acknowledged as the benchmark for all other in-furnace technologies,” Mr Sizer added.

Reducing NOx emissions can help to lower ozone levels and improve air quality.  Developed specifically for tangentially fired boilers, ALSTOM’s Low NOx Concentric Firing System (LNCFS)™ and TFS 2000R™ low NOx systems have consistently achieved the industry’s lowest NOx emissions, particularly when burning PRB coals. PRB coals are a plentiful domestic (US) energy source.

ALSTOM’s top 24 pulverized coal plants on EPA’s latest scorecard are shown below.

Name Nox lb/MM BTU  Fuel Technology
1. Rush Island 2, MO
0.1
PRB
PC

2. Rush Island 2, MO  0.1
PRB
PC

3. Labadie 4, MO  0.11
PRB
PC

4. Labadie 3, MO  0.11
PRB
PC

5. Labadie 2, MO  0.11
PRB
PC

6. Labadie 1, MO  0.11
PRB
PC

7. Baldwin 3, IL  0.11
PRB
PC

8. Newton 2, IL  0.12
PRB
PC

9. Joliet 29 72, IL  0.12
PRB
PC

10. Joliet 29 71, IL  0.12
PRB
PC

11. Joppa Steam 6, IL  0.13
PRB
PC

12. Joppa Steam 5, IL  0.13
PRB
PC

13. Joppa Steam 4, IL  0.13
PRB
PC

14. Joppa Steam 3, IL  0.13
PRB
PC

15. Joppa Steam 2, IL  0.13
PRB
PC

16. Joppa Steam 1, IL  0.13
PRB
PC

17. Joliet 29 82, IL  0.13
PRB
PC

18. Joliet 29 81, IL  0.13
PRB
PC

19. South Oak Creek 8, WI  0.14
PRB
PC

20. South Oak Creek 7, WI  0.14
PRB
PC

21. W A Parish 7, TX  0.14
PRB
PC

23. Big Brown 2, TX  0.14
PRB
PC

24. Newton 1, IL  0.14
PRB
PC


 

01 December 2004    

ALSTOM wins biomass boiler order in USA

ALSTOM has been awarded a contract to supply a biomass boiler to Public Service of New Hampshire’s (PSNH) “Northern Wood Power Project.” The project, located at PSNH’s Schiller Generating Station in Portsmouth, New Hampshire, is a wood-fired Circulating Fluidized Bed (CFB) boiler which will replace an existing coal-fired unit.

Scope of supply includes the turnkey design, procurement and construction of a boiler island. The turnkey contract will also include the design and installation of the foundation, electrical, architectural and fuel-handling systems. Commissioning of the 50 MW unit is scheduled for late 2006.

This project will allow PSNH to produce “green” certificates for the clean combustion of a renewable energy fuel. The certificates may be sold to power suppliers in some New England states that require power portfolios to include new renewable energy. Environmentally, the project will benefit the community, giving reduced emissions compared with the current boiler.

ALSTOM’s ability to provide the right product as well as our previous relationships supplying the customer with ALSTOM’s Service products were key factors in winning this order.

***


 

01 December 2004    

Order for three heat recovery steam generators in Sweden

ALSTOM has recently been awarded a contract by Siemens Demag Delaval Industrial Turbomachinery AB of Sweden to supply three Heat Recovery Steam Generators (HRSGs) for the Rya Göteborg combined-cycle power plant in Göteborg, Sweden. The output of the power plant, owned by Göteborg Energi AB, SE will increase to 260MW and completion of the project is scheduled for the end of 2006.
The electricity generated from the new power plant will be exported to the local grid and steam will be used for district heating. ALSTOM’s scope of supply includes three horizontal supplementary-fired HRSGs, each incorporating a membrane wall combustion chamber and DENOx system, to suit the Siemens GTX100 gas turbine.
The award of this contract acknowledges ALSTOM as a continued reliable partner for Siemens in Finspong, Sweden, and enhances opportunities for future contract awards from Siemens.


 

01 December 2004    

Contract to supply four heat recovery steam generators in Egypt

ALSTOM has recently been awarded a contract by West Delta Electricity Production Company to supply four Heat Recovery Steam Generators (HRSGs) for the Nubaria Power Station I & II projects at El-Bahaira, Egypt.

ALSTOM will be responsible for the supply, delivery and erection of four HRSGs behind Siemens Westinghouse V94.3(A) gas turbines. The HRSGs are ALSTOM’s OCCTM design (Optimised for Cycling and Constructability) with three pressure levels and reheat.  To optimise local transportation and erection capabilities the pressure parts are being built and shipped as loose harps.

A significant portion of the manufacturing and erection is subcontracted to DSD Ferrometalco SAE, a major manufacturing and construction company located in Cairo, Egypt.  Ferrometalco will manufacture IP and LP drums, deaerator, harps, structural steel, stacks, platforms and ladders, and inlet ducts; and also perform the erection of the equipment.

The power plant, when completed, will have a total electrical output of 1500MWe and will provide much needed power to the local community. These will be the first HRSG units supplied by ALSTOM in Egypt.