Eine Krise verhüllt in öffentliches Spektakel von Bill Bonner
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie kommen nicht umhin, Mitleid mit den Bankern zu haben. Vor kurzem war einer von ihnen so aufgeregt und gedemütigt, dass er seinen Rücktritt ankündigte - bei einer Senatsanhörung.
Ein Banker nach dem anderen besteigt das Gerüst. Goldman, JP Morgan, Barclays...und nun HSBC. Der eine verliert Geld. Ein anderer fälscht LIBOR-Sätze.
Einer manipuliert ganze Bücher einer Nation. Ein anderer hilft Terroristen, Drogendealern oder Geldwäschern mit ihren Bankgeschäften.
Der letzte Vorwurf wurde erhoben gegen HSBC und sollte den Bankenchef dazu bewegen zurückzutreten, auf der Stelle. Hier ist der Vorwurf:
Er soll "ein weltweites Netzwerk genutzt haben (...) um ein Gateway im amerikanischen Finanzsystem zu haben, welches zu suspekten Transaktionen im Volumen von mehr als 30 Mrd. Dollar geführt hat, verbunden mit Drogen, Terrorismus und Geschäften für Unternehmen aus dem Iran, Nordkorea und Burma, welche unter Sanktionen standen."
Dieses Spektakel ist für Sie vielleicht unterhaltsam, aber aus meiner Sicht ist es grundlegend bedeutungslos.
Hier kommt was wirklich geschah:
Die Feds haben komisches Geld geschaffen, in den frühen 70er Jahren. Im Gegensatz zu dem durch Gold gedeckten Dollar, war dieses fast unendlich flexibel. Das würde dem Finanzsystem erlauben, Billionenwerte in neuem Bargeld und Kredite zu erschaffen, eine erhebliche Erweiterung der Schulden des Systems...und eine starke Erhöhung der Gewinne des Bankensektors.
Die Finanzindustrie - Spender des notwendigen Geldes - machte sich an die Arbeit ausgefallene, neue Wege zu finden, dieses neue Geld in Bewegung zu bringen. Jedes Mal wenn sie einen Deal schloss, machte diese Industrie Profit. Natürlich ist sie ermutigt worden Wege zu finden, alle Arten von Deals zu erschließen.
Dann, als die Kreditblase 2008/09 platzte, sahen viele dieser Tricks nicht mehr so clever aus. Sie wirkten unheimlich. Dumm. Oder einfach nur korrupt.
Warren Buffet sagte:" wenn die Ebbe kommt, sieht man erst, wer nackt schwimmt."
Das ist wirklich kein schöner Anblick.
Milliarden von Dollar wurden an Leute geliehen, denen es nicht einmal erlaubt sein sollte, sich Lunch Geld zu leihen. Und jetzt gibt es Verluste... in Billionenhöhe.
Die wirkliche Frage - die einzige Frage von Bedeutung seit dem Blow Up - ist:
Wer wird die Verluste übernehmen?
Oder, um es anders auszudrücken:
wie soll in dem System aufgeräumt werden?
Quelle: Kapitalschutz Newsletter |