Post aus dem BT von 06.09. (Stöffen), also nach der ersten 'Bearmarketrally'. Die hier kommunizierte Sichtweise dürfte damals Konsensus (25x gut analysiert) gewesen sein: '..wenn ich aktuell Betrachtungen wie z.B. “If It Looks Like a Bull, Walks Like a Bull, Acts Like a Bull…” aus dem Seeking Alpa-Blog lese? Ich kann mir einfach kaum vorstellen, dass nach der größten Finanzkrise der letzten Jahrzehnte, welche das globale Finanzsystem fast um Haaresbreite hätte kollabieren lassen, nach einem der größten Kreditexzesse, welcher je dagewesen ist, wir nach ca. 18 Monaten mal wieder so Mir-nichts-Dir nichts in den Hausse-Modus umschalten. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase hatte es seit dem Peak zu Beginn des Jahres 2000 fast drei Jahre gebraucht, damit der Dow seinen Tiefpunkt ausgelotet hatte, wobei die damaligen Geschehnisse im Vergleich zur heutigen Situation für mich wie ein nachmittäglicher Spaziergang im Park anmuten. And this time it’s different?' So ähnlich postet Stöffen ja auch heute noch. Der Witz daran ist der, dass tatsächlich er selbst es ist, der stets glaubt, 'diesmal' sei alles anders. Eben keine Recovery nach der Krise, keine Hausse nach dem Bearmarket und deshalb auch kein fundamentaler Grund für eine Umkehr des übergeordneten Trends. Die umgekehrt bullishe Variante des 'diesmal ist alles anders' liegt mit Ausnahmen a'la Grüner jedoch noch nicht vor. Man investiert idR long wider Willen, sich der Macht des Faktischen beugend, stets daran zweifelnd, einen effektiven Durchbruch makro bislang erreicht zu haben. Die Bondrenditen spiegeln diesen Zweifel... Pessimismus ist irrelevant ----------- Pessimismus ist irrelevant |